Mittwoch 17.4.24

Mittwoch 17.4.24

Mittwoch, 17. April 2024


Zitat des Tages: „Unseren Feinden haben wir viel zu verdanken. Sie verhindern, dass wir uns auf die faule Haut legen.“ Thornton Wilder (1897-1975)

 

flagkubaanim17.4.1961: Unternehmen „Schweinebucht“
Mit dem Ziel, das kommunistische Regime unter Fidel Castro in Kuba zu stürzen, landet eine 1.500 Mann starke Gruppe von Exilkubanern am 17. April 1961 auf der Insel Kuba. Die vom amerikanischen Geheimdienst CIA unterstützten Invasoren, die von Florida aufgebrochen waren, erleben bei der Landung in der „Playa Girón“ (Schweinebucht) eine böse Überraschung: Die Eindringlinge werden von Castros Truppen bereits erwartet und mit einem Kugelhagel empfangen.



Mehr Details:
Die Überraschungsinvasion scheitert nach allen Regeln der Kunst: Die „Befreier“ werden von einem Kugelhagel in Empfang genommen, bei dem mehr als 100 der Konterrevolutionäre sterben. Die anderen liefern sich einen erbitterten Kampf mit den Soldaten Castros. Nach dreitägigen Kämpfen seiner Truppen, die Ministerpräsident Fidel Castro selbst befehligt hatte und bei denen auch „Che“ (zu diesem Zeitpunkt Leiter des Industrieministeriums) erneut zu den Waffen griff, geben sich die Eindringlinge geschlagen. Über tausend werden gefangengenommen und landen in kubanischen Gefängnissen.
Dabei war die militärische Aktion zum Sturz Castros von langer Hand vorbereitet worden: Mit Unterstützung der US-Regierung wurden die im Exil in Florida lebenden Rebellen in Trainingslagern ausgebildet und mit Waffen ausgerüstet. Präsident John F. Kennedy hatte am Tag zuvor persönlich sein Okay zu der Aktion gegeben, die für die USA in einem peinlichen Desaster enden sollte. Mit einer Gegenrevolution hatte man im jungen „Cuba Libre“ bereits gerechnet; dort war man aber nicht gewillt, sich die gewonnene Unabhängigkeit so rasch wieder abspenstig machen zu lassen oder wie es Castros Mitstreiter, der 32-jährige Nationalheld Commandante „Che“ Guevara, ausdrückte: Kuba sei jetzt ein unabhängiger Staat, der sich nie wieder von einer Yankee-Marionette regieren lassen würde.
Die blamable Überraschungsaktion in der Schweinebucht, von der sich die US-Regierung offiziell distanziert, beschwört einen neuen, heftigen Konflikt zwischen den Großmächten UdSSR und USA herauf. Ministerpräsident Nikita Chruschtschow, der den Kubanern seine uneingeschränkte Unterstützung zugesichert hatte, antwortet auf diese Attacke anderthalb Jahre später mit der Stationierung von Mittelstreckenraketen auf der Insel – ein gefährliches Unterfangen, das die Welt für kurze Zeit an den Rand eines Atomkriegs bringen wird.
Gedenktage:
1968: Ende des „Prager Frühlings“: In der Tschechoslowakei wird der Reformkommunist Alexander Dubcek auf Druck der Sowjetunion zum Rücktritt gezwungen; dies bedeutet das Aus für die eben begonnenen, vorsichtigen Reformen im Land.
1964: Die erste Langspielplatte der „Rolling Stones“ kommt auf den Markt. Die Scheibe der neuen Band aus England mit ihrem quirligen Leadsänger Mick Jagger wird wie alle nachfolgenden Alben ein Riesenerfolg. Bis auf zwei eigene Kompositionen (u.a. „Little By Little“) stammen alle Songs der LP jedoch noch aus einer fremden Feder.
1958: Belgiens König Baudouin I. eröffnet in Brüssel die erste Weltausstellung nach dem Zweiten Weltkrieg, die unter der Devise „Kerntechnik und Raumfahrt“ steht. Symbol der bis Oktober dauernden Ausstellung ist das 110 m hohe „Atomium“, das ein Alpha-Eisenkristall in der 150milliardenfachen Vergrößerung darstellt.
1934: Alfred Rosenberg, Publizist und strammer Nazi-Ideologe, übernimmt die Leitung der „Reichsstelle zur Förderung des deutschen Schrifttums“. Damit schafft sich die NSDAP eine Plattform für die Überwachung und Ausrichtung aller Druckwerke im Sinne der nationalsozialistischen Weltanschauung.
1521: Reformator Martin Luther widersetzt sich auf dem Reichstag zu Worms dem Druck der römischen Kirche gegen seine „abtrünnige“ Lehre und tut seinen zum geflügelten Wort avancierten Ausspruch: „Hier stehe ich, ich kann nicht anders. Gott helfe mir, Amen.“
Geburtstage:
1930: Chris Barber; britischer Posaunist, der sich bereits in der Nachkriegszeit in der Jazzszene mit seiner 1954 gegründeten Band (Chris Barber & his Jazzband) einen exzellenten Ruf erworben hat. Sein bekanntester Dixieland-Titel dürfte wohl das auch heute noch häufig gespielte „Icecream“ sein; ein weiterer Ohrwurm ist seine melodische Komposition „Petite Fleur“ aus dem Jahr 1959.
1916: Sirimavo Bandaranaike († 10.10.2000); Politikerin aus Sri Lanka. Die Frau des 1959 ermordeten Ministerpräsidenten war die weltweit erste Premierministerin (1960-65) eines Landes. Tochter Chandrika Kumaratunga trat ebenfalls in die Fußstapfen der Eltern; seit 1994 ist sie Sri Lankas Staats- und Regierungschefin. Die Mutter blieb in ihrer dritten Amtsperiode Premierministerin bis zu ihrem Tod im Jahr 2000.
1897: Thornton Wilder († 7.12.1975); US-amerikanischer Schriftsteller mit einem Faible für alles Fernöstliche. Vor allem das japanische „No-Theater“ hatte es ihm angetan, etliche Elemente wie Masken oder stilisierte Gesten übernahm er in seine Bühnenstücke (darunter „Unsere kleine Stadt“, 1938).
1894: Nikita Sergejewitsch Chruschtschow († 11.9.1971); sowjetischer Politiker. Der Generalsekretär der KPdSU begann 1956 als Reformator und wandte sich demonstrativ von seinem Vorgänger Josef Stalin ab. Doch schon bald störte der aufbrausende Kremlchef die beginnende Phase der Entspannung mit dem Westen nachhaltig.
1885: Tania Blixen, eigentlich Baronesse Karen Blixen-Finecke († 7.9.1962); dänische Baronesse und Schriftstellerin. Bekannt wurde sie durch ihre Erinnerungen an Kenia, die Regisseur Sydney Pollack unter dem Titel „Jenseits von Afrika“ mit Meryl Streep, Robert Redford und Klaus Maria Brandauer in den Hauptrollen 1985 mit überwältigendem Erfolg verfilmte.
Copyright Rosmarie Elsner

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