Freitag 24.11.23

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Kalenderblatt Freitag, 24. November 2023



vogel-0127.gif von 123gif.de Download & GrußkartenversandZitat des Tages: „Frieden ist nicht Abwesenheit von Krieg. Frieden ist eine Tugend, eine Geisteshaltung, eine Neigung zu Güte, Vertrauen, Gerechtigkeit.“ Baruch de Spinoza (1632-1677)

24.11.1859: Charles Darwin stellt das christliche Weltbild auf den Kopf
Der britische Naturforscher Charles Darwin veröffentlicht heute in England seine Studien auf dem Gebiet der Selektionstheorie unter dem Titel „Über die Entstehung der Arten“. Sein zweibändiges Hauptwerk, das er 20 Jahre lang geheim gehalten hat, ruft bei Wissenschaftlern und insbesondere Anhängern der Kirche einen Sturm der Entrüstung hervor, weil der angesehene Biologe darin die göttliche Schöpfungsgeschichte anzweifelt.

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Was veranlasst einen renommierten Naturwissenschaftler wie den 50-jährigen Charles Darwin dazu, mit seinen Erkenntnissen, die er während einer fünfjährigen Forschungsreise um die Welt (1831-36) gesammelt hat, 20 Jahre lang hinterm Berg zu halten? Die Antwort ist einfach, wenn man sich in die Mitte des 19. Jahrhunderts hineindenkt. Weil er genau wusste, wie die Öffentlichkeit zu jener christlich geprägten Zeit auf seine brisante Evolutionstheorie reagieren würde. Nicht zuletzt wollte er auch seiner Frau Emma, einer gläubigen Christin und braven Gattin, Spross der angesehenen Wedgwood-Porzellandynastie, die ihm zehn Kinder geboren hatte, Schmach und Schande ersparen.
Etliche Fachpublikationen hatte der Naturforscher, der nach seiner Rückkehr mit dem Forschungsschiff „Beagle“ im Oktober 1836 in seiner Heimat England wie ein Held gefeiert wurde, schon veröffentlicht, doch allesamt enthalten nicht den „Zündstoff“, den er nach reiflicher Überlegung im November 1859 in seinem Buch „Die Entstehung der Arten durch natürliche Zuchtwahl“ preisgibt.
Kurz nach dem Erscheinen ist die Auflage von rund 1.200 Stück bereits vergriffen. Doch was die Öffentlichkeit darin erfährt, schlägt dem Fass den Boden aus. Bis zu diesem Tag sind die Bürger davon überzeugt, dass alles menschliche Leben von Gott geschaffen wurde und von Anfang an in dieser Form existiert hat. Darwin belehrt sie eines anderen: Während seiner Forschungsreise, die ihn unter anderem auf die Galápagos-Inseln geführt hat, machte er wiederholt die Beobachtung, dass sich Lebewesen – egal ob Mensch, Tier oder Pflanze – den jeweiligen Umweltbedingungen anpassen und dass diejenigen, denen dies am besten gelingt, die besseren Überlebenschancen haben. Einer Unveränderlichkeit der Arten, wie sie von der Bibel gelehrt wird, konnte er nach diesen Studien nicht mehr zustimmen. Neben diesem Aspekt der „natürlichen Auslese“ empört die Leser besonders Darwins Theorie, dass die heutigen Lebewesen auf frühere, einfache Formen zurückgehen.
Die Reaktion der Zeitgenossen auf seine Evolutionstheorie ist genauso, wie Darwin es erwartet hatte: von den einen belächelt und verspottet, von kirchlichen Kreisen als Ketzer verschrien, und nur von ganz wenigen verstanden. Darwins Erkenntnisse, die lange Zeit als umstritten galten, werden heute von der modernen Vererbungslehre in weiten Teilen bestätigt.
Gedenktage:
1991: Freddy Mercury, britischer Rockmusiker und schillernder Leadsänger der Popgruppe „Queen“, stirbt im Alter von 45 Jahren in London an der Immunschwäche Aids. Zu Ehren des verstorbenen bisexuellen Musikers („Who Wants To Live Forever“) findet ein Jahr später im Wembley-Stadion eines der weltweit größten Aids-Benefiz-Konzerte statt.
