Freitag 17.11.23

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Kalenderblatt Freitag, 17. November 2023

 

Zitat des Tages: „Eine Gelegenheit, den Mund zu halten, sollte man nie vorübergehen lassen.“ Curt Goetz (1888-1960)

17.11.1869: Suezkanal wird dem Schiffsverkehr übergeben
schiffe-0066.gif von 123gif.deNach zehnjähriger Bauzeit wird der von Ferdinand de Lesseps im Auftrag von Frankreich und der Türkei erbaute Suezkanal heute von der französischen Kaiserin Eugénie feierlich seiner Bestimmung übergeben. Die neue, 168 km lange Wasserstraße zwischen Mittelmeer und Rotem Meer erspart dem Schiffsverkehr zwischen Europa und Asien den zeitraubenden Umweg von rund 4.500 Seemeilen um Afrika und das Kap der Guten Hoffnung.



Mehr Details:
Schon Jahrhunderte zuvor hatten sich Ägypter und Araber immer wieder an einem künstlichen Wasserweg zwischen dem Roten Meer und dem Mittelmeer versucht, waren aber aus unterschiedlichen Gründen gescheitert. Ende der vierziger Jahre des 18. Jahrhunderts entwarf der österreichische Ingenieur Alois Negrelli bei Vermessungsarbeiten in Ägypten Pläne für einen 168 km langen, schleusenlosen Kanal. 1855 wählte eine Kommission unter der Leitung von Vizekönig Muhammad Said Pascha Negrellis Vorschlag als besten der eingereichten Pläne aus, und der Österreicher wurde zum Vorstand der technischen Oberleitung des Suezkanal-Unternehmens bestellt. Als er im Jahr 1858 unerwartet starb, wurden die Pläne vom französischen Diplomaten und Finanzexperten Ferdinand Marie Vicomte de Lesseps erworben.
Dieser gründete kurzerhand die Suezkanal-Aktiengesellschaft und begann 1859 mit den Bauarbeiten. In den folgenden zehn Jahren wurde der Kanal nach Negrellis Plänen ausgeführt, dessen Name jedoch „unterschlagen“. Im November 1869 war der Bau schließlich abgeschlossen: Die Eröffnung des 168 km langen, 11 m tiefen und bis zu 91 m breiten Suezkanals erfolgte unter weltweiter Beachtung: An Bord der Jacht „L’Aigle“ eröffnete Kaiserin Eugénie von Frankreich feierlich die neue Wasserstraße. In ihrem Gefolge fand sich nahezu der gesamte europäische Hochadel, darunter Monarchen wie der Kaiser von Österreich, der russische Zar, die Königin der Niederlande und der König von Preußen und spätere deutsche Kaiser Wilhelm I.
Lesseps selbst wurde in Europa als Held gefeiert. Die Urheberschaft Negrellis an den Bauplänen kam erst Jahrzehnte später durch die Gerichte ans Tageslicht.
Doch sollten noch einige Jahre vergehen, bis der 454 Mio. Francs teure Kanal von den europäischen Schifffahrtsgesellschaften angenommen wurde. Schuld daran, dass etliche Kapitäne nach wie vor die alte Route ums Kap der guten Hoffnung wählten, die immerhin 24 Tage länger dauerte, war das ungewohnt feuchtheiße Klima. Erst 1874 kam das Projekt in eine rentable Zone; der Kurs der Suezkanal-Aktien stieg von da an unablässig und ermutigte de Lesseps, ein ähnliches Projekt in Panama zu realisieren. Dieses geriet allerdings zum größten französischen Finanzskandal des letzten Jahrhunderts und brachte Lesseps wegen angeblichen Betrugs obendrein fünf Jahre Gefängnis ein.
Gedenktage:
1994: Der unter dem Decknamen „Topas“ agierende DDR-Spion Rainer R., der von 1977-88 als Wirtschaftsreferent in der NATO-Zentrale Brüssel tätig war und militärische Geheimnisse verraten hatte, wird vom OLG Düsseldorf zu einer zwölfjährigen Haftstrafe verurteilt.
