Dienstag 22.8.23

Dienstag 22.8.23

Kalenderblatt Dienstag, 22. August 2023


Zitat des Tages: „Du kannst dein Leben nicht verlängern, noch verbreitern, nur vertiefen.“ Gorch Fock (1880-1916)


kunst-0001.gif von 123gif.de22.8.1911: Mona Lisa, Dreister Diebstahl im Louvre
Das berühmteste Lächeln der Welt verschwindet in der Nacht vom 21. auf den 22. August 1911 für zwei Jahre aus dem Pariser Louvre: Ein frecher Dieb hatte das kostbare Gemälde „Mona Lisa“ des italienischen Malers Leonardo da Vinci aus dem Kunsttempel gestohlen. Als die Museumswächter im Salle Carré den leeren Platz an der Wand entdecken, halten sie das Ganze zunächst für einen Scherz. Erst 24 Stunden später wird die Pariser Polizei eingeschaltet.

 

Mehr Details:
Weil der Kunsttempel Louvre an jenem Montag im August für den Publikumsverkehr geschlossen und das Personal vollauf damit beschäftigt war, eine Reihe von Bildern umzuhängen sowie fällige Renovierungs- und Reinigungsarbeiten durchzuführen, blieb der dreiste Diebstahl einen ganzen Tag lang unbemerkt. Im Durcheinander der Instandsetzungsarbeiten reagierten die Wächter im Museum auch dann noch gelassen, als der freie Fleck zwischen zwei Bildern, an dem bis vor kurzem noch die Schöne mit dem rätselhaften Lächeln prangte, offensichtlich wurde. Erst als in einer Ecke des Museums ein leerer Rahmen zum Vorschein kam, der eindeutig zu dem wertvollen Bild gehört hatte, wurde Alarm geschlagen. Man habe zunächst an einen Scherz geglaubt, gaben die fassungslosen Wächter zu Protokoll.
Die völlig im Dunkeln tappende französische Polizei leitete zwar sofort eine Großfahndung ein, die jedoch nicht von Erfolg gekrönt war. Das weltberühmte Bildnis da Vincis, das die Gemahlin des florentinischen Edelmannes Francesco del Giocondo (daher auch „La Gioconda“ genannt) zeigt, blieb verschollen. Bis zu jenem Tag im Dezember 1913, als der Dieb in Florenz beim Versuch, das Gemälde in einem Antiquariat zu Geld zu machen, erwischt und festgenommen wurde.
Bei der polizeilichen Vernehmung zeigte sich der Kunsträuber, ein italienischer Dekorationsmaler namens Vincenzo Perugia, von seiner patriotischen Seite. Er habe den Kunstschatz, eines der größten italienischen Gemälde überhaupt, das sich unrechtmäßig – da eine Diebesbeute aus Napoleons Eroberungsfeldzügen – in französischem Besitz befunden habe, wieder in dessen ursprüngliche Heimat zurückführen wollen. Die französische Polizei hatte für diese Art der Rückführung wenig Verständnis. Das glücklicherweise unbeschädigte Porträt wurde in Gewahrsam genommen und kehrte nach über zweijähriger Abwesenheit noch am gleichen Tag in die französische Landeshauptstadt und an seinen angestammten Platz zurück. Dort lächelt „Mona Lisa“ seit dem 13. Dezember 1913 wieder, streng bewacht wie nie zuvor.

