20. März 2013 – 100 Jahre Müller-Thurgau in Franken. „ZugSpitzenwein“
Ein großer Wein geht auf eine große Reise
Zeilitzheim. Die fränkischen Winzer feiern heuer „100 Jahre Müller-Thurgau in Franken“. Anlässlich dieses Jubiläums haben sich die Winzer der Gruppe „der franke“ etwas ganz Besonderes einfallen lassen. Im Herbst 2012 haben sie einen Spitzenwein der Sorte Müller-Thurgau in ihre Keller gebracht. Dieser Wein wird demnächst in einem Holzfass aus fränkischer Eiche auf eine außergewöhnliche Reise gehen, um dann auf Deutschlands höchstem Berg, der Zugspitze, zu reifen. 100 Tage wird er auf knapp 3.000 Meter Höhe verbringen bis er wieder in die fränkische Heimat geholt wird.
Die fünf „der franke“-Winzer, die seit 2003 zusammenarbeiten, betreten mit diesem Projekt Neuland und sind sich noch nicht ganz sicher, was alles mit ihrem Wein passieren wird. „Anlässlich des Jubiläums wollten wir mit der Sorte Müller-Thurgau einmal etwas ganz Neues ausprobieren. Normalerweise erzeugen wir aus ihr unsere jungen, frischen Weine für jeden Tag. Für das Jubiläum haben wir im vergangenen Jahr vollreife Trauben geerntet und damit die Basis für einen hochkarätigen Spitzenwein geschaffen“, berichtet „der franke“-Winzer Udo Engelhardt aus Röttingen.
Der Weingenuss in einer Höhe von 2.000 bis 3.000 Meter Höhe ist ein anderer als im Weinbaugebiet Franken bei ca. 200 Meter Höhe. Die Flüchtigkeit der Aromastoffe verhält sich hier ganz anders, das gesamte Geschmacksbild ist ein anderes. „Es ist naheliegend, dass sich auch der Wein bei seiner Reife anders verhalten wird. Ganz sicher wird der Luftdruck einen großen Einfluss auf die Reifung haben. Die Selbstklärung des Weines und seine weitere Entwicklung werden deutlich langsamer vonstattengehen“, vermutet der Sprecher der Gruppe Martin Mößlein aus Zeilitzheim.
Für den sensorischen Vergleich wird parallel zum „ZugSpitzenwein“ ein Barriquefass mit Müller-Thurgau im Weinkeller vom Weingut Mößlein verbleiben. Stefan Kraus vom Bezirk Unterfranken steht den Winzern bei ihrem Weinprojekt fachlich zur Seite.
Zum Befüllen der beiden Fässer waren auch die Fränkische Weinkönigin Melanie Dietrich und der Präsident des Fränkischen Weinbauverbandes Artur Steinmann nach Zeilitzheim gekommen. Steinmann ist von dem Projekt begeistert: „Ich freue mich sehr, dass sich die Winzer so intensiv mit dem Müller-Thurgau auseinandersetzen und ihm ihre ganze Aufmerksamkeit schenken. Es ist eine großartige Idee. Der Müller-Thurgau bekommt Horizont!“
Die Winzergruppe „der franke“ – das sind Martin Mößlein (Zeilitzheim), Udo Engelhardt (Röttingen), Peter Götz (Zell), Tanja Voll und Edith Blendel (beide Escherndorf). Der Name „der franke“ steht gleichzeitig für Weine, die tagtäglich Laune machen – leicht und spritzig mit einem unverwechselbaren fränkischen Akzent. Passend für eine Feier mit Freunden, einem Picknick im Grünen oder für ruhige Stunden nach einem lauten Tag.
Kontakt: Winzergruppe Der Franke Martin Mößlein
Weingut Michael Blendel