1989: Anhaltende Massendemonstrationen führen in der Tschechoslowakei dazu, dass unter dem öffentlichen Druck das KP-Regime zusammenbricht. Da sich der Wandel zur Demokratie größtenteils ohne Gewalt und Blutvergießen vollzieht, erhält der Aufstand den Beinamen „samtene Revolution“.
1977: Mit dem nach sumerischen Vorbild konstruierten Schilfrohrboot „Tigris“ tritt der norwegische Zoologe und Ethnologe Thor Heyerdahl die Fahrt vom Irak nach Ostafrika an. Mit dieser Forschungsreise will er den Beweis liefern, dass die Sumerer Kontakte zu anderen Völkern in Küstenregionen des Indischen Ozeans unterhielten.
1963: Zwei Tage nach dem Mordanschlag auf US-Präsident John F. Kennedy in Dallas erschießt der zwielichtige Nachtclub-Besitzer Jack Ruby den mutmaßlichen Attentäter Lee Harvey Oswald während der Überstellung in die Gefängniszelle. Als Motiv gibt Ruby an, er habe der Witwe Kennedys die Teilnahme am Prozess gegen ihren ermordeten Mann ersparen wollen.
1875: Ismail Pascha, der in eine Finanzmisere geratene Vizekönig von Ägypten, veräußert die Mehrheit der ägyptischen Aktien an der Suezkanal-Gesellschaft für vier Mio. Pfund Sterling an Großbritannien. Mit dem vom Bankhaus Rothschild abgewickelten Deal sichern sich die Briten fast ein Jahrhundert lang den Einfluss auf das ambitionierte Kanalprojekt.
Geburtstage:
1941: Pete Best; britischer Musiker. Der in Madras geborene Schlagzeuger gehörte in den Anfangsjahren zur Liverpooler Popgruppe „Beatles“ und trat mit ihnen im Hamburger Starclub auf. Am Erfolg der Band hatte er keinen Anteil; kurz vor Erscheinen der ersten Single wurde er bereits von Nachfolger Ringo Starr abgelöst.
1864: Henri de Toulouse-Lautrec († 9.9.1901); französischer Maler und Grafiker. Der einer Adelsfamilie entstammende und seit einem Beinbruch in der Kindheit verkrüppelte Künstler gehört zu den berühmtesten Vertretern des Impressionismus im „Fin de Siècle“. Bekannt wurde er mit seinen Plakaten für das Etablissement „Moulin Rouge“ auf dem Pariser Montmartre. Dort suchte er sich seine Motive überwiegend im Vergnügungsmilieu.
1826: Carlo Collodi, eigentlich C. Lorenzini († 26.10.1890); italienischer Schriftsteller, dessen bekannteste Schöpfung Pinocchio heißt. Die langnasige Holz-Gliederpuppe gab ihren ersten Auftritt in dem 1883 in Florenz veröffentlichten Buch „Pinocchios Abenteuer. Toscana-Reisende können auch einen „Parco di Pinocchio“ besuchen, der unterhalb des Bergdorfs Collodi, 17 km nordöstlich von Lucca, eingerichtet wurde.
1713: Laurence Sterne († 18.3.1768); irischer Schriftsteller, der zeitweilig ein Priesteramt ausübte. Er ist vor allem als Verfasser des hintergründig-heiteren Romans „Tristram Shandy“ bekannt, in dem der Autor die Geschehnisse aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet. Unvollendet blieb Sternes Reisebericht aus dem Jahr 1768, in dem er seinen Emotionen bei einer Reise durch Frankreich und Italien Ausdruck verleiht.
1632: Baruch Benedictus de Spinoza († 21.2.1677); niederländischer Philosoph jüdischer Herkunft. Seine religiösen und philosophischen Schriften, in denen er eine nicht gängige Weltanschauung vertrat, von der sich die Kirche bedroht fühlte, brachten ihm den Vorwurf des Atheismus ein. Die meisten seiner Werke wurden erst nach seinem Tod veröffentlicht, darunter auch sein Hauptwerk „Ethik nach geometrischer Methode dargestellt“ (1662).
Copyright: Rosemarie Elsner

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