Freitag 18.8.23

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Kalenderblatt Freitag, 18. August 2023


Zitat des Tages: „Probleme werden zu Chancen, wenn die richtigen Leute zusammenkommen.“ Robert Redford (1937)


totenkopf-0135.gif von 123gif.de Download & Grußkartenversand18.8.1960: Geburtsstunde der Antibabypille
„Enovid“ heißt das Mittel des Pharmakonzerns Searle & Co., das heute in den USA auf den Markt kommt und die Beziehungen der Geschlechter untereinander revolutionieren wird: Die erste Antibabypille, die den monatlichen Eisprung der Frau und damit ungewollte Schwangerschaften verhindert, nimmt der Liebe die Furcht vor unerwünschten Folgen und hilft Lust und Gleichberechtigung zunächst ganz gewaltig auf die Sprünge.


Mehr Details:
„Keine Frau, ob schwarz oder weiß, ob arm oder reich, kann jemals frei sein, wenn sie nicht das Recht hat, über ihre Fortpflanzung selbst zu bestimmen“, sagte einmal der kürzlich verstorbene Hollywoodstar Katherine Hepburn. Diesen Freiraum in Sachen Empfängnisverhütung können ab Sommer 1960 erstmals amerikanische Bürgerinnen im gebärfähigen Alter für sich beanspruchen, und ein bis zwei Jahre später (in der Bundesrepublik Deutschland ab Juni 1961) auch die Frauen in anderen Industrienationen. Dank der Macht synthetisch erzeugter weiblicher Hormone (Östrogene und Gestagene) verhindert das empfängnisverhütende Mittel, im Umgangsjargon kurz „Pille“ genannt, über eine Hemmung in der Hirnanhangdrüse die Befruchtung eines Eis und in der Folge die Ovulation (Eisprung). Die Folge ist der so genannte „Pillenknick“ in den 60er Jahren, ein starker Geburtenrückgang.
Der Schutz vor einer ungewollten Schwangerschaft ist mit einer Monatspackung des Präparats „Enovid“ (später kommen Marken zahlreicher anderer Pharmaunternehmen hinzu) ungleich effektiver als mit früheren Methoden, u.a. Kondome und Pessare, oder gar dem seit eh und je praktizierten „coitus interruptus“. Letztere Methode ist neben der Enthaltsamkeit auch die einzige, die der Vatikan, der gegen die „Pille“ Sturm läuft, seinen Schäflein gestattet. Gerade in den liberalen 60er Jahren, in denen die freie Liebe eine große Rolle spielt, kommt die „Pille“ vielen Liebenden wie gerufen. Vorbei die Zeiten, als Beischlaf von Bangen begleitet war. „Es lebe die Lust“, heißt es in Zeiten der Antibabypille, und Empfängnisverhütung wird fortan mit der rhetorischen Frage „du nimmst doch die Pille….?“ beinahe zur ausschließlichen Angelegenheit der Frau.
Wie bei jeder Revolution, bei der sexuellen verhält es sich da nicht anders, geht die Einstellung zu dieser mit der Zeit zur Tagesordnung über. Nach den anfänglich genossenen Freuden stellt sich bei einem Gutteil der Frauen eine Unverträglichkeit gegenüber der Pille heraus oder andere unliebsame Begleiterscheinungen der chemischen Fremdbestimmung, z.B. Gewichtsprobleme oder Stimmungsschwankungen beim Absetzen der Pille. Der Eingriff in den Hormonhaushalt und damit der Preis für sexuelle Freiheit und Lustgewinn ist für die Frauen letztendlich höher als der Packungspreis von rund 45 Mark pro Quartal.

