Donnerstag 18.5.23

Donnerstag 18.5.23

Kalenderblatt Donnerstag, 18. Mai 2023


Zitat des Tages: „Man sollte eigentlich im Leben niemals die gleiche Dummheit zweimal machen, denn die Auswahl ist so groß.“ Bertrand Russell (1872-1970)


natur-0064.gif von 123gif.de18.5.1980: Vulkanausbruch nach über 100 Jahren
Der Mount St. Helens, ein seit 125 Jahren ruhender Vulkan im US-Bundesstaat Washington, bricht am 18. Mai 1980 mit unerwarteter Wucht aus. Die Eruption sprengt über 400 Meter des Gipfels weg, löst eine Schlammlawine und Ascheregen aus und fordert insgesamt 57 Menschenleben. Die nähere Umgebung wird bei dem Ausbruch völlig verwüstet: Millionen von Bäumen knicken unter der Druckwelle wie Streichhölzer weg.



Mehr Details:
Der schlummernde Riese im Nordwesten der Vereinigten Staaten, der 1857 das letzte Mal ausgebrochen war und seither als erloschen galt, gab bereits im März 1979 die ersten Anzeichen für sein „Wiedererwachen“ von sich. Die deutlichen Warnsignale ließen zwar auf eine größere Eruption in absehbarer Zeit schließen, die Heftigkeit des Ausbruchs an jenem Sonntagmorgen um 8.32 Uhr Ortszeit übertraf jedoch die schlimmsten Befürchtungen der Seismographen. (Das US-Magazin „National Geographic“ spricht von der etwa 500-fachen Sprengkraft der Hiroshima-Atombombe.)
Bei dem verheerenden Ausbruch, der den gesamten Gipfel – 400 Meter des insgesamt 2.949 m hohen Vulkans – wegsprengte, entstand ein gut zwei Kilometer großer Krater. Die Stelle, an der sich noch heute unzählige Touristen einfinden, um vom Besucherzentrum aus die sichtbaren Nachwirkungen der vor 22 Jahren stattgefundenen Naturkatastrophe in ihre Filmkameras zu bannen, wurde nach dem US-Geologen David Johnston benannt, der acht Kilometer vom Gipfel entfernt an jenem Maisonntag wie 56 andere Menschen (überwiegend Touristen und Goldsucher) sein Leben ließ. Der 30-jährige Experte auf dem Gebiet der explosiven Vulkane befand sich am Morgen des Ausbruchs in der Beobachtungsstation am Fuße des Bergs, um neue Erkenntnisse für seine Arbeit zu sammeln. Verwerten konnte er diese leider nicht mehr; nach seinem um die Welt gegangenen Funkspruch „Vancouver, Vancouver! Jetzt ist es soweit“ verlor sich seine Spur für immer. (Anmerkung: Nicht die kanadische Stadt Vancouver ist gemeint, sondern die gleichnamige Stadt nahe Portland im US-Bundesstaat Washington.)
Die Explosion, die eine riesige Wolke aus Gestein, Asche und Gasen freisetzte, fügte auch der Natur tiefe Wunden zu: Rund 600 Quadratkilometer Waldgebiet mit unzähligen Tieren und Millionen von Bäumen fielen der Eruption zum Opfer und trieben zudem zahlreiche, in diesem Gebiet ansässige Unternehmen der Holzwirtschaft in den Ruin. Zwei Jahre später erklärte der US-Kongress das 44.500 Hektar große Areal um den Mount St. Helens zum „National Volcanic Monument“-Schutzgebiet. Heute freuen sich vor allem Wissenschaftler über die Gelegenheit, mitzuverfolgen, wie die Natur in die ehemals abgestorbene Landschaft zurückkehrt.
Gedenktage:
1979: Wegen Überfüllung geschlossen: Die DDR verweigert West-Berlinern für Pfingsten die Einreise und gibt als Grund „touristische Überfüllung“ an. Erst nach westlichen Protesten werden die Anträge auf Einreisevisa am nächsten Tag wieder bearbeitet.
1976: Heute beginnt der Siegeszug einer Zirkusvorstellung der besonderen Art: Der von Bernhard Paul zusammen mit dem Wiener Künstler André Heller gegründete Circus Roncalli gibt in Bonn seine erste Vorstellung und bezaubert mit seinen poetischen Darbietungen erstmals die Zuschauer, die in Zeiten längst vergangener Zirkusromantik versetzt werden.
1965: 20 Jahre nach Kriegsende und 56 Jahre nach dem letzten Besuch eines gekrönten Hauptes aus England trifft heute Elisabeth II., Königin von Großbritannien und Nordirland, mit Prinzgemahl Philip zu einer Staatsvisite in der Bundesrepublik ein.
1848: Unter dem Präsidium Heinrich von Gagerns findet heute in der Paulskirche zu Frankfurt am Main die in zahlreichen Gemälden verewigte Eröffnungssitzung der Frankfurter Nationalversammlung, des ersten gesamtdeutschen, verfassungsgebenden Parlaments, statt.
1190: Auf seinem dritten Kreuzzug besiegt Kaiser Friedrich I. „Barbarossa“ bei Ikonion das Heer Saladins, des Sultans von Syrien und Ägypten. Auf den Tag genau 101 Jahre später wird mit dem Verlust der syrischen Hafenstadt Akko, der letzten christlichen Bastion in Syrien, die 200-jährige Geschichte der Kreuzzüge enden.
Geburtstage:
1950: Thomas Gottschalk; deutscher TV-Showmaster und Radiomoderator mit Wohnsitz Kalifornien. Nach fast 25 Jahren seiner populären Samstagabend-Show „Wetten, dass ..?“ moderiert der flotte Sprüchemacher nun nur noch ein letztes Mal auf Mallorca. Dann ist Schluss. Grund für seinen Rückzug war der schwere Unfall seines Wettkandidaten Samuel Koch im Dezember 2010..
1920: Johannes Paul II. († 2.4.2005), eigentlich Karol Jozef Wojtyla; Papst polnischer Herkunft (seit 1978). Das zu Beginn April verstorbene Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche hatte einerseits den Ruf eines „Hardliners“, der sich strikt gegen Reformen wehrte, andererseits wurde ihm auch eine entscheidende Rolle beim Zusammenbruch des Kommunismus zuteil. Sein Nachfolger wurde am 19.4.2005 – eine historische Sensation – der Bayer Josef Kardinal Ratzinger (Benedikt XVI.).
1883: Walter Gropius († 5.7.1969); deutsch-amerikanischer Architekt. Der Begründer und Direktor der Staatlichen Kunstakademie „Bauhaus“ (zuerst in Weimar, dann in Dessau und Berlin) war der führende Kopf einer architektonischen Bewegung, in deren Zentrum die Verschmelzung von Kunst und Industrieformgebung stand.
1872: Bertrand Russell († 2.2.1970); britischer Philosoph, Mathematiker und Literaturnobelpreisträger (1950). Der einer englischen Adelsfamilie entstammende Pazifist trat in seinen Schriften und Äußerungen couragiert für die Friedensbewegung in der Welt ein; darüber hinaus schuf er die Grundvoraussetzungen einer mathematischen Logik.
1868: Nikolaus II. († 16.7.1918); russischer Zar (1894-1917) aus der Dynastie der Romanows. Der letzte Monarch Russlands regierte zunächst ganz im Stil seiner autokratischen Vorgänger. Unter dem Eindruck der drohenden Revolution dankte er im März 1917 ab, wurde nach Sibirien verbannt und schließlich mit seiner gesamten Familie von den Bolschewisten ermordet.
Copyright Rosmarie Elsner

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