26.11.-31.12.13 Tollwood

26.11.-31.12.13 Tollwood

Tollwood Titelmotiv Wi 13

ARTgerecht 

lautet das Motto des Tollwood Winterfestival 2013, das vom 26.11.-31.12.13 auf der Münchner Theresienwiese stattfindet.
Da ist Musik drinnen… und der Teufel
Auf der wie üblich sehr gut besuchten Pressekonferenz (am 13.11.13/11h in der Futterkrippe) gaben die kompetenten Tollwood-Verantwortlichen sowie einige Künstler und Referenten einen kleinen Vorgeschmack auf das Winterfestival. Zuerst künstlerischer und anschließend kulinarischer Art (Kostproben aus dem 4-Gänge-Menü in Bio-Qualität, das auf Wunsch zu Klassik anders serviert wird.) Besucher allen Alters können sich wieder einmal auf Hochgenüsse einstellen.
Die Zauberflöte – Impempe Yomlingo_3_©Keith Pattison
Markus Wörl (Leitung Theater) und Christiane Stenzel (Tollwood-Presseleitung) stellten die Projekte vor bzw. moderierten und stellten Fragen. Aufmacher auf der PK sind Ausschnitte aus einer Zauberflöte der ganz anderen Art. (26.11.-11.12.13). So hat man Zauberflöte noch nie gesehen – typisch Tollwood halt, das immer wieder für Alternativen aller Art gut ist. Impempe Yomlingo, South Africa meets Mozart Südafrika. Eine Isango Ensemble Produktion präsentiert von Tollwood & Eric Abraham.  (Bild: Die Zauberflöte einmal anders. Von Impempe Yomlingo. ©Keith Pattison)
Dominique Horwitz & friends in concert Me and the Devil (13-16.12.) Mit Musik von Carl Maria von Weber bis Tom Waits spannt der Schauspieler und Sänger Dominique Horwitz in seiner – auch optisch tollen – Revue einen weiten Bogen, der von der romantischen Oper Der Freischütz über Rock-, Pop- und Jazzklassiker bis hin zu The Black Rider reicht. Der Mythos des Teufels steht in den hintergründigen Songs im Mittelpunkt – abgründig, skurril, komisch, erotisch und phantastisch in den Arrangements der siebenköpfigen Band unter der Leitung von Jan Christof Scheibe.
Operetta Die bekanntesten Opernarien (18.12.-21.12.) ausgelassen, mit Witz und Spielfreude. Da wird „ohne Instrumente“ a capella mehr Stimmung auf die Bühne gebracht als man es von so mancher traditionellen Bühne gewohnt ist. Operetta ist eine liebevolle Hommage an die größten Arien der Operngeschichte von Rossini bis Wagner. Die Inszenierung der Compagnie Cor de Teatre wirft einen neuen Blick auf das Genre: Das 24-köpfige Ensemble singt ausschließlich a capella! „Operetta“ ist weder Theater noch Oper, sondern besticht durch hervorragende Gesangs-Arrangements. Eine Vorstellung für die ganze Familie, die ihr Publikum mit urkomischen Einfällen und höchster Musikalität fesselt. Der spanische Produzent Jordi Purtí ist im Rahmen seiner Europatournee  Teil von „Klassik anders“ im Grand Chapiteau auf dem Winterfestival. Er erklärt, dass er sich hierbei um ein Projekt des Nationaltheater Katalonien handelt, das er uminterpretiert hat. Das Ensemble hat es in der Heimat sogar bis zu einer Einladung in die Staatsoper gebracht, was außergewöhnlich ist. Es soll um Oper gehen, die von allen die verstanden wird – auf der ganzen Welt. Nach dem Start in Barcelona ging alles sehr schnell, große Erfolge in Spanien und Frankreich folgten. Mit Tollwood startet die neue Europatournee. Die Herzen der Münchner Presse dürften sie schon erobert haben…
ArtSchweinThomas Schröder, der Präsident des Deutschen Tierschutzbundes e.V. – stellte die Gemeinschaftsaktion ARTgerecht vor, mit der Tollwood und Deutscher Tierschutzbund sich für ein Ende der industriellen Massentierhaltung einsetzen. Er betont, wie froh und stolz, er ist, als TW-Partner die Straße mobilisieren zu dürfen. Auswüchse der immer intensiveren Tierhaltung (man könnte sie auch Gierhaltung nennen/RS) mit Verstümmelungen wie Schnäbel abschleifen, Schwänze abschneiden etc. sind inzwischen zur Regel geworden. Unterschriftenaktion auf dem Festival geben Anstöße zum Umdenken politisch Verantwortlicher. Die Straße muss ihren ethischen Anspruch geltend machen weil es auch ein Tier verdient hat lebenslang anstandsvoll behandelt zu werden. Die Stimmung in der Gesellschaft ist pro Tierschutz – auch beim Fleischeinkauf. Was kann der Verbraucher tun? Mehr Fleischverzicht führt zum Beispiel zu mehr Tierschutz. Bewusstes Einkaufen, auf die Etiketten schauen. Bioprodukte kaufen bedeutet zwar einen Preissprung der aber abgefedert wird durch weniger Fleisch essen. Artgerechte Haltung für Tiere – was ist das? Tiere müssen ihre natürlichen Verhaltensweisen ausleben können. Im Stall auf dem Gelände kann man sich informieren und unterschreiben. Außerdem auf den Homepages des Tierschutzvereins und von Tollwood. PS: Thomas Schröder tritt nicht nur für die Rechte von Tieren ein… als einer, der das Konditorenhandwerk erlernt hab produziert er überaus ARTgerecht wunderschöne Marzipanschweinchen