Gedenktage:
1998: In einem Bekennerbrief erklärt eine Terrorgruppe namens Real IRA (Wahre IRA), dass sie für das Bombenattentat in der nordirischen Stadt Omagh verantwortlich ist. Bei dem Anschlag mitten im Zentrum der Stadt waren am 15. August 28 Menschen, überwiegend Kinder, ums Leben gekommen.
1947: 75.000 Besucher sind ab heute im niedersächsischen Hannover zu Gast, das sich zum ersten Mal von seiner Seite als Messestadt zeigt. Auf der „Exportmesse Hannover 1947“ präsentieren 1.300 Aussteller aus der Textil-, Elektro- und Kfz.-Industrie ihre neuesten Erzeugnisse.
1932: An Bord einer kugelförmigen Druckkabine und in Begleitung des belgischen Physikers Cosyns gelangt der Schweizer Physikprofessor Auguste Piccard mittels eines Ballons in eine bislang unerreichte Höhe von über 16 Kilometern, den Bereich der so genannten „Stratosphäre. Nach diesem Experiment landen die beiden Pioniere wohlbehalten in der Nähe des Gardasees.
1896: Im württembergischen Cannstatt stellt die Daimler-Motoren-Gesellschaft ein neuartiges Gefährt vor: den weltweit ersten Lastkraftwagen, bei dem die Fahrer allerdings noch wie ehedem die Kutscher vorne „im Freien“ sitzen müssen.
1227: Der mongolische Stammesfürst Dschingis Khan, dank seiner Eroberungsfeldzüge und seines schlagkräftigen Reiterheers Herrscher über ein Weltreich, das sich vom Chinesischen Meer bis zu den Grenzen Europas erstreckt, stirbt in der Provinz Ninghsia. Das Erbe des etwa 70-Jährigen (sein genaues Geburtsdatum ist unbekannt) geht an die drei Söhne und einen Enkel, auch die „Goldene Horde“ genannt.

Geburtstage:
1957: Harald Schmidt; deutscher Schauspieler und TV-Entertainer. Seit Jahren schwimmt er auf der Erfolgswelle ganz oben und wird von den einen für provokant, von den anderen für begnadet gehalten. Neben Sendungen wie seiner Harald-Schmidt-Show oder „Schmidteinander“ mit Herbert Feuerstein sah man ihn auch schon mal auf der Bühne oder auf der Kinoleinwand, u.a. in Helmut Dietls Kinosatire „Late Show“.
1937: Robert Redford; US-amerikanischer Schauspieler und Regisseur, dessen Ausstrahlung auf das weibliche Geschlecht trotz seiner 72 Jahre und etlicher Falten im Gesicht unvermindert ist. Redford, der auch als Umweltschützer aktiv ist, feierte Erfolge in den Filmen „Jenseits von Afrika“ und „Der Pferdeflüsterer“, agiert als Regisseur und Produzent anspruchsvoller Filme und als Initiator des Sundance-Filmfestivals. Erst kürzlich heiratete der Hollywoodmime in Hamburg seine deutsche Lebensgefährtin Sybille.
1932: Luc Montagnier; französischer Mediziner. Am Pasteur-Institut in Paris entdeckte der Virologe bei der Analyse von Blutkonserven zur selben Zeit wie der in den USA forschende amerikanische Mikrobiologe Robert Gallo das HIV-Virus und damit den Erreger der tödlichen verlaufenden Krankheit Aids. Hinsichtlich der Urheberschaft entbrannte zwischen den beiden Medizinern ein jahrelanger Streit.
1830: Franz Joseph I. († 21.11.1916); österreichischer Kaiser (ab 1848), ungarischer König (ab 1867) und einer der letzten Monarchen alter Schule. In seiner 68-jährigen Regierungszeit war der Gatte von Bayernprinzessin Elisabeth („Sissi“) ein Gegner jeglicher Demokratisierungs- und Unabhängigkeitsbestrebungen innerhalb des Vielvölkerstaates Österreich; entsprechend widerwillig fand er sich 1867 mit dem ungarischen Ausgleich ab, der Österreich in eine Doppelmonarchie umwandelte.
1750: Antonio Salieri († 7.5.1825); italienischer Komponist. Die historische Beurteilung des zu seiner Zeit hoch angesehen Hofkapellmeisters von Wien (1788-90) und Lehrmeisters Franz Schuberts und Ludwig van Beethovens ist ausgesprochen kritisch, denn gerne konzentrieren sich die Urteile auf die Klagen Wolfgang Amadeus Mozarts, dass Salieri gegen ihn intrigiert habe.
Copyright Rosmarie Elsner

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