Samstag 17.2.24

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Kalenderblatt Samstag, 17. Februar 2024

Zitat des Tages: „Das Vergnügen ist der Feind der Freude.“ Romano Guardini (1885-1968)#

wasser-0003.gif von 123gif.de Download & Grußkartenversand7.2.1962: Land unter! Jahrhundertflut in Hamburg
Eine Jahrhundertflut bricht in der Nacht vom 17. Februar 1962 über die norddeutschen Küstengebiete herein und hinterlässt ein Bild der Verwüstung. Besonders betroffen von der Sturmflut ist die Hansestadt Hamburg, die daraufhin den Notstand ausruft. Der gewaltige Orkan, der mit Windstärken zwischen 10 und 12 das Wasser in die Flussmündungen und auf die Elbmetropole zutreibt, macht 75.000 Menschen obdachlos. Mehr als 300 Menschen ertrinken in den Fluten.



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Es ist die schwerste Sturmflut seit 1855, die Hamburgs Bürger unerwartet aus dem Schlaf reißt und sie zum Schutz vor dem Wasser auf die umliegenden Hausdächer und Bäume treibt. Die brechenden Dämme und Elbdeiche, die den gewaltigen Wassermassen nicht mehr Einhalt gebieten können, lassen ihnen freien Lauf in die aufwärts strömende Elbe. Binnen kurzer Zeit hat die Sturmflut die Millionenstadt Hamburg erreicht und bringt die gesamte Infrastruktur zum Erliegen. Das Wasser überschwemmt ganze Stadtteile – am schlimmsten ist der Vorort Wilhelmsburg betroffen, der von zwei Elbarmen umschlossen ist. Rettungshubschrauber und Sturmboote sind rund um die Uhr im Einsatz, um die Eingeschlossenen zu befreien; Hamburgs Straßen werden zu Kanälen, aus den reißenden Fluten ragen nur noch die Autodächer heraus. Der Wasserstand an der gesamten deutschen Nordseeküste erreicht einen Pegel von knapp 3,8 m über dem zuletzt gemessenen Höchststand – in Hamburg erreicht die Flut sogar die Rekordmarke von 5,7 Metern.
Die Lage ist so dramatisch, dass Hamburgs damaliger Innensenator Helmut Schmidt die Bundeswehr zu Hilfe ruft. 40.000 Soldaten und zahlreiche freiwillige Helfer sind im Einsatz; sie kämpfen sich mit Schlauchbooten durch die zu einem Fünftel überschwemmte Stadt, um Katastrophenopfer zu bergen oder aus ihrer misslichen Lage zu befreien, um Deiche notdürftig instand zu setzen und die verheerenden Fluten so gut wie möglich einzudämmen. Erst nach Tagen lässt sich das Ausmaß der Naturkatastrophe beziffern: 337 Tote, 75.000 Menschen, die das Dach über dem Kopf verloren haben und ein Sachschaden von rund 2,9 Milliarden Mark.
Durch sein energisches, unbürokratisches Eingreifen während der Katastrophe gerät Helmut Schmidt, der spätere Bundeskanzler, erstmals in den Blickwinkel einer breiten Öffentlichkeit. An Hamburgs Katastrophenschutz jedoch wird Kritik laut. Weil seit einem Jahrhundert Hochwasser in der Hansestadt keine größere Rolle mehr spielte, hatten es die Planer nicht für nötig befunden, eine Evakuierung (und Alarmierung) der von einem Deichbruch bedrohten Anrainer im Katastrophenplan vorzusehen.
Gedenktage:
1982: Die Fertigstellung des umstrittenen Reaktorbaus „Schneller Brüter“ am Niederrhein soll durch den heutigen Beschluss über ein neues Finanzierungskonzept der Bundesregierung beschleunigt werden.
1972: Das Wolfsburger Volkswagenwerk meldet Rekord-Verkaufszahlen seines „Käfer“-Modells“: Mit 15.007.033 verkauften Stückzahlen dieses populären Typs überrundet der Käfer das bisher meist verkaufte Auto der Welt, den Ford „Tin Lizzie“.
1914: Um breiten Bevölkerungsschichten die Glaubenslehre des Koran nahe zu bringen, erscheint in Konstantinopel (das heutige Istanbul) die erste türkische Ausgabe der bisher ausschließlich auf Arabisch verfassten islamischen Schriften.
1801: Der amerikanische Anwalt und Tabakpflanzer Thomas Jefferson, der als „Gründungsvater“ der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung gilt, wird heute als dritter US-Präsident vereidigt. In seinem zweiten Wahlkampf war es dem ehemaligen Gouverneur von Virginia gelungen, Amtsinhaber John Adams knapp zu schlagen.
1673: Tod auf der Bühne: Im Alter von 51 Jahren bricht der französische Lustspieldichter und Schauspieler Jean-Baptiste Poquelin, bekannt unter dem Künstlernamen Molière, ausgerechnet während der Aufführung seiner Komödie „Der eingebildete Kranke“ auf den Bühnenbrettern tot zusammen.
Geburtstage:
1937: Rita Süssmuth; deutsche Politikerin (CDU) und Erziehungswissenschaftlerin. Der ehemaligen Bundesministerin für Familie, Jugend, Frauen und Gesundheit wurde 1988, nach dem Rücktritt ihres Vorgängers Philip Jenninger, das Amt als Bundestagspräsidentin übertragen, das sie bis zur Ablösung durch Wolfgang Thierse (1998) innehatte.
1888: Otto Stern († 18.8.1969); polnisch-amerikanischer Physiker. 1933 gelang dem Wissenschaftler, der sich 1946 in Kalifornien zur Ruhe setzte, erstmals die Messung des Magnetfeldes des Protons. Für seine Verdienste um die Entwicklung der Molekularstrahlmethode wurde ihm 1943 der Nobelpreis verliehen.
1885: Romano Guardini († 1.10.1968); deutsch-italienischer Theologe und Religionsphilosoph. Der in Breslau, Berlin, München und Tübingen lehrende Katholik galt als eine der führenden Persönlichkeiten der katholischen Jugendbewegung in Deutschland. Werk: „Der Herr. Betrachtungen über die Person und das Leben Jesu Christi“, 1937.
1864: Andrew Barton Paterson († 5.2.1941); australischer Dichter und Lyriker. Seine Verse und abenteuerlichen Balladen, die er unter dem Pseudonym „The Banjo“ schrieb, handeln überwiegend vom Leben im australischen Busch. Darüber hinaus schrieb er den Text zu dem heute noch populären Lied „Waltzing Mathilda“, das auf einen Streik der australischen Schafscherer im Jahr 1894 zurückgeht.
1444: Rudolf Agricola, eigentlich Roelof Hysman, auch Frisius genannt († 27.10.1485); deutsch-niederländischer Humanist und Philosoph. Der Sohn eines Pfarrers aus Groningen gilt als Wegbereiter des Humanismus in Deutschland, als Förderer der klassischen Studien auf christlicher Grundlage, der die Verbindung von Wissenschaft und Frömmigkeit forcierte.
Copyright Rosmarie Elsner

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