Aktionskünstler Prof. Wolfgang FLATZ präsentiert auf der PK sein Programm Physical Sculpture. Im Café Bad Connection wird Massentierhaltung physisch und psychisch erlebbar gemacht. Er erzählt, dass er Bergbauernjunge aus Vorarlberg ist und immer mit Tieren zusammen war. Natürliche Tierhaltung kennt er dadurch hautnah. „Mir war wichtig, die Massentierhaltung auf Menschen zu übertragen. Im Café Bad Connection gibt’s keine kulinarischen Leckereien sonder Wasser und Brot – wie im Gefängnis, man lebt wie im Container – ein Begriff der längst negativ besetzt ist. Physical Skulpturen hat er gewählt weil der englischer Begriff das, was er ausdrücken will, besser trifft: nämlich Körper und Physik gleichermaßen.
Stephanie Weigel (Leitung für Umweltprojekte) auch längst ein Urgestein bei Tollwood gewährt Einblicke in das umfangreiche Programm des Weltsalon 2013, das man auf der Homepage nachlesen kann. (Wie auch alles andere wie immer bei Toowood sehr detailliert und übersichtlich aufgebaut.) In diesem ganz besonderen Salon versammeln sich u.B. Menschen, die sich mit ihren Missionen auf den Weg gemacht und Antworten gefunden haben. Die Botschaft ist: selber denken, selber tun und sehen was möglich ist, wenn man die Rahmen des machbaren ausschöpft. Mission Erde – verpackt in viele Varianten, im Zelt das einlädt in den Weltraum. 82 Mio. Menschen müssen in D ein Auskommen finden. Die Scheren klaffen immer weiter: arm und reich, von hier und von woanders … Weltweit gab es 2013: 396 Krisen, 53 hochgewaltsam, 18 Kriege
Auch auf der PK: Nils Sparwasser Deutsche Luft- und Raumfahrtzentrum (DLR) – die mit der Ausstellung Globaler Wandel – Die Erde aus dem All im Weltsalon vertretenist. Dr. Sparwasser gibt Einblicke in seine spannende Live-Reportage Planet Erde – Geschichten aus dem All: In den Bildern der Satelliten können wir lesen wie in einem Buch. Man sieht riesige Bewässerungsfelder in Kansas z.B. oder künstliche Wolken, kreiert durch Schiffsdiesel: Der ausgestoßene Ruß führt zu einer schnelleren Wolkenbildung. Der Fingerabdruck des Menschen ist überall zu sehen und die globalen Auswirkungen. Seit 40 Jahren können sie fotografisch festgehalten werden, seit mehreren  1000 Jahren hinterlassen wir diese Spuren. Gut sichtbar ist auch, wie schnell die Megacitys wachsen (über 50% der Menschen leben in Städten.) Via Satelliten auf Bilder gestoßen, die teilweise erschreckend sind (z.B. gut gemeinte Entwicklungsprojekte und dass deren Entwicklung dramatische Umweltauswirkungen zur Folge hatten). Aber diese Bilder aus dem All zeigen auch Verbesserungen: z.B. leichte Erholungstendenzen in der Ozonschicht der Antarktis. Die Öffentlichkeit soll teilhaben an der Begeisterung von Nils Sparwasser… Mich hat er schon angesteckt. Die Bilder sind faszinierend.
feuerwerk-0026_2013.gif von 123gif.deBaptiste Rouget-Luchaire – der Filmemacher ist Mitautor des Projektes 7 Milliarden andere von Yann Arthus-Bertrand in Kooperation mit Ärzte der Welt e.V., das auch im Weltsalon zu sehen sein wird. Der Sinn, so vielen unterschiedlichen Mengen rund um den Globus Fragen zu stellen ist vermutlich die Hoffnung, dass wir doch alle irgendwie gleich sind. 40 universelle Fragen an scheinbar unterschiedliche Menschen über Glück, Liebe, Furcht, Gott… Ganz besonders in Erinnerung geblieben ist Baptiste (heißt übrigens „der Täufer“) erinnert sich besonders an ein Erlebnis in Pakistan bei Ärzte ohne Grenzen an die unendliche Stärke einer Frau, die unter der Gewalt aus der eigenen Familie zu leiden hatte. Sie hatte nun die Chance Journalistin zu werden und arbeitet für das Projekt. Eine andere Frau, aus Tel Aviv, hat Baptiste besonders durch ihre verzeihende Persönlichkeit, die er kaum nachvollziehen konnte, besonders beeindruckt… Eine wunderschöne Aussage in diesem Zusammenhang (von einer Indonesierin): Die Liebe ist wie ein Ei. Wenn Du es zu sehr drückst zerbricht es. Aber wenn Du es nicht gut genug festhältst wird es davonrollen und abstürzen… (wobei es keine Rolle spielt, ob Öko-Ei oder andersartig…)
Auch der Markt der Ideen wird wieder viele Herzen im Sturm erobern (geöffnet bis 23.12.13). Kommen Sie in großen Scharen (mit öffentlichen Verkehrsmitteln, die in manchen Preisen inbegriffen sind). Tollwood ist und bleibt (seit 1988) ein grandioses Festival!  (Rena Sutor/PTM)
Pressekontakt: Christiane Stenzel, Paula von der Heydt

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