Montag 18.9.23

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Kalenderblatt Montag, 18. September 2023

Zitat des Tages: „Es gibt Frauen, die von Jahr zu Jahr unschuldiger werden.“ Greta Garbo (1905-1990)

 

schiffe-0053.gif von 123gif.de Download & Grußkartenversand18.9.1981: „Das Boot“: Tauchfahrt des Grauens
In den deutschen Kinos läuft am 18. September 1981 der Film „Das Boot“ des Regisseurs Wolfgang Petersen an. Das Drehbuch basiert auf dem gleichnamigen Roman von Lothar-Günther Buchheim, der darin seine erschütternden Erfahrungen als Kriegsberichterstatter auf einem deutschen U-Boot während des Zweiten Weltkriegs schildert. Das Kriegsdrama, mit 25 Millionen Mark Produktionskosten einer der teuersten deutschen Filme, wird auch im Ausland ein Riesenerfolg.



Mehr Details:
Autor Buchheim, der als Kriegsberichterstatter die Sinnlosigkeit des U-Boot-Kriegs selbst hautnah zu verspüren bekam, schildert in seinem ergreifenden Kriegsroman, wie die Besatzung der „U 96“ bei der letzten Fahrt des deutschen Unterseebootes gefahrvolle Abenteuer durchstehen muss und am Ende dennoch in die Hölle geschickt wird. Der nackte Kampf ums Überleben, die feindlichen Angriffe, denen das deutsche Boot ausgesetzt ist, die zum Zerreißen angespannten Nerven der Männer und immer wieder die klaustrophobisch anmutende Enge des Schiffs, die bereits den Kinogänger beim bloßen Zusehen anfällt – für nur wenige Besatzungsmitglieder nimmt die Tauchfahrt ein gutes Ende. Auch die Überlebenden sind bis ans Ende ihrer Tage gezeichnet, denn „es ist eine Reise ans Ende des Verstandes“, schreibt das internationale Lexikon des Films.
Der wirklichkeitsgetreu inszenierte Film mit den aufwändigen Spezialeffekten, der größtenteils in den Bavaria-Filmstudios in Geiselgasteig entstand (bei der Bavaria Filmtour können heute noch Kulissen und Unterseeboot besichtigt werden), verschlang 25 Mio. Mark. Regisseur Petersen, der sich auch die Drehbuchfassung vornahm, und seinen Kamera-, Ton- und Schnittexperten brachte das Unterwasserdrama jeweils eine Oscar-Nominierung ein. Für etliche der bis dahin unbekannten Darsteller war „Das Boot“ obendrein Sprungbrett für die spätere Popularität. So taucht etwa der hervorragend besetzte Herbert Grönemeyer, dem Publikum bisher allenfalls als Sänger bekannt, in der Rolle des „Leutnants Werner“ auf. Auch Uwe Ochsenknecht, späterer Held spritziger Filmkomödien („Männer“), nimmt einen ebenso überzeugenden Part ein wie Jürgen Prochnow (im Film der Kapitän, den alle nur „der Alte“ nennen und dem danach eine Reihe Hollywood-Angebote winken) oder der im Februar 2000 verstorbene Klaus Wennemann (Chefingenieur). Für Schauspieler Heinz Hoenig in der Rolle des Funkers „Hinrich“ bedeutete „Das Boot“ den Durchbruch in seiner künstlerischen Laufbahn.
Von Wasser, Booten und Schiffskatastrophen kommt Starregisseur Petersen, der sich bald auch in den USA einen ausgezeichneten Ruf erwirbt, auch künftig nicht los. 18 Jahre später zieht es den Hanseaten erneut zu einem Boot hin, dem amerikanischen Schwertfischtrawler „Andrea Gail“. Im Herbst 1991 verschwand dieser vor der kanadischen Küste in den bis zu 35 Meter hohen Wellen eines Jahrhundertsturms. Der dramatische Film, zu dem Sebastian Jungers Bestseller „Der Sturm“ die Vorlage lieferte, kam im Herbst 2000 in die deutschen Kinos.
Gedenktage:
1999: Kurz vor dem Aus verabschiedet sich die UçK, die Kosovo-Befreiungsarmee, in Priština. Zwei Tage später wird ihr Führer, Hashim Thaçi, eine offizielle Vereinbarung unterzeichnen, die die Auflösung und Entwaffnung der Miliz vorsieht; ihre Mitglieder sollen in das der UNO unterstehende Kosovo-Schutzkorps TMK eingegliedert werden.
