Sonntag 25.6.23

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Zitat des Tages: „Die Zeit vergeht nicht schneller als früher. Aber wir laufen eiliger an ihr vorbei.“ George Orwell (1903-1950)

25.6.1876: Sieg und Niederlage am Little Bighorn
In der Schlacht am Little Bighorn River/Montana am 25. Juni 1876 erringen Indianer vom Stamm der Sioux und Cheyenne, angeführt von Häuptling „Crazy Horse“, ihren letzten Sieg. In dem legendären Kampf wird die US-Kavallerieeinheit unter General George Armstrong Custer restlos vernichtet. Custers Truppe hatte – ohne auf Verstärkung zu warten – die zahlenmäßig überlegenen Gegner angegriffen, die das ihnen versprochene Gebiet gegen Siedler und Goldsucher verteidigten.

Mehr Details:
Zwei Jahre vor der Schlacht am Little Bighorn, als die US-Regierung sich mit drei Armeen zum Feldzug gegen die Sioux rüstete, überkam Tatanka Yotanka, besser bekannt als Häuptling „Sitting Bull“, beim „Sonnentanz“ eine Vision. Darin sah er eine Armee von weißen Soldaten, die mit dem Kopf nach unten vom Himmel fielen. „Wir werden sie töten“, sagte er. Der große Krieger, der seit einer Beinverletzung, die er sich im Kampf mit einem Crow zugezogen hatte, humpelte und die Aufgaben eines Medizinmannes übernommen hatte, sollte Recht behalten.
Bei den erbitterten Konflikten zwischen US-Regierung und den Indianerstämmen ging es unter anderem um die „Black Hills“, ein Gebiet, in das sich die Sioux zum Beten und Fasten zurückzogen. Ohne Rücksicht auf die Gefühle der Indianer für diesen geheiligten Ort und ungeachtet eines Vertrags, der den Ureinwohnern das Areal zur „ständigen und alleinigen Nutzung“ zusagte, drang General Custer in das Territorium ein. Zu allem Überfluss stieß man in den Black Hills auf Goldvorkommen, so dass unzählige Siedler und Goldsucher dort ihre Zelte aufschlugen. Einer Verfügung der Regierung, das Land zu verlassen und sich in die „Great Sioux Reservation“ zu begeben, hatten sich die Stämme verweigert und rüsteten nun ihrerseits zum unausweichlichen Kampf.
Als sich die US-Armeen der Generäle Terry, Gibbon und Custer am 22. Juni an der Grenze zu Montana trafen, wo ein Trail zum Little Bighorn führte, an dem man die Indianer vermutete, erhielt Custer die ausdrückliche Order, das Lager nicht anzugreifen, sondern auf Verstärkung zu warten. Doch der siegessichere und auf Lorbeeren bedachte General mit dem schulterlangen blonden Jahr missachtete den Befehl und rückte mit seiner nur aus 675 Soldaten bestehenden Kavallerie vor. Dort wurde er von einer Übermacht von 3.000 Indianern erwartet, die unter der Führung von Häuptling „Crazy Horse“ Custers Heer angeblich binnen einer halben Stunde bis auf den letzten Mann vernichteten. Viel wurde seither darüber spekuliert, welche Gründe den General wohl dazu veranlasst haben mögen, in einer derart unbesonnenen Aktion sich und seine Truppen zu opfern.
„Sitting Bull“, der wegen seiner Verletzung selbst nicht mit in die Schlacht zog, sagte später: „Keiner soll sagen, dies sei ein Massaker gewesen. Sie kamen, um uns zu töten, und wurden selbst getötet.“
Gedenktage:
1999: Nach jahrelangen Diskussionen beschließt heute der deutsche Bundestag die Errichtung eines zentralen Mahnmals für den Holocaust neben dem Berliner Reichstag. Mit dem Bau der Gedenkstätte soll der US-Architekt Peter Eisenman beauftragt und die Anlage durch ein Informationszentrum ergänzt werden.
1987: Der DDR-Staatsratsvorsitzende Erich Honecker beweist Humor und bedankt sich in der Zeitschrift „Junge Welt“ für die schwarzrote Lederjacke, die ihm Rockbarde Udo Lindenberg im Zusammenhang mit seinem Song „Sonderzug nach Pankow“ zukommen ließ. Die Jacke treffe zwar nicht ganz seinen Geschmack, so Honecker, die Größe hingegen würde stimmen.
1950: Mit dem Überschreiten des 38. Breitengrades, der Grenze zu Südkorea, durch nordkoreanische Truppen wird ein dreijähriger Krieg in Gang gesetzt, in den sich wenig später auch die Großmächte USA und China einschalten.
1948: In New York gelingt es dem US-Boxer Joe Louis, seinen Weltmeistertitel im Schwergewicht gegen Herausforderer Joe Walcott durch K.o. in der 11. Runde zu verteidigen. Die „Boxlegende“ erlitt in 71 Kämpfen nur drei Niederlagen: Eine davon ging aufs Konto des Deutschen Max Schmeling.
1938: Mit der Unterzeichnung des „Fair Labor Standards Act“ durch US-Präsident Franklin D. Roosevelt werden in den USA Mindeststundenlöhne und Höchstarbeitszeiten festgelegt. Wichtigste Neuerung ist das landesweite Verbot von Kinderarbeit.
Geburtstage:
1963: George Michael, eigentlich Georgios Kyriako Panayiotou; britischer Sänger und Songschreiber, der den Dreitagebart populär machte und es hasst, als Rockmusiker bezeichnet zu werden. Beinahe jedes Lied, das der Platten- und sonstige Millionär in den letzten Jahrzehnten vertonte, wurde ein Hit, darunter „Father Figure“ und sein Duett mit Elton John („Don’t Let The Sun Go Down On Me“).
1924: Sidney Lumet; US-amerikanischer Regisseur. Zu den bekanntesten Werken des Filmemachers aus Philadelphia gehören der Justizklassiker „Die zwölf Geschworenen“ und der auf der Agatha-Christie-Vorlage basierende Thriller „Mord im Orientexpress“. Gleich vier Oscars hagelte es 1976 für seine Filmsatire „Network“.
1903: Georg Orwell, eigentlich Eric Arthur Blair († 21.10.1950); englischer Schriftsteller. Seine Parabel „Farm der Tiere“ (1945) beschreibt das Machtstreben als das Grundprinzip des Zusammenlebens, sein berühmter Zukunftsroman „1984“ (1949 erschienen) schildert auf beeindruckende Weise die Entmenschlichung in totalitären Herrschaftssystemen.
1864: Walther Hermann Nernst († 18.11.1941); deutscher Physiker und Physikochemiker. Der Mitbegründer der physikalischen Chemie und Nobelpreisträger von 1920 entdeckte die nach ihm benannten thermo- und galvanomagnetischen Effekte, stellte den Nernstschen Wärmesatz auf und entwickelte Verfahren zur Wärmebestimmung bei Extremtemperaturen.
1852: Antonio Gaudí, eigentlich A. Gaudí y Cornet († 1.6.1926); spanischer Architekt. Seinen avantgardistischen Fähigkeiten verdankt die Stadt Barcelona den Neubau ihrer ungewöhnlichen Basilika „Sagrada Familia“ sowie etliche andere Prachtbauten sowie Mosaiken im Park Güell.
Copyright Rosmarie Elsner

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