Montag 24.7.23

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Kalenderblatt Montag, 24. Juli 2023


Zitat des Tages: „Der Zensor ist ein Beamter, der Dinge empfiehlt, indem er sie verbietet.“ Frank Wedekind (1864-1918)


kind-0026.gif von 123gif.de24.7.1911: Macchu Picchu: Erbe des Inkareichs
Während einer Südamerika-Expeditionsreise der Yale Universität entdeckt der US-Professor Hiram Bingham am heutigen Tag unter einer dichten grünen Dschungeldecke die völlig erhaltene Inkastadt Macchu Picchu in Peru. Auf einem Höhensattel in 2.800 m Höhe gelegen, stellt sie das beeindruckendste Erbe des Inkareiches dar und gibt zu vielerlei Spekulationen Anlass. Bis heute ist unbekannt, wie diese großartige Bergstadt, die auch als achtes Weltwunder bezeichnet wird, erbaut wurde.



Mehr Details:
Von den spanischen Konquistadoren unentdeckt, blieb Macchu Picchu vor der Außenwelt verborgen, bis die Expedition unter Hiram Bingham in der Nähe campierte. Bingham, der eigentlich auf der Suche nach Victos, der letzten Inkahauptstadt, war, wurde von einem neugierigen Einheimischen darauf aufmerksam gemacht, dass es in der Nähe sehr schöne Ruinen gäbe. Der Mann erbot sich gegen eine Tagesgage von 50 Cent als Führer zu der „verlorenen Stadt“ inmitten subtropischer Bergwälder zwischen den Gipfeln der Berge Huayna Picchu und Macchu Picchu.
Bingham war aber davon überzeugt, dass Macchu Picchu nicht das war, wonach er suchte, und so verließ er den Ort nach ein paar Stunden wieder. Im darauf folgenden Jahr kehrte er zurück, nachdem er begriffen hatte, dass er mit diesen Ruinen auf die größte und bedeutendste Zitadelle in Südamerika seit den Entdeckungen der Konquistadoren gestoßen war.
Macchu Picchu ist ein Kulturerbe, das immer wieder zu vielen Spekulationen und Theorien Anlass gegeben hat. Eines der augenfälligsten Fragen ist noch immer, wie die Stadt in dieser Höhe – technisch gesehen – erbaut werden konnte – von einem Volk, das weder Räder noch geschriebene Sprache kannte. Mit seinen gigantischen Mauern, Terrassen und Rampen, die wie aus dem Berg geschlagen anmuten, repräsentiert die Stadt die beeindruckendste erhaltene Bauleistung der Inkas. Ausgrabungen aus dem Jahr 1995 bestätigen die These, dass Macchu Picchu in erster Linie ein religiöser Ort war, an dem die „Söhne der Sonne“, wie sich die Inkas selbst nannten, ihren Gottheiten huldigten. Im 15. Jahrhundert diente die Stadt aber auch als Rückzugsort und Festung der Inkaherrscher gegen die spanischen Eroberer.
Als Inbegriff der Kultur und Technologie der Inkas und eine der beeindruckendsten Ausgrabungsstätten der Welt wurde Macchu Picchu 1983 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Nichtsdestotrotz hegt die peruanische Regierung Pläne für eine Seilbahn und ein Hotel auf dem Gelände, was bereits Anlass zu massiven Protesten gegeben hat.
Gedenktage:
1977: Der deutsche Radrennfahrer Dietrich „Didi“ Thurau setzt seine Mitstreiter bei der „Tour de France“ ganz schön unter Druck. Während der ersten 18 Etappen strampelt er allen anderen davon und darf sich als Belohnung das gelbe Trikot anziehen. Am Zielort Paris kommt Thurau als Fünfter an; den Sieg beim berühmtesten Radrennen der Welt trägt erstmals in zehn Jahren ein Deutscher (Jan Ullrich) davon.
1969: Die dreiköpfige „Apollo-11“-Mannschaft landet kurz vor 18 Uhr mitteleuropäischer Zeit nach ihrer achttägigen erfolgreichen Mondmission wieder wohlbehalten auf der Erde bzw. auf dem Wasser des Pazifiks.
