Sonntag 21.5.23

Sonntag 21.5.23

Kalenderblatt Sonntag, 21. Mai 2023


Zitat des Tages: „Das Leben in der Natur gibt die Wahrheit der Dinge zu erkennen.“ Albrecht Dürer (1471-1528)


linie-0441.gif von 123gif.de21.5.1927: Charles Lindbergh: Im Alleinflug über den Atlantik
Ein Flug von Amerika nach Europa oder umgekehrt, wie er heute zum Fliegeralltag gehört, war vor 76 Jahren alles andere als eine Selbstverständlichkeit. Dem ersten, dem das Kunststück gelang, im Alleinflug nonstop von New York nach Paris zu fliegen, war der 25-jährige Charles Lindbergh. Nach 33,5 Stunden landete der sichtlich glückliche, aber erschöpfte junge Mann mit seiner einmotorigen Maschine „Spirit of St. Louis“ wohlbehalten auf dem Flughafen Le Bourget bei Paris.



Mehr Details:
Eine begeisterte Menschenmenge empfängt am 21. Mai 1927 gegen 22.30 Uhr Ortszeit auf dem Flughafen Le Bourget bei Paris den amerikanischen Flugpionier Charles Lindbergh. Der Postflieger, Teilnehmer eines Flugwettbewerbs, war nach einem Alleinflug von 33,5 Stunden nonstop von New York nach Europa mit seiner einmotorigen Maschine „Spirit of St. Louis“ wohlbehalten gelandet. Die fliegerische Ersttat macht ihn schlagartig zum weltberühmten Helden.
Der „Held der Stunde“ kann gar nicht fassen, dass der ganze Rummel ihm gilt. Als er aus dem Cockpit klettert, fragt er als erstes, ob Mechaniker da seien und ob jemand Englisch spreche. Da wird der erstaunte und total übermüdete Flieger bereits von kräftigen Händen gepackt, auf eine Schulter gehievt und als lebendige Trophäe über die Köpfe der jubelnden Menge getragen.
Der 1,88 m große junge Mann, von Freunden wegen seiner schlaksigen Statur „Slim“ genannt, war am 20. Mai kurz vor 8 Uhr morgens Ortszeit vom Roosevelt-Flughafen in New York zu seinem waghalsigen Flug über den Atlantik gestartet. Während sich die übrigen Teilnehmer des Orteig-Wettbewerbs (benannt nach dem Stifter Raymond Orteig) reichlich mit Proviant eindeckten, flog Lindbergh gerade mal mit ein paar Sandwiches und einer Flasche Mineralwasser los.
Dass er mit seiner „Spirit of St. Louis“, die von Insidern als „fliegender Sarg“ bezeichnet wurde, wohlbehalten in Paris landete, war Heldentat und Glücksfall zugleich. Mehrmals waren ihm während des langen Flugs die Augen zugefallen, vereiste Tragflächen und Nebelbänke hatten ihm zu schaffen gemacht; die letzten Stunden war er so tief über dem Wasser geflogen, dass die Gischt durchs offene Fenster spritzte und ihn vor dem Einnicken bewahrte. Nach 27 Stunden – mittlerweile ohne Orientierung – bemerkte er im Wasser einige Fischerboote. Lindbergh, der vor seiner Zeit als Postflieger sein Geld als Fallschirmspringer und Flugakrobat verdient hatte, flog bis auf 15 Meter an das Bullauge heran und schrie einem völlig verblüfften Fischer die Frage zu „Wo liegt Irland?“ Der vor Überraschung sprachlose Mann starrte ihn nur wie ein Gespenst an.
Als Lindbergh nach einer weiteren Stunde Land entdeckte, stellte er fest, dass die Umrisse haargenau mit denen auf seiner Karte übereinstimmten, dass er sich über Südwestirland und auf exaktem Kurs befand. Sechs Stunden später landete der Tausendsassa in Paris.
Gedenktage:
