Sonntag 22.10.23

Sonntag 22.10.23

Kalenderblatt Sonntag, 22. Oktober 2023

Zitat des Tages: „Männer verlangen von ihren Frauen immer das Gleiche. Frauen verlangen von ihren Männern etwas Besonderes.“ Sarah Bernhardt (1844-1923)

 

flagkubaanim22.10.1962: Kubakrise versetzt die Welt in Schrecken
Die Kubakrise führt die Welt in der letzten Oktoberwoche des Jahres 1962 an den Rande eines Atomkrieges. Auslöser des Konflikts ist eine durch US-Aufklärungsflugzeuge entdeckte sowjetische Raketenabschussbasis auf Kuba, die für die USA eine akute Bedrohung darstellt. Ein Machtpoker zwischen den beiden Supermächten beginnt. US-Präsident John F. Kennedy stellt der sowjetischen Staatsführung ein Ultimatum und verhängt am heutigen Tag eine Seeblockade um Kuba.

Mehr Details:
Bereits Anfang Oktober waren Waffenlieferungen von Seiten der Sowjetunion an den Verbündeten Kuba erfolgt. Zur unausweichlichen Konfrontation zwischen den Supermächten USA und Sowjetunion kam es schließlich, als US-Aufklärungsflugzeuge heimlich errichtete Abschussrampen und mit atomaren Sprengköpfen versehene Mittelstreckenraketen identifizierten. Der für seine unerbittliche und starre Haltung bekannte sowjetische Staats- und Parteichef Nikita Chruschtschow, vom US-Präsidenten in einem Ultimatum zum unverzüglichen Abbau und der Rückführung aller auf Kuba stationierten Raketen und sonstigen Waffen aufgefordert, bestreitet zunächst vehement die Existenz einer solchen Raketenabschussbasis.
US-Präsident Kennedy reagierte auf diese Haltung mit der Bildung einer Seeblockade für sowjetische Schiffe, versetzte die US-Streitkräfte in Alarmbereitschaft und kündigte an, die US-Marine werde von nun an sämtliche Schiffe mit Kurs auf Kuba kontrollieren. Als sich ungeachtet des Ultimatums weitere sowjetische Schiffe mit Kriegsmaterial auf den Weg zur Zuckerinsel machten, spitzt sich die Krise dramatisch zu. Die Situation scheint zu eskalieren – eine militärische Konfrontation, und damit die Invasion Kubas, unausweichlich.
Erst durch Gespräche auf diplomatischer Ebene kommt wieder Bewegung in die festgefahrene Situation: Auf Vermittlung des UN-Sicherheitsrates und dessen Generalsekretär U Thant, der zu Gesprächen mit Staatschef Fidel Castro nach Kuba gereist war, ändert die Sowjetunion ihren Kurs; die sowjetischen Schiffe drehen kurz vor der Blockade ab.
Die Zitterpartie ist vorüber, die drohende Kriegsgefahr abgewendet, der Weltfrieden wiederhergestellt. Während sich Machthaber Chruschtschow zum Abzug aller stationierten Waffen binnen 30 Tagen verpflichtet, garantieren die USA im Gegenzug, die Aufklärungsflüge über Kuba einzustellen und die Blockade aufzuheben.
Einen Monat nach Verhängung, am 21. November 1962, wird die Seeblockade außer Kraft gesetzt, als auf Intervention des kubanischen Staatschefs Fidel Castro auch der letzte sowjetische Kampfflieger die Insel verlassen hat.
Gedenktage:
1999: In der Hauptstadt Berlin feiert Bundeskanzler Gerhard Schröder mit Gästen Richtfest im neuen Bundeskanzleramt. Der aufwändige Bau, mit dem vor fast zweieinhalb Jahren begonnen worden war, hat rund 465 Millionen Mark verschlungen.
1983: 1,3 Millionen Bundesbürger beteiligen sich an den Massenkundgebungen gegen die Atomwaffen-Nachrüstung. Die Proteste der Friedensbewegung, die heute mit Menschenketten und Blockaden ihren Höhepunkt erreichen, richten sich gegen die Aufstellung von US-amerikanischen Pershing-Mittelstreckenraketen in Deutschland.