1952: In den USA feiert der Western „Zwölf Uhr mittags“ des Regisseurs Fred Zinnemann Premiere. Der mit Gary Cooper und Grace Kelly in den Hauptrollen besetzte Streifen wird nicht nur ein riesiger kommerzieller Erfolg, sondern avanciert in den Folgejahren auch zum Kultfilm im Genre Western.
1938: Die für ihren Schwierigkeitsgrad berüchtigte Eiger-Nordwand im Berner Oberland, an der schon etliche Bergsteiger ihr Leben lassen mussten, wird von einer vierköpfigen österreichisch-deutschen Seilschaft bezwungen. Zu den glücklichen Gipfelstürmern gehört auch der österreichische Alpinist Heinrich Harrer, der in späteren Jahren in Tibet leben und den elfjährigen Priesterfürsten Dalai Lama unterrichten wird.
1567: Ein Aufstand protestantischer Adeliger zwingt Schottlands katholische Königin Maria Stuart zur Abdankung zugunsten ihres einjährigen Sohnes Jakob aus der kurzen Ehe mit Lord Darnley. Wenig später sucht sie Zuflucht bei ihrer Cousine, der englischen Königin Elizabeth I., die aber hat nichts Gutes mit ihrer Verwandten im Sinn.
Geburtstage:
1926: Hans Günter Winkler; deutscher Sportler. Der wohl erfolgreichste Springreiter aller Zeiten, der im Zeitraum von 1956 bis 1976 bei sechs Olympiaden insgesamt sieben Medaillen für Deutschland holte – davon fünf aus Gold, eine silberne und eine bronzene – ritt ein nicht minder berühmtes Pferd: die Stute „Halla“. Sie trug ihn bei den Spielen von Stockholm (1956) fehlerfrei über den Parcours, während er verletzt im Sattel saß.
1922: Hans-Jürgen Wischnewski († 24.2.2005); deutscher SPD-Politiker. Der frühere Bundesvorsitzende der Jusos, vom damaligen Außenminister Gerhard Schröder nach Algerien entsandt (1965), um die brüchigen diplomatischen Beziehungen zu kitten, erhielt wegen seiner exzellenten Kontakte zur Arabischen Welt den Beinamen „Ben Wisch“. 1997 wurde er von Jassir Arafat mit dem höchsten palästinensischen Orden ausgezeichnet. In späteren Jahren fungierte er als Bundesgeschäftsführer der SPD, Parlamentarischer Staatssekretär und Staatsminister im Bundeskanzleramt.
1900: Zelda Fitzgerald († 10.3.1948); US-amerikanische Schriftstellerin. Leider gelang es ihr nicht, aus dem Schatten ihres berühmten, dominanten Mannes, des Schriftstellers Francis Scott F. („Der Große Gatsby“), herauszutreten. Ihr oberflächliches Partyleben, Alkohol und Depressionen führten zu diversen Aufenthalten in Psychiatrischen Anstalten: In einer Klinik entstand 1932 auch ihr autobiografischer Roman „Schenk mir den Walzer“.
1864: Frank Wedekind, eigentlich Benjamin Franklin W. († 9.3.1918); deutscher Journalist und Schriftsteller, zeitweise auch als Werbetexter und Kabarettsänger tätig. Die Moral des wilhelminischen Kaiserreichs und des Bürgertums waren dem Mitarbeiter der Zeitschrift „Simplicissimus“ zuwider, dagegen setzte er realistische, radikal-kritische Dramen wie „Der Erdgeist“ (1895) und „Die Büchse der Pandora“ (1902).
1783: Simón Bolívar († 17.12.1830); südamerikanischer General und Staatsmann, der die lateinamerikanische Befreiungsbewegung gegen die spanische Kolonialmacht anführte. Am Zenit seiner Macht angelangt war er mit der Befreiung Perus (1823/24) und Südperus (1825), das nach ihm Bolivien benannt wurde.
Copyright Rosmarie Elsner

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