1963: Unweit von Innsbruck/Tirol weiht der österreichische Handelsminister Fritz Bock die 190 m hohe und 815 m lange Europabrücke ein. Die Brücke, die das Silltal überspannt, bildet ein Teilstück der Brennerautobahn, die Reisenden den Weg durch die Alpen nach Italien künftig erheblich verkürzen und erleichtern wird.
1941: Nach Zerwürfnissen mit Reichsmarschall Hermann Göring, der ihm Fehlentwicklungen bei der Luftwaffe anlastet, begeht Generalluftzeugmeister Ernst Udet in Berlin Selbstmord. Sein Leben bildet die Vorlage zu Carl Zuckmayers Drama „Des Teufels General“, das in späteren Jahren mit Curd Jürgens in der Hauptrolle erfolgreich verfilmt wird.
1933: Der Antikriegsroman „Im Westen nichts Neues“ und alle weiteren Bücher des Schriftstellers Erich Maria Remarque werden in Deutschland von den Nationalsozialisten verboten. Der verfemte Autor verlässt daraufhin das Land und emigriert zunächst in die Schweiz und später in die Vereinigten Staaten.
1865: Der französische Chemiker und Biologe Louis Pasteur entdeckt eine neuartige Sterilisationsmethode, mit der Getränke wie Wein oder Milch durch Erhitzen auf 45 bis 50 Grad haltbar gemacht werden können. Dieses Konservierungsverfahren wird nach seinem Entdecker „Pasteurisieren“ genannt.
1558: Nach dem Tod ihrer Halbschwester, Maria der Katholischen, wird Elisabeth, die Tochter Heinrichs VIII. und der Anna Boleyn, heute als rechtmäßige Königin von England vom Parlament anerkannt. Damit beginnt der erbitterte Zwist mit ihrer Nebenbuhlerin, der schottischen Königin Maria Stuart, der mit deren Hinrichtung im Jahr 1587 grausam enden wird.
Geburtstage:
1966: Sophie Marceau; französische Schauspielerin. Bekannt wurde der Jungstar als kesser Teenager in der Filmkomödie „La Boum“ („Die Fete“); danach mauserte sich die dunkelhaarige Französin zu einer ausgesprochenen Schönheit. Zu sehen war sie unter anderem an der Seite von Mel Gibson im oscargekrönten Werk „Braveheart“ sowie als Gegenspielerin von Pierce Brosnan im James-Bond-Film „Die Welt ist nicht genug“.
1944: Danny deVito; US-amerikanischer Schauspieler, dessen Rollenhelden unter der Devise „klein, aber oho“ agieren. Häufig sieht man ihn auf der Leinwand im komischen Fach, z.B. als Scheidungsanwalt in „Der Rosenkrieg“ oder an Arnold Schwarzeneggers Seite in „Twins“. Schauspielerisches Können bewies er in „Einer flog über das Kuckucksnest“ und sein Regie-Talent im Kinderfilm „Matilda“ (1996) nach dem Roman von Roald Dahl.
1935: Anton „Toni“ Sailer († 24.8.2009); österreichischer Skirennfahrer, Trainer, mehrfacher Olympiasieger und Weltmeister. Nach seinem Triumph bei der Winterolympiade in Cortina d’Ampezzo, bei der er sich 1956 drei Goldmedaillen holte (Abfahrtslauf, Slalom und Riesenslalom), wurde der Kitzbühler zur Skifahrlegende. Der „Blitz von Kitz“ wirkte auch in diversen seichten „Schneefilmen“ mit und trainierte Österreichs Ski-Nationalmannschaft.
1888: Curt Goetz († 12.9.1960); deutscher Schriftsteller und Schauspieler. Der 1939 nach Hollywood/Kalifornien emigrierte Künstler schuf sich als Autor von Lustspielen, die in späteren Jahren vielfach verfilmt wurden, einen ausgezeichneten Ruf: u.a. mit „Dr. med. Hiob Praetorius“ (1934) und „Das Haus in Montevideo“ (1953).
1730: Friedrich Wilhelm von Steuben († 28.11.1794); deutscher General und Stratege, der ab 1777 in Diensten der amerikanischen Armee stand und vom späteren US-Präsidenten George Washington zum Generalmajor befördert wurde. Bei der jährlich in New York stattfindenden „Steubenparade“ zollt man dem ruhmreichen preußischen Offizier noch heute Tribut.
Copyright: Rosemarie Elsner

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