Montag 22.1.24

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Kalenderblatt Montag, 22. Januar 2024

Zitat des Tages: „Die Menschen scheinen die Sprache nicht empfangen zu haben, um die Gedanken zu verbergen, sondern um zu verbergen, dass sie keine Gedanken haben.“ Lord Byron (1788-1824)

22.1.1963: Beginn der deutsch-französischen Freundschaft
Bis 1945 befanden sich die beiden europäischen Nachbarn Deutschland und Frankreich fast ständig in Kriegen und Konflikten. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden erste Schritte zur Aussöhnung der beiden Nationen in die Wege geleitet. Sie fanden ihren Höhepunkt im deutsch-französischen Freundschaftsvertrag von 1963, den der französische Staatspräsident Charles de Gaulle und Bundeskanzler Konrad Adenauer am 22. Januar 1963 im Pariser Elysée-Palast unterzeichneten.


Mehr Details:
1957 machte der Beitritt zu EWG und Euratom die durch das „Wirtschaftswunder“ erstarkte Bundesrepublik zum gleichrangigen, wirtschaftlich sogar stärksten Partner im Einigungsprozess Europas. In der ersten Rede nach seinem Amtsantritt im Jahre 1959 erklärte Frankreichs Präsident de Gaulle, dass Deutschland für Frankreich keine Gefahr mehr bedeute, vielmehr mit seinen Fähigkeiten, seiner Energie und seinem wirtschaftlichen Potential für Frankreich einen wesentlichen Faktor im Leben und im Fortschritt Europas und der ganzen Welt darstelle.
Damit deuteten sich die Bemühungen um eine engere Gestaltung der deutsch-französischen Freundschaft an, die durch den Besuch des deutschen Bundeskanzlers Konrad Adenauer im gleichen Jahr in Paris ihren Anfang nahm. In den Folgejahren unternahmen Deutschland und Frankreich Versuche, die Verhandlungen über eine europäische politische Union aufzunehmen, scheiterten aber an der ablehnenden Haltung der übrigen Staaten Europas.
1962 beschloss das Team de Gaulle/Adenauer, die Beziehungen zwischen ihren beiden Völkern weiter auszubauen und „praktische Maßnahmen zu ergreifen“. Diese Maßnahmen wurden in verschiedenen Entwürfen festgelegt und zum Freundschaftsvertrag zusammengefasst. Zwar beschränkte er sich in einigen Punkten auf eine bloße Absichtserklärung, er hatte jedoch auch praktische Folgen, wie die regelmäßigen Treffen der jeweiligen Staatschefs und Minister. Ferner wurden eine Institution zur Förderung des Austausches und ein deutsch-französisches Jugendwerk aus der Taufe gehoben.
In einer mit dem Vertrag verbundenen Erklärung heißt es: „…in der Erkenntnis, dass die Verstärkung der Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern einen unerlässlichen Schritt auf dem Wege zum vereinigten Europa bedeutet, welches das Ziel beider Völker ist.“ Der deutsch-französische Vertrag von 1963 bedeutete also nicht nur das Ende des gespannten Verhältnisses der beiden Nationen, sondern stellte auch den ersten Schritt auf dem Weg zum vereinten Europa dar.
Gedenktage:
1972: Großbritannien, Irland und Dänemark unterzeichnen in Brüssel die Urkunde über ihren Beitritt zur Europäischen Gemeinschaft (EG). Mit diesen Neuzugängen umfasst der Wirtschaftsverbund jetzt insgesamt neun Staaten.
1934: Die Oper „Lady Macbeth von Mzensk“ aus der Feder des russischen Komponisten Schostakowitsch feiert in Leningrad ihre Uraufführung. Gar keinen Anklang findet das Musikstück in den Ohren von Josef Stalin, was dazu führt, dass der Künstler daraufhin in der UdSSR in Ungnade fällt.
1909: In München wird die „Neue Künstlervereinigung“ aus der Taufe gehoben. Sie gilt als Vorläufer der 1911 gegründeten Gruppe „Blauer Reiter“, der avantgardistische Künstler wie Wassily Kandinsky, Alexej von Jawlensky und Franz Marc angehören.
1905: In Moskau kommt es zu blutigen Kämpfen, als zaristische Truppen einen friedlich begonnenen Arbeiteraufstand zerschlagen. Dabei wollten die Demonstranten Zar Nikolaus II. lediglich eine Petition übergeben: ein Anliegen, das mehr als 1.000 Bürger mit dem Leben büßen müssen.
1901: Die Namensgeberin des Viktorianischen Zeitalters, Königin Viktoria von England, Mutter von neun Kindern (aus der Ehe mit Albert Prinz von Sachsen-Coburg-Gotha) stirbt im Alter von 81 Jahren auf Schloss Osborne auf der britischen Insel Wight.
Geburtstage:
1971: Sandra Speichert; deutsche Schauspielerin. Bekannt wurde die in Paris lebende Künstlerin durch Sönke Wortmanns Bestseller-Verfilmung „Der Campus“, in der sie in der Rolle einer Studentin ihren „Prof“ (gespielt von Heiner Lauterbach) in arge Bedrängnis bringt. Weitere Filme: „Die Halbstarken“ und „Kai Rabe gegen die Vatikankiller“.
1948: George Foreman; US-amerikanischer Boxer. Der Schwergewichts-Champ holte sich im Januar 1973 den Weltmeistertitel, nachdem er über seinen Landsmann Joe Frazier in zwei Runden einen K.o.-Sieg errang. Den WM-Titel konnte er bis zu seiner Niederlage im legendären „Rumble-in-the-jungle“-Fight in Zaire (1974) gegen Muhammed Ali verteidigen. 20 Jahre später holte er sich überraschend den WM-Titel noch einmal zurück und entthronte damit den Weltmeister Michael Moorer. Dieser Sieg machte Foreman mit 45 Jahren zum ältesten Schwergewichtsweltmeister aller Zeiten
1915: Heinrich Albertz († 18.5.1993); deutscher evangelischer Theologe, Politiker (SPD) und zeitweise politischer Häftling. Der einstige Regierende Bürgermeister von West-Berlin (1966/67) erklärte sich bei der Entführung des Berliner CDU-Politikers Peter Lorentz im Jahr 1975 durch Terroristen zum Austausch gegen die Geisel bereit.
1849: Johan August Strindberg († 15.4.1912); schwedischer Schriftsteller und (mitunter skandalträchtiger) Theaterautor. 1879 gelang ihm der literarische Durchbruch mit dem satirischen Gesellschaftsroman „Das rote Zimmer“. Weltbekannt wurde sein Trauerspiel „Fräulein Julie“ (1888) und das Theaterstück „Totentanz“ (1900).
1788: George Gordon Noel Lord Byron († 19.4.1824); englischer Dichter und Schriftsteller. Von der englischen Gesellschaft wegen einiger Skandale geächtet, übersiedelte er zunächst in die Schweiz und anschließend nach Italien, wo ihn eine tiefe Freundschaft zum Dichter Shelley verband. Der Autor zahlreicher Gedichte und Dramen („Don Juan“) starb in Griechenland an Malaria.
Copyright Rosmarie Elsner

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