Samstag 20.4.24

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Kalenderblatt Samstag, 20. April 2024


Zitat des Tages: „In der Politik braucht man die Unterstützung der Frauen, die Männer folgen einem von alleine.“ Adolf Hitler (1889-1945)

 

20.4.1999: Amoklauf in US-High School
waffen-0107.gif von 123gif.deIn der Kleinstadt Littleton nahe Denver im US-Bundesstaat Colorado kommt es am 20. April zum Amoklauf zweier 17 und 18 Jahre alter Schüler, dem zwölf Mitschüler und ein Lehrer zum Opfer fallen, bevor sich die Täter selbst richten. Die wilde Schießerei in der Schule – nicht die erste mit tödlichem Ausgang – löst bei der Bevölkerung Amerikas Entsetzen aus und wirft erneut die Frage nach einer Verschärfung der Waffengesetze auf.



Mehr Details:
Bis an die Zähne bewaffnet stürmen die beiden auf den ersten Blick unscheinbaren Jugendlichen, der 17-jährige Dylan Klebold und der um ein Jahr ältere Eric Harris, am Vormittag ihre verhasste Columbine High School. Der Zorn der beiden Außenseiter richtete sich insbesondere gegen sportliche Mitschüler, Farbige und gegen Jungen, die Erfolg bei Mädchen haben. Das Defizit an Selbstbewusstsein führt zu einem einstündigen Massaker, für das die beiden komplexbeladenen Jungen sich bewusst das Datum 20. April, den Geburtstag Hitlers, gewählt haben. Zuvor hatten sie an die Eltern ihrer Opfer im Internet die Botschaft verbreiten lassen: „Eure Kinder, die sich über uns lustig gemacht haben, sind tot.“ Einer Schülerin, die sich auf der Flucht vor den Amokläufern in einem Klassenzimmer verschanzen konnte, gelingt es per Handy, ihre Eltern zu verständigen. Daraufhin stürmt ein Einsatzkommando der Polizei die Schule, um dem Alptraum ein Ende zu bereiten.
Die bisher schrecklichste Bluttat an einer Schule der Vereinigten Staaten (im Zeitraum von zwei Jahren bereits die achte!) löst vielfältige Debatten aus: über die zunehmend in Medien wie Film, Fernsehen, Video/Videospielen und Internet zur Schau gestellte Gewalt, aber auch über die liberal gehandhabten Waffengesetze, ein in den USA besonders heikles Thema. In einer Fernsehansprache ruft Präsident Bill Clinton am Abend die Eltern dazu auf, die Kinder zu lehren, Konflikte mit Worten und nicht mit Waffen zu lösen.
Hatte man bis zu diesem Tag in Deutschland geglaubt, dass Schülerattentate wie im Fall Littleton den USA mit ihren „laschen“ Waffengesetzen vorbehalten seien, wird die Öffentlichkeit bald eines Besseren belehrt: Am Allerheiligentag 1999 kommt es im Kurort Bad Reichenhall zum Blutvergießen, als ein jugendlicher Amokschütze vor dem Elternhaus seine Schwester, mehrere zufällig anwesende Passanten und anschließend sich selbst erschießt. Im März 2000 tötet ein wegen eines Schulverweises aufgebrachter Internatsschüler in Brannenburg seinen Lehrer. Und im Februar 2002 erschießt ein arbeitsloser 22-jähriger Amokschütze in Eching bei München seinen ehemaligen Vorgesetzten und einen Arbeitskollegen, bevor er an seine frühere „verhasste“ Berufsschule in Freising fährt und dort den Rektor tötet. Die mit Abstand schlimmste Bluttat, die je an einer deutschen Schule verübt wurde, ereignet sich aber am 26. April 2002 in Erfurt, als ein 19-jähriger ehemaliger Schüler des Gutenberg-Gymnasiums insgesamt 16 Menschen erschießt, bevor er sich selbst richtet.
