Montag 21.8.23

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Kalenderblatt Montag, 21. August 2023


Zitat des Tages: „Vielleicht kann ich die Wahrheit finden, indem ich die Lügen vergleiche.“ Leo Dawidowitsch Trotzki (1879-1940)


werkzeuge-0204.gif von 123gif.de Download & Grußkartenversand21.8.1940: Leo D. Trotzki, Tod durch Eispickel
Nach dem Tod Lenins entbrannte in der sowjetischen Einheitspartei KPdSU ein Machtkampf zwischen Leo Trotzki und Josef Stalin, den letzterer für sich entscheiden konnte. Trotzki wird daraufhin ins Exil verbannt und für seine oppositionellen Schriften von Stalins Geheimpolizei verfolgt. 1937 flieht er nach Mexiko, wo ihn ein gedungener Mörder ausfindig macht und mit einem Eispickel attackiert. Am 21.8.1940, dem Tag nach dem Attentat, erliegt Trotzki seinen schweren Verletzungen.


Mehr Details:
1879 in der Ukraine geboren, gehört Leo Dawidowitsch Bronstein, genannt „Trotzki“, zu den Kritikern der russischen Lebensverhältnisse unter dem Zaren. Bereits als Student wird er verhaftet und nach Sibirien deportiert. 1902 gelingt ihm die Flucht nach London, dort trifft er erstmals mit Lenin zusammen, mit dem er über Form und Ziel einer kommunistischen Revolution diskutiert. Trotzki entwickelt die Idee der „permanenten Revolution“, wonach die sozialistische Gesellschaft regional begrenzt nicht existieren könne und die Revolution deshalb in andere Staaten getragen werden müsse. Lenin ist völlig anderer Meinung, dennoch raufen sich die beiden bolschewistischen Köpfe zusammen und werden zur treibenden Kraft der russischen Oktoberrevolution im Jahr 1917.
Als der schwerkranke Lenin 1924 stirbt, warnt er noch die Parteigenossen in seinem Testament vor Josef Stalin, dem skrupellosen und machthungrigen Generalsekretär der KPdSU. Dieser jedoch verhindert die Veröffentlichung des Dokuments, beginnt mit der Liquidation politischer Gegner und unliebsamer Parteigenossen und steigt rasch zur machtvollsten Persönlichkeit des Sowjetregimes auf. Trotzki, der sich als der legitime Sohn der Ideen von Marx und Lenin sieht und sich für mehr Demokratie in der Partei ausspricht, verliert den Machtkampf gegen Stalin. 1927 wird er aus der Partei ausgeschlossen, zwei Jahre später des Landes verwiesen. Da er sich nicht mundtot machen lässt und auch aus dem Exil gegen Stalin agiert, wird ihm 1933 die sowjetische Staatsbürgerschaft aberkannt. Doch fürchtet der Diktator Stalin den politischen Gegner so sehr, dass er seine Geheimpolizei auf ihn ansetzt. Trotzki flieht aus der Türkei nach Frankreich und Norwegen und gelangt 1937 schließlich nach Mexiko.
Er mietet sich ein Haus in der Stadt Coyoacán und baut es zu einer bewachten Festung aus; dort arbeitet er an Biographien über Lenin und Stalin. Doch auch hier wird er von Stalins Agenten aufgespürt und entgeht nur knapp einem bewaffneten Überfall auf sein Wohnhaus im Mai 1940. Nach einigen „Pannen“ gelingt der von langer Hand vorbereitete Mord schließlich am 20. August: Von einem als Bewacher eingeschleusten Mörder wird Trotzki mit einem Eispickel angegriffen; einen Tag später erliegt er seinen schweren Verletzungen.

