Montag 18.12.23

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Kalenderblatt Montag, 18.12.23


Zitat des Tages: „Mut kann nur der haben, der auch die Furcht kennt; der andere ist nur tollkühn.“ Willy Brandt (1913-1992)
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18.12.1917: Geburtsstunde der Traumfabrik Ufa
Auf Beschluss der Obersten Heeresleitung unter General Erich Ludendorff wird am 18. Dezember 1917 die zersplitterte deutsche Filmindustrie in Berlin zur Universum Film Aktiengesellschaft, kurz Ufa genannt, zusammengeschlossen. Filmproduktionen aus dieser „Traumfabrik“ sollen die Moral der Soldaten heben, aber auch das strapazierte Durchhaltevermögen der deutschen Bürger im Ersten Weltkrieg stärken und darüber hinaus Propagandazwecken dienen.

Mehr Details:
Dass General Erich Ludendorff, seit 1916 in leitender Position bei der Obersten Heeresleitung, sich als Schirmherr so vehement für die deutsche Filmindustrie einsetzte, hatte seinen guten Grund. Mit der Zusammenführung dreier Produktionsfirmen (Nordisk Film, Messter-Film und Projektions AG) und deren Bündelung in einer starken Gesellschaft, der Universum Film AG (Ufa), verfolgte die Militärführung das strategische Ziel, die angeknackste Moral der deutschen Soldaten mit Filmen zu heben und sie zum „Durchhalten“ zu motivieren. Auch den Bürgern Deutschlands sollte im Angesicht einer sich abzeichnenden Kriegsniederlage ein Hauch von heiler Welt vorgegaukelt werden. Nicht zuletzt bediente sich die Militärführung des neuen Konzerns, in den sie sieben Mio. Mark investiert hatte, als Medium für Propaganda- und Aufklärungszwecke. Nicht selten spiegelte der Stoff, aus dem bekanntlich die Träume sind, in erster Linie die Visionen und Ideale der Obersten Heeresleitung wieder: Dokumentarfilme zur Kriegsführung u.a. mit U-Boot-Einsätzen.
Nach Kriegsende entwickelte sich die Ufa zu einem gewaltigen Medienimperium, das zwar nicht mit der „Traumfabrik“ Hollywood konkurrieren konnte, dessen Ambitionen aber durchaus in diese Richtung gingen. In den Studios Babelsberg vor den Toren Potsdams werden in späteren Jahren Produktionen entstehen, von denen einige das Zeug dazu haben, zum Kultfilm zu avancieren. Berühmte Regisseure der Ära des Stummfilms und des Tonfilms wie Fritz Lang, Friedrich Wilhelm Murnau und Josef von Sternberg werden dort Klassiker wie „Der blaue Engel“ drehen, mit Emil Jannings in der männlichen Hauptrolle, der zu diesem Zeitpunkt dank Ernst Lubitschs „Madame Dubarry“ (1919) bereits ein Star ist, und der jungen Marlene Dietrich, für die Sternbergs Film das Sprungbrett für eine Weltkarriere sein wird.
Als Regisseur Fritz Lang 1927 mit einem horrenden Kostenaufwand seine düstere Filmutopie „Metropolis“ realisierte, zeigte sich, dass die Ufa sich mit diesem Projekt hoffnungslos übernommen hatte. Der Monumentalfilm, dessen Produktionskosten die Fünf-Millionen-Mark-Grenze überschritten, geriet zu einem finanziellen Debakel, das die Banken nicht mittragen wollten. Wäre nicht der Industrielle Alfred Hugenberg eingesprungen, der für über 13 Mio. Mark die Aktienmehrheit an der Ufa erwarb, hätte dieses Fiasko zweifellos das Ende einer glanzvollen Ära bedeutet.
Gedenktage:
1995: Im hessischen Hünfeld stirbt der 85-jährige Konrad Zuse, den man getrost als Urvater des Computers bezeichnen kann. Er konstruierte 1938 die mechanische Rechenmaschine „Z 1“ und drei Jahre später die „Z 3“, den ersten voll arbeitsfähigen, programmgesteuerten elektromechanischen Digitalrechner der Welt.