Gedenktage:
1998: Die Nachrichtenagentur Reuters erhält am heutigen Tag ein Schreiben, in dem die Untergrundorganisation RAF (Rote Armee Fraktion), auf deren Konto in den 70ern und 80ern zahllose Anschläge gingen, ihre Auflösung verkündet.
1997: Die Einwohner der am Starnberger See gelegenen Gemeinde Feldafing sagen in einem Bürgerentscheid Nein zu den Plänen des Kunstsammlers und Autors Lothar-Günther Buchheim („Das Boot“), für seine Kunstsammlung im Ort das „Museum der Fantasie“ einzurichten. Das Buchheim-Museum wird schließlich im Mai 2001 im benachbarten Bernried eröffnet und erfreut sich seither unzähliger Besucher.
1960: Gastarbeiter erwünscht: Laut Arbeitsstatistik vom heutigen Tag fehlen der Wirtschaft in der Bundesrepublik dringend benötigte Arbeitskräfte. Sie sollen nun verstärkt aus dem europäischen Ausland, vorzugsweise Italien, geholt werden.
1945: In den Niederlanden lässt Adolf Hitler durch die deutschen Besatzungstruppen die Deiche an der Nordsee sprengen und verursacht mit dieser Aktion noch in den letzten Kriegstagen riesige Überschwemmungen.
1799: Weimar erlebt heute die Uraufführung von Friedrich Schillers Trauerspiel „Wallensteins Tod“, in dem der Verrat an dem berühmten Feldherrn des Dreißigjährigen Krieges und seine Ermordung im böhmischen Eger im Zentrum des Bühnengeschehens stehen.
Geburtstage:
1941: Ryan O’Neal; US-amerikanischer Schauspieler. Er begann seine Filmkarriere mit der rührseligen „Love Story“, legte eine turbulente Peformance mit Barbra Streisand in „Is was Doc?“ hin und begeisterte das Publikum mit seiner Tochter Tatum als schlitzohriger Bibelverkäufer im Film „Paper Moon“. Danach sorgte nur noch seine Heirat mit Farrah Fawcett-Majors („Drei Engel für Charlie“) für Aufsehen.
1927: Karl Alexander Müller; Schweizer Physiker. Er erhielt 1987 mit seinem deutschen Kollegen Johannes Georg Bednorz den Nobelpreis für Physik. Gemeinsam war es den Wissenschaftlern wenige Jahre zuvor gelungen, eine Hochtemperatur-Supraleitung (HTSL) zu entwickeln, die bereits bei -238 Grad Celsius den Strom ohne Energieverlust weitergibt.
1893: Joan Miró († 25.12.1983); spanischer Maler, Grafiker und Bildhauer, der mit seinen zuweilen sehr verschlüsselten Werken als einer der Hauptvertreter des Surrealismus gilt. Berühmt wurde der in Paris lebende Künstler unter anderem mit dem Gemälde „Karneval der Harlekine“ (1924/25).
1889: Adolf Hitler († 30.4.1945); in Oberösterreich geborener Politiker (NSDAP), seit 1932 deutscher Staatsbürger, seit 1933 Reichskanzler, verhinderter Landschaftsmaler, Putschist, Antisemit, Buchautor („Mein Kampf“) und größenwahnsinniger Diktator, der für den Zweiten Weltkrieg mit unzähligen Opfern verantwortlich war und sich mit seinem Freitod aus der Verantwortung stahl.
1808: Napoleon III., eigentlich Charles Louis Napoleon Bonaparte († 9.1.1873); französischer Kaiser mit bewegter Biographie: Neffe Napoleons I., Präsident der Zweiten Republik (ab 1848), autoritärer Herrscher mit vom Volk bestätigten Kaisertitel, Verlierer des deutsch-französischen Krieges (1870/71), deutsche Gefangenschaft und schließlich Exil in London.
Copyright Rosmarie Elsner

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