Gedenktage:
1966: Nach der Legitimierung der von Mao Tse-tung ausgerufenen „Kulturrevolution“ durch das Zentralkomitee der kommunistischen Partei Chinas kommt es heute in Peking zu den ersten großen Massendemonstrationen fanatischer Jugendlicher, die nach einer „Zerschlagung der alten Autoritäten“ rufen. Der Terror der „Roten Garden“ gerät in der Folge außer Kontrolle und muss von der Volksarmee eingedämmt werden.
1959: Ab heute haben die Vereinigten Staaten von Amerika einen 50. Bundesstaat: Hawaii. US-Präsident Dwight D. Eisenhower unterzeichnet die Proklamationsurkunde, mit der die vom englischen Käpt’n Cook 1778 entdeckte Inselgruppe, die bereits seit 1900 den Status eines US-Territorium hat, zum Bundesstaat wird.
1935: Als die beiden Münchner Bergsteiger Max Sedlmayr und Karl Mehringer heute von Grindelwald aus in die Eiger-Nordwand einsteigen, ahnt niemand die Tragödie, die auf die beiden erfahrenen Alpinisten zukommt. Nach Tagen des Sturms, unweit vom Gipfel, werden sie zuletzt gesehen; dort findet man die Vermissten vier Wochen nach ihrem Aufbruch in einem „Todesbiwak“ erfroren auf.
1897: Chemiker Felix Hoffmann, Angestellter des Leverkusener Bayer-Werks, mischt als Ersatz für das süchtig machende Schmerzmittel Morphin eine neue Substanz, die 1898 – ohne ausreichende klinische Erprobung – zur Marktreife gelangen wird. Wegen ihrer „zauberhaften Wirkung“ (wen wundert’s?) gelangt die Droge unter dem Namen „Heroin“ in den Handel: als beliebtes Arzneimittel gegen allerlei Wehwehchen, von Bronchitis bis zu Kreuzschmerzen.
1609: In Begleitung der venezianischen Senatoren steigt der Florentiner Gelehrte Galilei Galileo auf die Spitze des etwa 100 m hohen Campanile. Dort demonstriert er ihnen seine Weiterentwicklung des Fernrohrs. Die etwa 32 km entfernte Kirche von Padua, selbst die ein und aus gehenden Kirchgänger, lassen sich zum Erstaunen der Obrigkeit bis auf eine Nähe von 3,5 km heranziehen, das benachbarte Murano sogar bis auf 300 Meter.

Geburtstage:
1969: Oliver Geißen; deutscher TV-Moderator. Das Fernsehpublikum kennt den Hamburger spätestens seit der Moderation der Container-Serie „Big Brother“; vielen ist er aus der „Oliver Geißen Show“ (1999), den „Top Of The Pops“ und aus der „80er-Jahre-Show“ auf RTL ein Begriff. In der ARD-Serie „Gegen den Wind“ war der frühere Sportchef von Regionalsender HH 1 auch als Schauspieler zu sehen.
1938: Kenny Rogers; US-amerikanischer Musiker. Der Texaner, der in seinen Anfangszeiten Mitglied der Gruppe „New Christy Minstrels“ war, gründete 1967 mit der „First Edition“ seine eigene Band. In die Charts gelangte er mit melodiösen Countrysongs, darunter „Lucille“ und „Ruby, Don’t Take Your Love to Town“.
1894: Christian Schad († 25.2.1982); deutscher Maler. Der Künstler galt nach einer kurzen Mitgliedschaft bei der Züricher Dada-Gruppe als einer der viel versprechendsten Vertreter der Neuen Sachlichkeit. Seine Akte und Porträts wirken kühl und distanziert, ebenso wie seine Experimente mit der Fotografie.
1698: Giuseppe Antonio Guarneri († 17.10.1744); italienischer Geigenbauer mit Beinamen „del Gesù“ (von Jesus). Der berühmteste Sohn einer Geigenbauerfamilie kennzeichnete nämlich seine Instrumente mit der Abkürzung IHS (Iesum Habemus Socium = Jesus ist mit uns).
1165: Philipp II. August († 14.7.1223); König von Frankreich (ab 1180). Er gründete seine Zentralgewalt auf ein gut ausgebildetes Söldnerheer und stärkte die Machtstellung Frankreichs durch geschickte Heiratspolitik, Bündnisse und Gebietsgewinne (Flandern und die Normandie). Außerdem setzte er das Erbkönigtum durch, sein Nachfolger wurde ohne Wahl sein Sohn Ludwig VII.
Copyright Rosmarie Elsner

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