Gedenktage:
1992: Im Rostocker Stadtteil Lichtenhagen findet eine Demonstration gegen ein Asylbewerberheim statt, die sich zu tagelangen Krawallen ausweitet. Dabei bewerfen Hunderte von Randalierern – angefeuert und unterstützt von Anwohnern und Schaulustigen – die Unterkunft sowie die hilflosen bis überforderten Ordnungshüter der Polizei mit Steinen, Flaschen und Molotowcocktails.
1953: Bei einem Besuch von Regierungsvertretern der DDR (darunter Walter Ulbricht und Otto Grotewohl) in Moskau zeigt sich die Sowjetunion von ihrer großzügigen Seite: Sie erlässt der DDR zum Jahresende die restlichen Reparationszahlungen aus dem Zweiten Weltkrieg und fixiert die Kosten für die Stationierung sowjetischer Truppen in Deutschland auf fünf Prozent der Einnahmen im Staatssäckel.
1921: Im US-Bundesstaat Connecticut müssen ab heute Frauen, die sich beim Friseur den neumodischen Bubikopf verpassen lassen wollen, erst eine behördliche Genehmigung einholen – auch die „Bubikopf-Verordnung“ wird den Drang der Frauen zu mehr Freiheit und Selbstbestimmung nicht aufhalten können.
1920: Die ersten Salzburger Festspiele geben mit der Aufführung des „Jedermann“ von Hugo von Hofmannsthal ihr Debüt. Die Opernfestspiele, die bei den Besuchern großen Anklang finden, sollen jährlich als musikalischer Höhepunkt im Sommer auf dem Salzburger Domplatz stattfinden. Zu den Urhebern der Festspiele gehören neben Hugo von Hofmannsthal der Wiener Regisseur Max Reinhardt und der Komponist Richard Strauss.
1485: Mit der Schlacht bei Bosworth, bei der König Richard III. von England geschlagen wird, enden die 1455 begonnenen „Rosenkriege“. Sieger im Kampf gegen das Haus York (dessen Wappen eine weiße Rose ziert) ist Heinrich Tudor auf Seiten des Hauses Lancaster (mit einer roten Rose im Wappen), der als König Heinrich VII. die Herrschaft der Tudors begründet.

Geburtstage:
1920: Wolfdietrich Schnurre († 9.6.1989); deutscher Schriftsteller und Film- und Theaterkritiker. Der Träger des Georg-Büchner-Preises (1983) schrieb Romane, Erzählungen, Fernseh- und Hörspiele, mitunter auch Lyrik. Bekannte Werke: „Als Vaters Bart noch rot war“ (Roman, 1958) und „Kassiber“ (Lyrik, 1956).
1904: Deng Xiaoping († 19.2.1997); chinesischer Politiker mit langem Atem. Nachdem er während der Kulturrevolution (1965-69) aller Ämter enthoben wurde, nahm sein Einfluss ab 1977 stetig zu, bis er schließlich der mächtigste Mann Chinas war. Der erklärte Gegner von Reformen zeichnete für das grausame Massaker 1989 auf dem „Platz des himmlischen Friedens“ verantwortlich.
1902: Leni Riefenstahl († 8.9.2003); deutsche Regisseurin und Fotografin. Die Berlinerin, die ihre Karriere als Tänzerin begann, stand bis zu ihrem Tod im Ruf, das NS-Regime mit Propagandafilmen unterstützt zu haben – ein Vorwurf, dem sich die Filmemacherin stets verwehrt hat. Ihrem Regiedebüt „Das Blaue Licht“ folgten der umstrittene Film „Triumph des Willens“ und die zweiteilige Olympiadokumentation „Fest der Schönheit“ und „Fest der Völker“ (1936).
1880: Gorch Fock, eigentlich Johann Kinau († 31.5.1916); deutscher Schriftsteller und Seemann, nach dem ein berühmtes Schulschiff benannt wurde. Seine Erzählungen in Platt handeln allesamt von der Seefahrt und Fahrensleuten. Er selbst war lange Jahre als Buchhalter auf der Hamburg-Amerika-Linie tätig und kam auf dem Kreuzer „Wiesbaden“ bei der Seeschlacht am Skagerrak ums Leben. (Werke: u.a. „Hein Godenwind“).
1862: Claude Debussy († 25.3.1918); französischer Komponist, Pianist und Dirigent. Zu den berühmtesten Werken des Hauptvertreters des musikalischen Impressionismus gehören das Orchesterstück „Präludium zum Nachmittag eines Fauns“ (1894), die Oper „Pélleas und Melisande“ (1902) und vor allem die sinfonische Skizze „La Mer“ (1905).
Copyright Rosmarie Elsner

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