1970: Das Landgericht Aachen entschließt sich nach zweieinhalb Jahren zur Einstellung des Contergan-Prozesses gegen leitende Angestellte des Chemiekonzerns Grünenthal. Ein Urteil ergeht nicht, da ein persönliches Verschulden Einzelner vom Gericht nicht nachgewiesen werden kann. Das Unternehmen erklärt sich zur freiwilligen Zahlung von 114 Mio. Mark an die durch Contergan geschädigten Opfer bereit.
1946: Der Roman „Alexis Sorbas“ erscheint und macht seinen Autor, den Griechen Nikos Kazantzakis, auf der ganzen Welt bekannt. Beeindruckend beschreibt der Kreter darin den Triumph eines einfachen, aber vitalen und sinnesfrohen Griechen über einen intellektuellen Zeitgenossen; in der Verfilmung (1964) nicht minder eindrucksvoll dargestellt von Anthony Quinn.
1901: Auf der Museumsinsel im Ostteil der Stadt Berlin wird das Pergamon-Museum feierlich eröffnet. Seinen Namen verdankt der Kunsttempel den zwischen 1878-86 gemachten antiken Funden in Kleinasien, darunter Friese des Pergamon-Altars, der zu den Sieben Weltwundern der Antike zählt.
1866: Wie ein Monstrum aus Holz und Blech mutet die erste funktionsfähige Tastenschreibmaschine an, die der Südtiroler Peter Mitterhofer am Kaiserhof in Wien vorstellt. In Anerkennung seiner technischen Pionierleistung wird der Konstrukteur mit 200 Gulden entlohnt. Zur Marktreife gelangt die Schreibmaschine jedoch erst 1874 durch ein Modell des US-Erfinders Eliphalet Remington.
Geburtstage:
1963: Brad Pitt, eigentlich William Bradley P.; US-amerikanischer Schauspieler mit großer weiblicher Fangemeinde, da er zu den erotischsten Stars weltweit zählt. Seine Ehe mit Schauspielerkollegin Jennifer Aniston im Sommer 2000 ging nach vier Jahren in die Brüche. Inzwischen hat er sich mit der schönen Angelina Jolie zusammengetan, das Traumpaar hat seit Mai 2006 eine gemeinsame Tochter (und weitere Kinder adoptiert). Mitwirkung in zahlreichen Filmen: u.a. „Sieben Jahre in Tibet“, „Seven“, „Rendezvous mit Joe Black“, „Ocean’s Eleven“ und „Troja“ (2004).
1947: Steven Spielberg; US-amerikanischer, Oscar gekrönter Regisseur. Ein vielfältiges Repertoire zeichnet den brillanten Filmemacher aus Hollywood aus, unter dessen Händen sich nahezu jeder Stoff in Erfolg verwandelt: ob die Rückkehr der Dinosaurier im technisch aufwändigen „Jurassic Parc“, das Märchen des Außerirdischen „E.T.“ oder Kriegsfilme wie „Schindlers Liste“ und „Soldat James Ryan“.
1913: Willy Brandt, eigentlich Herbert Ernst Karl Frahm († 8.10.1992); deutscher Politiker (SPD) und im Zeitraum 1938-47 norwegischer Staatsbürger. Wegen der Affäre um seinen persönlichen Referenten, den DDR-Spion Günter Guillaume, trat Brandt, dem 1971 für seine Ostpolitik der Friedensnobelpreis verliehen wurde, 1974 von seinem Amt als Bundeskanzler zurück.
1879: Paul Klee († 29.6.1940); Schweizer abstrakter Maler und Grafiker. Der vielgereiste Künstler ließ sich um 1906 in München nieder, wo er Kontakte zum Künstlerkreis „Blauer Reiter“ pflegte. Nach Aufenthalten in Paris und Tunis war er von 1921 bis 1931 als Lehrer am Bauhaus in Weimar und Dessau tätig und dozierte nach Auflösung der berühmten Kunstakademie in Düsseldorf und später in seiner Heimat Schweiz.
1863: Franz Ferdinand, Erzherzog von Österreich († 28.6.1914). Der Neffe und Thronfolger des österreichischen Kaisers Franz Joseph spielt im Weltgeschehen eine besonders tragische Rolle, da seine Ermordung im Juni 1914 in Sarajevo durch einen serbischen Attentäter zum Hauptauslöser für den Ersten Weltkrieg wurde.
Copyright Rosmarie Elsner

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