Freitag 23.2.24

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Kalenderblatt Freitag, 23. Februar 2024


adler-0009.gif von 123gif.de Download & GrußkartenversandZitat des Tages: „Wird’s besser? Wird’s schlimmer? fragt man alljährlich. Seien wir ehrlich: Leben war schon immer lebe
23.2.1999: Der weiße Tod in Österreichs Alpen
Das wahrscheinlich schwerste Lawinenunglück des Winters 1999 ereignet sich am Nachmittag des 23. Februar 1999 im Ort Galtür im österreichischen Paznauntal. Die betroffenen Ortsteile der 1.584 Meter hoch gelegenen 700-Seelen-Gemeinde Galtür nahe dem weitaus bekannteren Skiparadies Ischgl, deren Einwohner ausschließlich vom Wintersport leben, galten bislang als völlig lawinensicher.



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Es ist kurz nach vier Uhr nachmittags, als Einwohner und Touristen ein Grollen vernehmen, dem unmittelbar darauf eine verheerende Lawine folgt, die rund 85.000 Tonnen Schnee in das enge Tiroler Tal und den Ortsteil Winkl drückt. Ein Entrinnen aus den Schneemassen, die ganze Wälder und Hänge in Sekunden „abrasieren“, gibt es für 31 Betroffene nicht mehr.
Doch das ist erst der Anfang einer Serie, die durch den seit Januar anhaltenden Neuschnee ausgelöst wurde. Tags darauf geht eine Lawine ähnlichen Ausmaßes auf den wenige Kilometer entfernten Weiler Valzur und andere Regionen nieder. Auch hier ersticken österreichische und deutsche Skifahrer durch die Druckkraft der Lawinenabgänge. Zwar sind pausenlos Rettungshubschrauber der Bundeswehr, des österreichischen Bundesheeres und der US-Army im Einsatz, um mögliche Überlebende aus den Schneemassen zu befreien, um eingeschlossene Touristen in den benachbarten Urlaubsorten auszufliegen und – um Todesopfer zu bergen. Es ist ein Kampf mit der Zeit, den die unermüdlich im Einsatz befindlichen Rettungsmannschaften meist verlieren.
Nach langem Hin und Her sperrt der österreichische Tourismusverband endlich die enge, lawinengefährdete Zufahrtsstraße ins Tiroler Paznauntal – zum Unmut vieler Skifahrer, die vor Monaten ihr Domizil gebucht haben und sich trotz allem auf den wohlverdienten Winterurlaub in Österreichs Bergen freuen. Während die einen es nicht erwarten können, aus dem seit Tagen von der Außenwelt abgeschnittenen Unglückstal ausgeflogen zu werden, stehen die anderen bereits ungeduldig Schlange, um einreisen und ihrem Hobby frönen zu können. Besorgte Anrufer, die sich erkundigen, ob der gebuchte Winterurlaub gefahrlos angetreten werden könne, werden von offiziellen Stellen, die um das ausgebuchte Kontingent fürchten, beruhigt – obwohl das wahre Ausmaß der Lawinenkatastrophe im Fernsehen „hautnah“ mitverfolgt werden kann.
Nicht viel anders verhält es sich im Berner Oberland, am Arlberg oder in den französischen Alpen nahe Chamonix, wo ebenfalls todbringende Lawinenabgänge gemeldet werden. Mit dem Hotel-Voucher in der Hand warten urlaubshungrige Touristen bereits auf die Betten der Todesopfer, die noch nicht einmal begraben sind.
Gedenktage:
1997: Hello Dolly! Die „doppelte Dolly“ sorgt für Aufsehen in Welt und Wissenschaft. Das berühmte Schaf, das weltweit erste geklonte Tier, wurde im schottischen Roslin-Institut mit Zellen eines erwachsenen Säugetiers genetisch erzeugt.
1996: Der 1994 nach Miami/Florida geflohene Immobilienbetrüger, „Baulöwe“ Jürgen Schneider, trifft mit Ehefrau Claudia wieder in Deutschland ein und muss sich unmittelbar nach seiner Ankunft in Frankfurt vor dem Haftrichter verantworten.
1961: Nach neunjährigen Verhandlungen kommt es in Bad Nauheim zur Unterzeichnung des Vertrags über den Bundesangestelltentarif (BAT). In den Genuss der tariflichen Bestimmungen zu Arbeits- und Urlaubszeit, Gehaltszahlung oder Unkündbarkeit kommen rund 500.000 Mitarbeiter/innen im öffentlichen Dienst.
1942: Aus Verzweiflung über das nationalsozialistische Regime in Deutschland verübt der in Rio de Janeiro im Exil lebende österreichische Schriftsteller Stefan Zweig gemeinsam mit seiner Ehefrau Selbstmord.
1918: Geburtsstunde der „Roten Armee“ in Russland. Führer der neuen Militärmacht wird der sowjetische Revolutionär und ehemalige Kriegskommissar, Leo Dawidowitsch Trotzkij, der auch die Oktoberrevolution der Bolschewiki im Jahr 1917 anführte.
Geburtstage:
1939: Peter Fonda; US-amerikanischer Filmschauspieler und Regisseur. Bekannt wurde der Sohn von Hollywood-Altstar Henry Fonda, Bruder von Jane und Vater des Jungstars Bridget Fonda mit alternativen Motorrad-Filmen („Easy Rider“ und „The Wild Angels“). Eine sehr sensible Darstellung gelang ihm 1997 im Spielfilm „Ulee’s Gold“.
1899: Erich Kästner († 29.7.1974); deutscher Schriftsteller und Lyriker. Die von ihm verfassten Romane und Gedichte sind heute populärer denn je; zahlreiche seiner Kinderbücher, darunter „Das Doppelte Lottchen“, „Emil und die Detektive“ und „Pünktchen und Anton“, wurden in den letzten Jahren mit großem Erfolg neu verfilmt.
1883: Karl Jaspers († 26.2.1969); deutscher Philosoph, Psychiater und Schriftsteller. Seine Weltanschauungen der Existenzialphilosophie und die Thesen wider den „Wissenschaftsaberglauben“ brachten dem Professor für Philosophie und Psychiatrie zahlreiche Preise und Anerkennungen ein.
1863: Franz von Stuck († 30.8.1928); deutscher Künstler. Der Maler, Bildhauer und Architekt ist der bedeutendste Vertreter des so genannten Münchner Jugendstils. Der gebürtige Niederbayer genoss eine Ausbildung an der Königlichen Akademie der Bildenden Künste in München und arbeitete zunächst als Karikaturist für die „Fliegenden Blätter“. Einen Großteil seiner Werke beherbergt die nach ihm benannte Stuckvilla in München-Bogenhausen.
1803: Johann August Sutter († 18.6.1880); Schweizer Verleger und späterer Gouverneur und General. Im Alter von 34 Jahren flüchtete er wegen eines Konkurses nach Kalifornien und gründete dort die Kolonie „Neu-Helvetia“. Seine dort erworbenen riesigen Ländereien verlor er in der Zeit des Goldrauschs, als sich Schürfer seines Besitzes bemächtigten.
Copyright Rosmarie Elsner

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