Donnerstag 22.2.24

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Kalenderblatt Donnerstag, 22. Februar 2024

Zitat des Tages: „Nur wenige Menschen haben die Tugend, dem höchsten Angebot widerstehen zu können.“ George Washington (1732-1799)

22.2.1943: Im Namen der „Weißen Rose“
Zwei Mitglieder der studentischen Widerstandsgruppe „Die weiße Rose“, die in Flugblättern Professoren und Kommilitonen zum Kampf gegen das NS-Regime aufforderten, bezahlen ihren gefährlichen Einsatz heute mit dem Leben. Die Geschwister Hans und Sophie Scholl werden vier Tage nach ihrer Verhaftung zum Tode verurteilt und wegen Hochverrats am gleichen Tag hingerichtet.



Mehr Details:
Vor etwa einem Jahr schlossen sich die Verurteilten und weitere Studenten der Universität München zu einer Widerstandsbewegung zusammen und machten mit Flugblattparolen im Namen der „Weißen Rose“ auf die Verbrechen des NS-Regimes aufmerksam. Sie konnten gar nicht vorsichtig genug sein, seit sich die Gestapo – aufmerksam geworden durch einige Protestkundgebungen – näher für die Vorgänge an der Hochschule zu interessieren begann.
Zum „harten Kern“ der Gruppe gehörte das Geschwisterpaar Hans und Sophie Scholl, die Mitstudenten Christoph Probst, Alexander Schmorell, Willi Graf und der Universitätsprofessor Dr. Kurt Huber, ein Volksliedforscher und Philosoph, den die nationalsozialistischen Späher ohnehin argwöhnisch beäugten.
Hier ein Auszug des letzten Flugblattes, das Sophie und Hans zum Verhängnis wurde und zur Zerschlagung der „Weißen Rose“ führte:
„… Der Tag der Abrechnung ist gekommen, der Abrechnung unserer deutschen Jugend mit der verabscheuungswürdigsten Tyrannis, die unser Volk je erduldet hat. Im Namen der ganzen deutschen Jugend fordern wir von dem Staat Adolf Hitlers die persönliche Freiheit, das kostbarste Gut der Deutschen zurück, um das er uns in der erbärmlichsten Weise betrogen hat. …“
Als die Geschwister dieses Flugblatt am 18. Februar in den Aufgängen der Universität verteilten und die letzten Blätter in den Lichthof warfen, wurden sie dabei von einem der beiden Hausmeister überrascht. In tiefster „Pflichterfüllung“ nahm er die beiden „Missetäter“ fest und rief die geheime Staatspolizei, die das „auf frischer Tat ertappte“ Geschwisterpaar sofort festnahm. Tags darauf wurden auch die übrigen Mitglieder der Widerstandsbewegung verhaftet. Beim Verhör der Geschwister, zu dem der Präsident des Volksgerichtshofs, Roland Freisler, einer der radikalsten Verfechter des NS-Regimes, eigens aus Berlin herbeieilte, gab die mutige Philosophie- und Biologiestudentin Sophie zu Protokoll: „Einer muss ja doch schließlich damit anfangen. Was wir sagten und schrieben, denken so viele. Nur wagen sie nicht, es auszusprechen.“
Die Gestapo machte mit den Geschwistern im wahrsten Sinne des Wortes „kurzen Prozess“. Nur wenige Stunden nach der Verurteilung zum Tode, gegen 17.00 Uhr, wurden die beiden hingerichtet. Sophie war 21, ihr Bruder Hans 24 Jahre alt.
Gedenktage:
1977: Die Bevölkerungsexplosion in der Volksrepublik China soll durch gezielte Familienplanung in geregelte Bahnen geleitet werden. Mehr als zwei Kinder pro Familie sind künftig nicht mehr „gestattet“ – eine Regelung, der bald die „Ein-Kind-Ehe“ folgen wird.
1965: Zum ersten Mal seit 1931 gelingt es wieder einem Bergsteiger, das Schweizer Matterhorn zu bezwingen. In einem etwa viertägigen Aufstieg bezwingt der Italiener Walter Bonatti die Nordwand des 4487 m hohen Felsgipfels in den Walliser Alpen.
1962: Der Bundestag beschließt heute eine Verlängerung des Grundwehrdienstes. Damit wird der allgemeine Wehrdienst in der Bundesrepublik künftig von bislang 12 auf 18 Monate heraufgesetzt.
1924: Auf Initiative einiger Sozialdemokraten und Gewerkschaftsmitglieder kommt es in Magdeburg zur Gründung des militärischen Bundes „Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold“, deren Losung „Kampf für Demokratie und Republik“ lautet.
1848: In Paris beginnt die „Februarrevolution“, in deren Folge eine Parlamentsreform den französischen Bürgerkönig Louis Philippe zur Abdankung zwingt. Der König der Franzosen flieht nach Großbritannien und lebt dort bis zu seinem Tod (1850) unter dem Titel Graf von Neuilly.
1819: Florida, bisher in spanischem Besitz, wird amerikanisch. Der südöstlichste 27. Bundesstaat der USA wurde 1503 vom spanischen Konquistador Juan Ponce de Léon entdeckt, 1763 an Großbritannien abgetreten und 1819 schließlich an die USA verkauft.
Geburtstage:
1932: Edward „Ted“ Kennedy; US-amerikanischer Politiker und jüngster Bruder des 1963 ermordeten US-Präsidenten John F. Kennedy. In die Schlagzeilen geriet der Senator des Bundesstaates Massachusetts 1969 wegen eines Unfalls mit Fahrerflucht und tödlichen Folgen sowie wegen diverser Liebesaffären.
1920: Giulietta Masina, eigentlich Guilia Anna M. († 23.3.1994); italienische Schauspielerin. Die kindlich wirkende Mimin mit den großen Kulleraugen war mit Starregisseur Federico Fellini verheiratet; in seinem berühmtem Film „La Strada“ trat sie neben Anthony Quinn als Hauptdarstellerin „Gelsomina“ auf. Eine ihrer letzten Rollen spielte sie 1986 im Märchenfilm „Frau Holle“.
1840: August Bebel († 13.8.1913); deutscher Politiker und Begründer der SPD. Der Sozialdemokrat, der gemeinsam mit Arbeiterführer Karl Liebknecht eine dreijährige Festungshaft wegen „Vorbereitung zum Hochverrat“ und „Majestätsbeleidigung“ verbüßte, machte die SPD trotz der Sozialistengesetze Bismarcks zur stärksten Partei im Reich.
1810: Frédérick François Chopin († 17.10.1849); polnischer Komponist und Pianist. Der ab 1830 in Paris lebende Pole, ein glühender Verehrer der französischen Schriftstellerin George Sand, begründete einen lyrischen Klavierstil und schuf zahlreiche zeitlose Meisterwerke, darunter die Grande Polonaise für Klavier und Orchester in Es-Dur.
1732: George Washington († 14.12.1799); US-amerikanischer Politiker. Der ehemalige Pflanzer und Landvermesser wurde erster Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika (1789-97) und damit Vorbild für alle späteren Staatsoberhäupter in den USA. Während des Nordamerikanischen Unabhängigkeitskrieges (1776-83) war er Oberbefehlshaber der Kontinentalarmee.
Copyright Rosmarie Elsner

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