Freitag 19.1.24

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Kalenderblatt Freitag, 19. Januar 2024


auto-0757.gif von 123gif.deZitat des Tages: „Nicht in der Erkenntnis liegt das Glück, sondern im Erwerben der Erkenntnis.“ Edgar Allan Poe (1809-1849)

19.1.1978: Deutschland nimmt Abschied vom „Käfer“
Zu Jahresbeginn 1978 kündigt sich das Ende einer Ära an: Am 19. Januar wird in Emden der letzte VW Käfer aus deutscher Herstellung gebaut. Dies hat ebenso für den aus deutscher Fertigung belieferten US-Markt weitreichende Folgen: Auch dort geht, mit Ausnahme der Cabriolets, das Käfer-Zeitalter zu Ende. In Amerikas Motor-Presse erscheinen Hunderte von Nachrufen. Für die Deutschen bricht dagegen die Zeit des „Mexiko-Käfers“ an, der noch bis 1986 importiert wird.



Mehr Details:
Kein Auto ist so langlebig wie der VW Käfer, und keines wurde so viele Male produziert. Einmalig in der Design-Geschichte ist auch, dass 60 Jahre lang die äußere Form des Käfers kaum verändert wurde. Dieses Fahrzeug ist mit der Existenz und der Geschichte des Volkswagenwerks über drei Jahrzehnte untrennbar verbunden.
Im Jahre 1936 rollten die ersten Käfer aus der Garage des Konstrukteurs Ferdinand Porsche. 1938 wurde das Fahrzeug, das im Auftrag Adolf Hitlers als KdF-Wagen („Kraft durch Freude“) entwickelt worden war, nach riesigem Propagandaaufwand in München zum ersten Mal vorgestellt. Das Auto überlebte die Entnazifizierung und galt nach dem Kriege auch als „Motor des Wirtschaftswunders“ der Bundesrepublik.
Das „Krabbeltier“ aus Wolfsburg leistete sowohl bei der Automobilisierung Deutschlands in den Jahrzehnten des Wiederaufbaus als auch als „Geburtshelfer“ der Tuning-Branche ganze Arbeit. Wer einen Volkswagen „Typ 1“ bestellte, hatte keine große Auswahl: Als Farben standen vorerst nur Schwarz und ab 1950 auch ein mattes Dunkelblau sowie Mausgrau zur Verfügung. Zusätzlich zur kargen Standard-Version gab es noch den für das chromverliebte Amerika gedachten „Export“, doch damit hatte sich die Modellvielfalt auch schon erschöpft. Wer also nicht zur breiten Masse gehören wollte, musste sich anderweitig orientieren. Und so war der Käfer auch das erste Fahrzeug, das die Tuner- und Zubehörhersteller auf den Plan rief.
Der flotte Kleinwagen avancierte schnell zum deutschen Kulturgut. In der Disney-Filmproduktion „Herbie ­ Ein toller Käfer“ spielte er sogar eine Hauptrolle. Auch Werbekampagnen um das phänomenale Auto spiegelten den Zeitgeist wieder – die New Yorker Agentur DDB prägte den Slogan vom Wagen, der läuft und läuft und läuft…
Das eigens für den Export in die USA 1964 in Emden errichtete VW-Werk baute in seinen Glanzzeiten täglich bis zu 1.100 Fahrzeuge dieses Typs. Insgesamt rollten hier allein 2.362.800 Käfer vom Band und gingen per Schiff vor allem nach Nordamerika. Am 15. Mai 1981 wurde der zwanzigmillionste Käfer in Mexiko fertiggestellt. Bis am 12. August 1986 die letzten 3.000 offiziell importierten „Mexiko-Käfer“ in Emden eintrafen, wurden die Deutschen noch mit zahlreichen Sondermodellen, z.B. der „Jeans-Käfer“ oder der „Aubergine-Käfer“, beglückt. Insgesamt stellte die Volkswagen AG seit ihrem Bestehen weltweit mehr als 20,6 Millionen Käfer her.
Gedenktage:
1995: Bei Gefechten um die tschetschenische Hauptstadt Grosny nehmen russische Truppen den Präsidentenpalast ein. Obwohl Russlands Präsident Jelzin daraufhin den militärischen Einsatz für beendet erklärt, gehen die Kämpfe unvermindert weiter.
1989: Der DDR-Staatsratsvorsitzende Erich Honecker bekundet, die Mauer werde in 50 und auch in 100 Jahren noch bestehen bleiben, wenn die dazu vorhandenen Gründe nicht beseitigt seien.
1984: Die islamische Gipfelkonferenz lädt erstmals wieder Ägypten ein, in die Organisation zurückzukehren, aus der das Land 1979 wegen des Friedensvertrags mit Israel ausgeschlossen wurde.
1966: Indira Gandhi, Tochter des indischen Staatsgründers Nehru, wird zur neuen Premierministerin von Indien gewählt. Nach der Politikerin Bandaranaike in Ceylon (1960-1965) ist die 48-Jährige weltweit erst die zweite Frau an der Spitze eines Staates.
1915: Drei deutsche Zeppeline starten bei Nacht den Luftangriff auf die britische Hauptstadt London. Wegen ihrer Unbeweglichkeit und Größe sind die Luftschiffe leicht zu attackieren und können sich deshalb in der weiteren Militärgeschichte nicht behaupten.
1348: Der englische König Eduard III. stiftet den berühmten „Hosenbandorden“, der bis heute als höchste britische Auszeichnung gilt. Das „Hosenband“, ein schmales blaues Samtband, trägt in goldenen Lettern die Inschrift „Honi soit qui mal y pense“ („ein Schelm, der Böses dabei denkt“).
Geburtstage:
1943: Janis Joplin († 4.10.1970); US-amerikanische Sängerin. Von der Texanerin sagte die Fachwelt, sie sei nach Bessie Smith die beste Bluessängerin aller Zeiten gewesen. Die Künstlerin mit der unvergleichlichen Stimme, deren Version des Liedes „Me And Bobby McGee“ unvergessen bleiben wird, starb im Oktober 1970 an einer Überdosis Heroin.
1923: Markus „Mischa“ Wolf († 9.11.2006); deutscher Geheimdienstler. In den Jahren 1949-51 war er mit dem Aufbau und der Leitung des DDR-Spionagedienstes betraut. 1986 schied der Geheimdienstboss aus dem aktiven Dienst aus und wurde schriftstellerisch tätig (Buch: „Troika“). 1997 wurde er wegen Freiheitsberaubung zu einer Gefängnisstrafe von drei Jahren (auf Bewährung) verurteilt.
1921: Patricia Highsmith († 4.2.1995); US-amerikanische Schriftstellerin. Der Verfasserin von brillanten Psycho-Kriminalromanen gelang gleich mit ihrem ersten Roman „Zwei Fremde im Zug“ der internationale Durchbruch. Es folgten zahlreiche Bestseller, viele davon wurden verfilmt wie „Der talentierte Mr. Ripley“. Die menschenscheue Künstlerin führte ein Nomadenleben und wohnte zeitweise in England, Frankreich und zuletzt im Tessin/Schweiz.
1839: Paul Cézanne († 22.10.1906); bedeutender französischer Maler des 19. Jahrhunderts und Lehrmeister, unter anderem von Pablo Picasso. Der eigenbrötlerische Künstler zog sich im fortgeschrittenen Alter auf seinen Landsitz in der Provence zurück. Er starb an den Folgen einer Erkältung, die er sich beim Malen im Gewitter zugezogen hatte.
1809: Edgar Allan Poe († 7.10.1849); US-amerikanischer Schriftsteller. Der bedeutendste Repräsentant der amerikanischen Romantik, der mit seinen Gedichten, Short Stories und unheimlich-beklemmenden Geschichten auch die europäische Literatur beeinflusste; gilt als Begründer des modernen Kriminalromans (Werk: „Der Doppelmord in der Rue Morgue“, 1846).
Copyright Rosmarie Elsner

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