1991: Rajiv Gandhi, Vorsitzender der indischen Kongresspartei und Ex-Ministerpräsident Indiens, wird auf einer Wahlkampfveranstaltung Opfer eines Selbstmord-Attentats. Die Attentäterin hatte eine Bombe unter ihrer Kleidung versteckt und neben dem Politiker gezündet. Neben dem Sohn der 1984 ebenfalls ermordeten Ministerpräsidentin Indira Gandhi reißt sie weitere 15 Personen mit in den Tod.
1975: Im Hochsicherheitstrakt des Gefängnisses Stuttgart-Stammheim beginnt der Prozess gegen die RAF-Terroristen Andreas Baader, Ulrike Meinhof, Gudrun Ensslin und Jan-Carl Raspe. Meinhof erhängt sich im Jahr darauf in ihrer Zelle. Für die anderen drei endet der Prozess 1977 mit „lebenslänglich“; sie entgehen der Haft durch Selbstmord im selben Jahr.
1925: In Frankfurt am Main wird das Waldstadion seiner Bestimmung als Sportwettkampfstätte übergeben. Die erste Großveranstaltung im heute feierlich eingeweihten Stadion wird die erste Internationale Arbeiter-Olympiade im Juli sein.
1904: Sieben europäische Fußballverbände gründen in Paris den internationalen Verband FIFA (Fédération Internationale de Football Association), dem sich im Jahr darauf auch der Deutsche Fußball-Bund als Mitglied anschließt. Der englische Verband aus dem „Mutterland des Fußballs“ ist vorerst nicht mit von der Partie.
1671: Der Große Kurfürst Friedrich Wilhelm gewährt aus Wien vertriebenen jüdischen Familien Schutz und Asyl in Brandenburg. Dies ist erst der Anfang einer großzügigen preußischen Einwanderungspolitik, die in kommenden Jahrzehnten französischen Hugenotten wie Salzburger Protestanten und anderen Verfolgten Schutz bieten wird.
Geburtstage:
1932: Gabriele Wohmann; deutsche Schriftstellerin. Die unter anderem mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnete Autorin beschreibt in ihren Fernseh-, Hörspielen und Büchern (u.a. „Paulinchen war allein zu Haus“, 1974 und „Paarlauf“, 1979) treffend, kritisch und teils satirisch das deutsche Alltagsleben, greift aber auch gesellschaftliche Tabuthemen wie Krankheit und Tod auf („Das Handicap“, 1998).
1921: Andrej Sacharow († 14.12.1989); sowjetischer Atomphysiker, Bürgerrechtler und Träger des Friedensnobelpreises von 1975. Der renommierte Wissenschaftler, der die Grundlagen für die Entwicklung der sowjetischen Wasserstoffbombe schuf, wurde 1980 nach Gorki verbannt und erst sechs Jahre später rehabilitiert.
1902: Marcel Breuer († 1.7.1981); US-amerikanischer Architekt ungarischer Herkunft. Von 1924 bis zu seiner Emigration 1933 lebte er in Berlin, Weimar und Dessau, wo er als Mitarbeiter am „Bauhaus“ tätig war und 1925 die ersten Stahlrohrstühle zur Serienreife brachte. Ab 1937 lehrte er an der Harvard-Universität in Cambridge/Massachusetts.
1844: Henri Rousseau († 4.9.1910); französischer Maler. Der bedeutendste Repräsentant der naiven Malerei war zunächst Beamter in Paris und wurde deshalb auch „Zöllner“ genannt. Zu seinen bekanntesten Werken zählen die Bilder „Der Traum“, „Der Krieg“ und vor allem die großformatigen „Dschungelbilder“.
1471: Albrecht Dürer († 6.4.1528); deutscher Maler, Zeichner und Grafiker. Mit den „Betenden Händen“ schuf er eines der weltweit am meisten kopierten Werke. Der Meister des Holz- und Kupferstiches legte größten Wert auf Detailgenauigkeit, wie er auch bei seinem Porträt des Humanisten Erasmus von Rotterdam bewies.
Copyright Rosmarie Elsner

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