1997: Bei einem Bombenanschlag sterben neun deutsche Touristen und ein Ägypter vor dem Ägyptischen Museum in Kairo. Seit 1992 verüben muslimische Extremisten in Ägypten immer wieder Anschläge auf Ausländer, um die Herrschaft von Staatschef Mubarak zu erschüttern.
1986: Für 1 Mark erwirbt der Großbäckereibesitzer Horst Schiesser aus Berlin vom Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) das Wohnungsbauunternehmen „Neue Heimat“. Mit den 190.000 Wohnungen, die damit den Eigentümer wechseln, übernimmt der Brötchenfabrikant allerdings auch 17 Mrd. Mark Schulden – der Deal währt jedoch nur bis November, dann gehen Wohnungen plus Schulden zurück an den DGB.
1952: Dem in den USA lebenden britischen Komiker und Regisseur Charlie Chaplin wird nach Antritt einer Europareise mitgeteilt, dass eine Wiedereinreise in die Vereinigten Staaten so lange nicht möglich sei, bis seine politische Linie geklärt sei. Dem Weltstar, der daraufhin in die Schweiz emigriert, wird eine kommunistenfreundliche und damit unamerikanische Haltung vorgeworfen.
1928: Mit einem Drehflügelflugzeug fliegt der spanische Flugzeugkonstrukteur Juan de la Cierva über den Ärmelkanal. Damit gelingt ihm als ersten die Überquerung mit dieser Tragschrauberkonstruktion, die Elemente des Flugzeug- und Hubschrauberbaus miteinander verbindet.
Geburtstage:
1942: Wolfgang Schäuble; deutscher Politiker und Jurist. Wegen einer Spendenaffäre unter Druck geraten, wurde der damalige CDU-Vorsitzende Anfang 2000 von der früheren CDU-Generalsekretärin Angela Merkel abgelöst. Schäuble, seit einem Attentat im Oktober 1990 an den Rollstuhl gefesselt, veröffentlichte daraufhin sein Buch „Mitten im Leben“, das unter anderem die Spendenaffäre und die damit verbundene Führungskrise innerhalb der Partei aufgreift. Seit November 2005 ist er Bundesminister des Innern.
1905: Greta Garbo, eigentlich G. Lovisa Gustafsson († 15.4.1990); schwedische Schauspielerin mit dem Beinamen „Die Göttliche“. Schon kurz nach ihrem Debüt entdeckte Hollywood die charismatische Künstlerin aus Stockholm. Insgesamt trat die ansonsten Unnahbare in 28 Kinoproduktionen auf, wo sie meist tragische Frauengestalten verkörperte, darunter die schöne Spionin „Mata Hari“ und „Die Kameliendame“.
1819: Jean Bernard-Léon Foucault († 11.2.1868); französischer Physiker. Bekannt wurde er durch seinen Pendelversuch im Jahr 1850 mit dem nach ihm benannten „Foucaultschen Pendel“, das auch der italienische Autor Umberto Eco ins Zentrum seines gleichnamigen Romans gestellt hat. In diesem Experiment wies der Wissenschaftler die Erdrotation nach.
1786: Justinus Andreas Christian Kerner († 21.2.1862); deutscher Mediziner und Dichter. Als Arzt widmete er sich auch parapsychologischen Fragen, als Künstler gehörte er dem „Schwäbischen Dichterkreis“ an und verfasste Märchen, Erzählungen, Gedichte, Liedertexte und Romane, darunter den „Reiseschatten“ aus dem Jahr 1811.
53: Trajan, eigentlich Marcus Ulpius Traianus († 117 n. Chr.); römischer Kaiser. Unter dem Herrscher erlebte das Römische Reich eine Blütezeit und zugleich seine größte Ausdehnung. An ihn erinnert heute noch die 113 n. Chr. errichtete Trajanssäule in Rom, deren Sockel eine goldene Urne enthält, in der einst die Asche des Kaisers aufbewahrt war.
Copyright Rosmarie Elsner

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