Dienstag 20.2.24

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Kalenderblatt Dienstag, 20. Februar 2024


planeten-0316.gif von 123gif.deZitat des Tages: „Mit den Menschen ist es wie mit den Autos: Laster sind schwer zu bremsen.“ Heinz Erhardt (1909-1979)

20.2.1962: Der erste Amerikaner im Weltraum
Zehn Monate nach der sensationellen Erdumkreisung durch den sowjetischen Kosmonauten Jurij Gagarin schicken die USA den 40-jährigen Marineoberstleutnant John H. Glenn an Bord einer Mercury-Kapsel ins All. Als erster Amerikaner umrundet er dreimal den Planeten Erde und wird nach seiner Weltraummission, die mit einigen technischen Handicaps einhergeht, wie ein Nationalheld gefeiert.



Mehr Details:
Im Wettstreit ums All geraten die Vereinigten Staaten allmählich unter Zeitdruck, denn ausgerechnet der Raumfahrt-Rivale Sowjetunion hatte im April 1961 als erste Nation seinen Fuß in dieses Terrain gesetzt. Der 20. Februar ist daher für die Raumfahrtbehörde NASA und die gesamten USA ein besonderer Tag, denn schließlich war der Start im Rahmen des Mercury-Programms bereits elfmal wegen ungünstiger Witterung und technischer Probleme hinausgezögert worden.
An Bord der winzigen Mercury-Weltraumkapsel befindet sich der Astronaut John Herschel Glenn, der bereits 1957 für Schlagzeilen sorgte, als er mit einem Überschallgeschwindigkeits-Düsenjäger die Strecke von New York nach Los Angeles in nur drei Stunden und 23 Minuten bewältigte. Mit einer Mercury-Atlas-Rakete wird der Vater zweier Kinder in den Weltraum geschossen. Dreimal umkreist er in Höhen von 161 bis 261 Kilometern die Erde und schwebt dabei vier Stunden und 55 Minuten schwerelos im All. Völlig problemlos geht auch diese Mission nicht vor sich, da während des Flugs die Steuerungsautomatik ausfällt und der US-Astronaut sich gezwungen sieht, auf manuelle Steuerung umzuschalten und das „Ruder“ selbst in die Hand zu nehmen.
Der Flug verläuft dennoch nach Plan, und Glenn landet wohlbehalten in seiner Kapsel im Atlantik, nahe den Bahamas und lediglich 65 Kilometer vom errechneten Landepunkt entfernt. Zur Bergung des Astronauten in der geschlossenen Kapsel wartet ein Aufgebot von 24 Schiffen, 126 Flugzeugen und insgesamt 26.000 NASA-Weltraumtechnikern. Heraus steigt ein strahlender Glenn, der von Volk und Medien wie ein Nationalheld gefeiert wird.
Zu Ehren des ersten Amerikaners im Weltraum, der nach seinem Triumph eine weniger spektakuläre Karriere als demokratischer Senator von Ohio und Washington eingeschlagen hatte, wurde 1999 die Forschungseinrichtung „Lewis Research Center“ von der NASA in „John H. Glenn Research Center at Lewis Field“ umbenannt. 1998 trat die Legende Glenn an Bord eines Space Shuttle noch einmal den Flug ins Weltall an: Als inzwischen 77-Jähriger ist er damit der älteste Teilnehmer einer Weltraummission.
Gedenktage:
1974: Mit dem heute im Deutschen Bundestag verabschiedeten Beitritt zum Atomwaffensperrvertrag verzichtet die Bundesrepublik nach einer nahezu zehnjährigen Diskussion auf die Herstellung, den Erwerb und die Weiterverbreitung von Nuklearwaffen.
1952: Hollywood-Star Humphrey Bogart erhält den ersten und einzigen Oscar in seiner Filmkarriere. Die begehrte Trophäe wird ihm jedoch nicht für seine Darstellung im Kultfilm „Casablanca“, sondern für „African Queen“ mit Katherine Hepburn überreicht.
1944: Offensive „Big Week“: Großbritannien und die USA beginnen mit ihren Luftangriffen auf die deutschen Städte Leipzig, Hamburg und Braunschweig. Die Bomben der Alliierten sollen in erster Linie deutsche Flugzeugwerke und Zulieferbetriebe zerstören.
1909: Der italienische Schriftsteller Marinetti revolutioniert mit seinem „Manifest des Futurismus“, zu dem er in der französischen Zeitung „Le Figaro“ aufruft, die europäische Kunstwelt. Er fordert darin den Bruch mit dem Traditionellen und plädiert für die Erneuerung von Musik, Malerei und Literatur.
1857: Die deutsche Schifffahrtslinie „Norddeutscher Lloyd“ (ab 1970 Hapag Lloyd) wird in Bremen aus der Taufe gehoben. Sie wird künftig regelmäßig auf den Strecken Nord- und Südamerika, Australien und Ostasien verkehren.
1810: Andreas Hofer, der wegen Verrats in Gefangenschaft geratene Tiroler Freiheitskämpfer und Gastwirt, wird auf Befehl des französischen Imperators Napoleon I. im italienischen Mantua standrechtlich erschossen.
Geburtstage:
1967: Kurt Cobain († 5.4.1994); US-amerikanischer Sänger und Gitarrist der Kultgruppe „Nirvana“ (Hit: „Smells Like Ten Spirit“). 1994 setzte der drogensüchtige und der Welt überdrüssige Musiker mit einer Überdosis Heroin und zusätzlich einer Schrotflinte seinem Leben ein Ende. Ende 2002 wurden die „Tagebücher“ des Nirwana-Sängers veröffentlicht.
1925: Heinz Kluncker; deutscher Gewerkschafter. Von 1964-1982 übte er die Funktion als Vorsitzender der Gewerkschaft ÖTV aus, deren Bundesvorstand er zugleich war. Aus gesundheitlichen Gründen zog sich der schwergewichtige Wuppertaler, der zahlreiche Tarifkämpfe erfolgreich ausgefochten hat, danach von seinen Ämtern zurück.
1924: Sidney Poitier; US-amerikanischer Schauspieler und Regisseur. Der internationale Durchbruch gelang ihm mit den Filmen „Lilien auf dem Felde“ und „In der Hitze der Nacht“. 1980 veröffentlichte der Star, der übrigens nicht nur als erster Farbiger einen Oscar erhielt, sondern auch auf der Kinoleinwand erstmals eine weiße Frau küssen durfte, seine Memoiren („This Life“).
1909: Heinz Erhardt († 5.6.1979); deutscher Schauspieler, philosophischer Komödiant und Verfasser tiefgründig-humorvoller Reime. Das in Riga geborene Multitalent, ein „rastlos Schaffender in Sachen Humor“, trat in Filmkomödien („Der müde Theodor“), in TV- und Eigenproduktionen auf: dort oftmals in der Paraderolle des Finanzbuchhalters „Willi Winzig“.
1898: Enzo Anselmo Ferrari († 14.8.1988); italienischer Rennfahrer und Automobilkonstrukteur. Der frühere Werksfahrer von Alfa Romeo gründete 1929 in Modena sein eigenes Unternehmen, in dem er die nach ihm benannten hochkarätigen „Edelflitzer“ baute, die Formel-1-Piloten wie Nicki Lauda und Michael Schumacher zum Ruhm verhalfen.
Copyright Rosmarie Elsner

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