Donnerstag 18.4.24

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Kalenderblatt Donnerstag 18. April 2024


comic-0048.gif von 123gif.deZitat des Tages: „Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber beim Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.“ Albert Einstein (1879-1955)

18.4.1906: San Francisco in Schutt und Asche
Ein Erdbeben der Stärke 8,25 auf der Richterskala verwandelt die wegen ihrer Schönheit gerühmte kalifornische Stadt San Francisco binnen kürzester Zeit in ein gespenstisches Trümmerfeld. Zahlreiche Gebäude, die das Beben in den frühen Morgenstunden überstanden hatten, werden von den anschließend wütenden Bränden zerstört. Traurige Bilanz der Naturkatastrophe: rund 700 Todesopfer, tausende Verletzte und etwa 25.000 obdachlose Bürger.



Mehr Details:
Es geschah morgens um 5.13 Uhr, als die Bürger der Metropole am Pazifik von den ersten Erdstößen aus dem Schlaf gerissen wurden. 40 Sekunden lang bebte die Erde unter der Stadt, die wegen ihrer Lage am 1.100 Kilometer langen Sankt-Andreas-Graben, wo zwei riesige Erdplatten zusammentreffen, seit jeher als besonders gefährdet gilt. Im Bruchteil von Sekunden ließ das Beben gewaltige Backsteinbauten wie Kartenhäuser zusammenfallen und begrub ihre Bewohner unter sich; dabei wurden ganze Straßenzüge ausgelöscht. Besonders betroffen war das Geschäftszentrum der Großstadt, während die am Stadtrand gelegenen Wohnbezirke mit ihren Holzhäusern die Ausläufer des Erdbebens zunächst relativ unbeschadet überstanden, aber bei dem anschließenden Feuer wie Zunder brannten. Insgesamt 28.000 Gebäude wurden zerstört, der Sachschaden belief sich auf rund 100 Mio. Dollar.
Das zweite, weitaus heftigere Beben folgte nach einer kurzen Stille und dauerte ganze 25 Sekunden. Fast genauso schlimm wie die Erdstöße waren die typischen, nach einem Beben ausbrechenden Feuersbrünste, verursacht durch die gerissenen Gasleitungen und das ausströmende Gas. Die Stadt am „Golden Gate“, der Meerenge zwischen Pazifik und der San Francisco Bay, brannte wegen des durch die zerstörten Leitungsnetze ausgelösten Wassermangels fast vier Tage lang. Aus Angst vor möglichen Nachbeben übernachteten die Überlebenden im Freien. Einer, der das Beben aus nächster Nähe miterlebte und mit einem gehörigen Schrecken davonkam, war der italienische Operntenor Enrico Caruso, der sich zu einem Gastkonzert in San Francisco aufhielt. Den Morgen im Grandhotel nach seiner gefeierten „Carmen“-Aufführung konnte er sein Leben lang nicht vergessen.
Rund 80 Jahre später, im Oktober 1989, wurde San Francisco wieder einmal von einem schweren Erdbeben heimgesucht, das aber von seinen Auswirkungen bei weitem nicht an das erste herankam. Die 7,3 Millionen Einwohner der kalifornischen Metropole sind sich heute wie damals darüber bewusst, dass sie auf einem Pulverfass sitzen und das nächste Erdbeben nur eine Frage der Zeit ist. Mit regelmäßigen Überlebenstrainings rüsten sie sich für den Ernstfall und hoffen, dass dieser niemals eintreten wird.
Gedenktage:
1986: Hamburg ist ab heute in der festen Hand von Katzen. Andrew Lloyd Webbers erfolgreiches Musical „Cats“, das auf einer literarischen Vorlage von T. S. Eliot basiert, feiert im Operettenhaus der Hansestadt seine Deutschlandpremiere.
1955: Die Welt trauert um Albert Einstein: Der Wissenschaftler und Nobelpreisträger für Physik stirbt 76-jährig in Princeton/USA. Am selben Tag ereignet sich ein skurriler Raub: Der Pathologe Thomas Harvey, der am Princeton Hospital die Autopsie durchführt, entnimmt unbefugt das Gehirn des berühmten Physikers und bewahrt es über Jahrzehnte heimlich auf.
1951: Im Rahmen des einwöchigen Frankreichbesuch von Bundeskanzler Konrad Adenauer kommt es zum Vertragsabschluss über die „Montanunion“, ausgerichtet auf die Laufzeit von 50 Jahren. Der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl treten neben Deutschland und Frankreich zunächst die Beneluxstaaten und Italien bei.
1922: Eine einheitliche Sprache für Europa: In Genf findet ein internationaler Esperanto-Kongress statt, auf dem sich „la bonaj amikoj“ (die guten Freunde) der 1887 vom polnischen Augenarzt Ludwig L. Zamenhof entwickelten Kunstsprache Esperanto einfinden. Die Vertreter aus 28 Ländern fordern den Einsatz der Sprache für den Aufbau Europas.
1918: Kartoffeln statt Fußball: Das preußische Ministerium für Unterricht und Gesundheit ordnet per Erlass an, dass auf Fußballplätzen künftig Steckrüben und Kartoffeln angepflanzt werden. Um die kriegsbedingt notleidende Bevölkerung versorgen zu können, wird jeder Quadratzentimeter Boden benötigt.
Geburtstage:
1947: James Woods; US-amerikanischer Bühnen- und Filmschauspieler, der für seine Theaterarbeit von der Presse hochgelobt und mit vielen Auszeichnungen bedacht wurde. Sein Filmdebüt gab er unter Regisseur Elia Kazan; im Fernsehen wurde er mit seiner Rolle eines verfolgten jüdischen Künstlers in der Serie „Holocaust“ bekannt.
1942: Jochen Rindt († 5.9.1970); deutscher Formel-1-Rennfahrer, ging zu Beginn seiner Karriere für Österreich an den Start. 1970 wurde der auf der Rennstrecke von Monza tödlich verunglückte und in der Gesamtwertung führende Sportler posthum zum Weltmeister erklärt. Seine Witwe Nina nahm die Trophäe für ihn entgegen.
1939: Marcia Haydée, eigentlich Salaverry Pereira da Silva; brasilianische Tänzerin. Die ausdrucksstarke Künstlerin gehörte von 1961-96 dem Ballett des Württembergischen Staatstheaters in Stuttgart an, deren künstlerische Leiterin sie 20 Jahre lang war. Die glanzvolle Karriere der Primaballerina („Romeo und Julia“) begann unter ihrem Vorgänger, dem 1973 verunglückten britischen Choreographen John Cranko.
1819: Franz von Suppé, eigentlich Francesco Ezechiele Ermenegildo Cavaliere S. Demelli († 21.5.1895); österreichischer Komponist. Seine Operetten „Die schöne Galathee“ (1865) und „Boccaccio“ (1879) überzeugen auch heute noch durch ihre Musikalität und Leichtigkeit.
1480: Lucrezia Borgia († 24.6.1519); italienische Fürstin mit einer besonderen Beziehung zu Macht und Kunst. Die Tochter Papst Alexanders VI. nutzte ihre vier Ehen zum Gewinn von Geld und Einfluss, wovon auch Gelehrte und Künstler (darunter der Maler Tizian und der Dichter Ludovico Ariosto) profitiert haben sollen. Die ungewöhnlich schöne und kluge Römerin starb an den Folgen einer Fehlgeburt.
Copyright Rosmarie Elsner

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