Freitag 22.3.24

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Kalenderblatt Freitag, 22. März 2024


Kinder von 123gif.deZitat des Tages: „Wenn Lügen wirklich kurze Beine hätten, gäbe es in Österreich ausschließlich Liliputaner.“ André Heller (1947)

22.3.1951: „Der englische Patient“: Dichtung und Wahrheit
Der ungarisch-österreichische Flugpionier und Saharaforscher Ladislaus Eduard Almásy, besser bekannt als „Der englische Patient“ aus der Verfilmung des gleichnamigen Romans von Michael Ondaatje, stirbt am 22. März 1951 in Salzburg. In dem mit neun Oscars prämierten Film des britischen Regisseurs Anthony Minghella erwachte der lange Zeit in Vergessenheit geratene Wüstenexperte zu neuem, leicht verändertem Leben.



Mehr Details:
Im „Sahara-Look“, umwerfend aussehend und unsterblich verliebt – so sah man 1997 Schauspieler Ralph Fiennes auf der Kinoleinwand in der Rolle des legendären Grafen Almásy in „Der englische Patient“. Der Film erzählt die Geschichte seines Lebens und seiner Liebe zu Katherine (Kristin Scott Thomas), die mit deren tragischem Tod und seinem Dahinsiechen als bis zur Unkenntlichkeit verbrannter Patient endet.
Es gab ihn wirklich, den Saharaforscher und späteren Grafen Ladislaus Eduard (László Ede) Almásy, dessen abenteuerliches Leben der Filmstory in nichts nachsteht. Schon früh gilt sein Interesse Autos und Flugzeugen. In den 1920er-Jahren testet er Fahrzeuge für die Automobilfabrik Steyr in Ägypten und arbeitet später als Fluglehrer. In zahlreichen Expeditionen durchquert er per Auto und Flugzeug die östliche Sahara und entwickelt sich zu einem Wüstenexperten, der Land und Leute wie kaum ein anderer Europäer kennt. „Abu Ramla“, Vater des Sandes, nennen ihn Einheimische ehrfurchtsvoll. Als Erster fährt er mit dem Auto entlang der schon zu Pharaonen-Zeiten begangenen Karawanenstraße Darb El Arbe’in („Straße der 40 Tage“), durchquert die Große Sandsee, wo 520 v. Chr. der Perserkönig Kambyses samt Heer verschollen ist, findet die sagenhafte Oase Zarzura und umkreist mit dem Segelflugzeug zwischendurch mal eben die Cheopspyramide. Und er entdeckt im Gebirgsmassiv des Gilf Kebir die berühmten „Schwimmer in der Wüste“.
Der Felsüberhang mit diesen Jahrtausende alten Felsbildern taucht auch im Film auf – dort allerdings zu einer Tropfsteinhöhle mutiert, der letzten Station der tragischen Romanze. Die Wirklichkeit ist nicht weniger tragisch – Sir Robert Clayton (der Film-„Clifton“) stirbt am Stich einer Wüstenfliege, seine Frau, die im Übrigen nie in den Armen Almásys lag, kommt in England bei einem mysteriösen Flugunfall ums Leben – und Almásy?
Der lotst im Zweiten Weltkrieg zwei deutsche Spione durch die nun zum „Feindesland“ verkommene Sahara. Von den Sowjets nach dem Krieg inhaftiert, kommt er kurze Zeit später wieder frei, kehrt nach Ägypten zurück, wo er erneut als Fluglehrer arbeitet und Expeditionen plant. Sein Ende ist weniger spektakulär. Am 22. März 1951 stirbt er an einer nie richtig ausgeheilten Amöbenruhr in einem Salzburger Krankenhaus.
Gedenktage:
1994: „Schindlers Liste“, die von US-Starregisseur Steven Spielberg verfilmte Geschichte des deutschen Industriellen, der während des Naziregimes 1.100 seiner jüdischen Arbeitskräfte vor dem Transport nach Auschwitz und damit vor dem sicheren Tod bewahrte, erntet sieben Oscars.
1974: Aufgrund des heute vom Bundestag verabschiedeten Gesetzes über die Herabsetzung der Volljährigkeit dürfen Deutschlands Bürger ab Januar nächsten Jahres statt mit 21 bereits mit 18 Jahren wählen, heiraten, den Führerschein erwerben und Auto fahren.
1935: Das erste, regelmäßig ausgestrahlte Fernsehprogramm startet heute in Berlin seinen vorerst bescheidenen Triumphzug. Da der Besitz eines TV-Geräts für viele noch unerschwinglicher Luxus ist, flimmert das dreimal wöchentlich gesendete Programm weniger in private Wohn- als in öffentliche Fernsehstuben.
1914: Im Beisein seiner Majestät, Kaiser Wilhelm II., wird in Berlin der Neubau der Königlichen Akademie für Wissenschaften und die Königliche Bibliothek eingeweiht. Der Grundstein zu dem Bau in der Nähe des kaiserlichen Schlosses war bereits im September 1903 gelegt worden.
1832: In Weimar stirbt Deutschlands Dichterfürst, der wirkliche Geheimrat und Staatsminister Johann Wolfgang von Goethe, im hohen Alter von 82 Jahren. Seine Beisetzung erfolgt in der Weimarer Fürstengruft, in der wenige Jahre zuvor auch sein Dichterfreund Friedrich Schiller zur letzten Ruhe gebettet wurde.
Geburtstage:
1948: Andrew Lloyd Webber; britischer Musical-Komponist. Weltweite Triumphe feierte der 1992 von der Queen in den Adelsstand erhobene Londoner – übrigens Ex-Ehemann der Sängerin Sarah Brightman – mit wunderschönen Melodien zu den Musicals „Das Phantom der Oper“, „Evita“, „Cats“ und „Jesus Christ Superstar“.
1947: André Heller; österreichischer Chansonnier, Kulturmanager und poetischer Aktionskünstler. Auf das Konto des fantasievollen Wieners, der 14 Jahre mit der Schauspielerin Erika Pluhar verheiratet war, gehen u.a. die Gründung des Zirkus „Roncalli“, des Varietés „Flic Flac“, Feuerwerksinszenierungen, die chinesische Akrobatenschau „Begnadete Körper“ und schließlich die mitreißende Show „Afrika Afrika“.
1941: Bruno Ganz; Schweizer Schauspieler. Mit Rollen in Wim Wenders Filmen (u.a. „Der Himmel über Berlin“) wurde er auch einem internationalen Publikum bekannt. Seit 1996 ist er Träger des „Iffland-Ringes“, der größten deutschsprachigen Schauspielauszeichnung.. 2001 begeisterte er im italienischen Kinofilm „Brot und Tulpen“, 2004 überzeugte in der Rolle Adolf Hitlers in „Der Untergang“.
1914: Karl Malden, eigentlich Mladen Sekulovich; US-amerikanischer Schauspieler, dem deutschen Fernsehpublikum spätestens als Detektivleutnant Mike Stone in der Krimiserie „Die Straßen von San Francisco“ ein Begriff. Der Mann mit der markanten Knubbelnase erhielt 1951 für seine Nebenrolle im Kinofilm „Endstation Sehnsucht“ einen Oscar.
1469: Maximilian I. († 12.1.1519); römisch-deutscher König (1486-1519), der 1508 ungekrönt den Kaisertitel annahm. Es müssen nicht immer Kriege sein, die richtige Ehe ist zuweilen wirkungsvoller. Dieses Prinzip beherzigte der Sohn Friedrichs III., heiratete Maria von Burgund und machte das Haus Habsburg damit zur mächtigsten Dynastie Europas.
Copyright Rosmarie Elsner

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