1964: Der französische Schriftsteller und Philosoph Jean-Paul Sartre lehnt die Annahme des ihm zugesprochenen Nobelpreises für Literatur ab und sorgt damit für einen Skandal in der Geschichte der ehrwürdigen Auszeichnung. Als Begründung gibt er an, ein Schriftsteller solle „nur mit seinen eigenen Mitteln handeln, das heißt mit dem geschriebenen Wort.“
1928: In Paris kommt der „Boléro“ des französischen Komponisten Maurice Ravel zum ersten Mal zur Aufführung. Das Stück, das eine in Variationen wiederkehrende Melodie langsam zu einem rauschhaften Höhepunkt steigert, wird Ravels bekanntestes Werk und gerne mit ähnlich rauschhaften Zuständen der Liebe in Verbindung gebracht.
1797: Von einem Ballon, der in 670 m Höhe über einem Pariser Park schwebt, springt der Franzose André-Jacques Garnerin als erster Mensch der Welt mit einem Fallschirm ab. Der aus Segeltuch gefertigte und wie bei einem Regenschirm über Streben gespannte Fallschirm bringt den Springer trotz heftiger Schwankungen sicher auf die Erde zurück.
Geburtstage:
1943: Cathérine Deneuve, eigentlich C. Dorléac; französische Schauspielerin. Die elegante und kühl wirkende Blondine sieht man überwiegend in Filmrollen, die diesen distanzierten Frauentyp betonen. Sie arbeitete mit allen großen französischen Regisseuren, u.a. Melville, Buñuel und Truffaut. Bekannt wurden u.a. ihre Filme „Die letzte Métro“, „Belle de Jour“ und jüngst die von Kritikern gepriesene Komödie „Acht Frauen“.
1943: Wolfgang Thierse; deutscher Politiker, Kulturwissenschaftler und Germanist. Von 1998 bis November 2005 hatte der gebürtige Breslauer und bis 1990 parteilose Politiker (danach Ost-SPD) das zweithöchste Amt im Staat als Bundestagspräsident inne; von seinem Aussehen ähnelt der Politiker mit dem Rauschebart ein wenig der Märchengestalt „Rübezahl“. Abgelöst wurde er im November 2005 von Norbert Lammert, der das Amt in einer Großen Koalition unter Kanzlerin Angela Merkel weiterführt.
1919: Doris Lessing, eigentlich D. May Taylor; britische Schriftstellerin, die in Persien das Licht der Welt erblickte, in Rhodesien aufwuchs und heute in England lebt. Ihre in der ganzen Welt gelesenen Romane reflektieren häufig die Rassenproblematik in Afrika, aber auch die vielfältigen seelischen Konflikte in der Beziehung zwischen Mann und Frau. Bekannte Werke: „Rückkehr nach Afrika“ und „Das fünfte Kind“. Durch ihre zweite Ehe mit dem Deutschen Gottfried Lessing (1945) wurde sie zur Tante von Gregor Gysi.
1844: Sarah Bernhardt, eigentlich Henriette-Rosine Bernard († 26.3.1923); französische Schauspielerin. Die gefeierte Bühnenkünstlerin trat in klassischen und in modernen Theaterstücken auf, mitunter sogar in männlichen Rollen wie „Hamlet“, u.a. an der „Comédie Française“. Weltberühmt aber wurde sie mit ihrer Darstellung der „Kameliendame“.
1811: Franz von Liszt († 31.7.1886); österreichisch-ungarischer Komponist und Pianist, 1859 geadelt. Bereits mit zwölf Jahren verzauberte das Wunderkind die Musikwelt mit seinen Klavierkonzerten. Tochter Cosima aus der Liaison mit der Gräfin Marie d’Agoult wurde die Ehefrau des Komponisten Richard Wagner. Von seinen insgesamt 700 Werken sind die „Ungarische Rhapsodien“, „Les Préludes“ und der „Liebestraum“ die bekanntesten.
Copyright: Rosemarie Elsner

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