Sonntag 17.12.23 – 3. Advent

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adventskraenze-0011.gif von 123gif.de Download & GrußkartenversandKalenderblatt Sonntag, 17. Dezember 2023 – 3. Advent

Zitat des Tages: „Eine gute Regierung ist wie eine geregelte Verdauung; solange sie funktioniert, merkt man von ihr kaum etwas.“ Erskine Caldwell (1903-1987)linie-0441.gif von 123gif.de

 17.12.1903: Die Brüder Wright und der erste gelenkte Motorflug

Mit dem auf den Namen „Flyer 1“ getauften Doppeldecker gelingt dem Brüderpaar Orville und Wilbur Wright am 17. Dezember 1903 im US-Bundesstaat North Carolina der erste gesteuerte Motorflug der Welt. Zwar dauerte der erste von insgesamt vier Flugversuchen in der Nähe des Fischerdorfs Kitty Hawk an der Atlantikküste lediglich zwölf Sekunden und führte das Fluggerät in eine Höhe von „nur“ 36 m; in der noch jungen Ära der bemannten Luftfahrt aber gilt dieser Flug als Sternstunde der Technik.

Mehr Details:
Eine Münze, die die beiden Brüder geworfen hatten, entschied darüber, dass an jenem Dezembertag 1903 zunächst Wilbur das Steuer des mit einem 12 PS-Benzinmotor ausgestatteten Doppeldeckers bedienen durfte. Die Berge von Devil Hills, ein paar Kilometer vom Fischerdorf Kitty Hawk entfernt, in denen Orville (32) und Wilbur (36) bereits mit ihren früheren Gleitern Experimente durchführten, sollten auch der Schauplatz ihres ersten Motorflugversuchs werden. Die ganzen Sommermonate hatten die beiden Junggesellen darauf verwendet, ihren dritten Gleiter zum Motorflugzeug umzubauen. Sowohl der Antrieb – ein wassergekühlter Vierzylindermotor – als auch der Propeller des „Flyer 1“ basierte auf den Plänen der Brüder. Darüber hinaus verfügte die filigran anmutende Maschine über ein Höhen- und ein Seitenruder, das präzise Kurvenflüge möglich machte, sowie Gleitkufen, damit der Doppeldecker auf dem sandigen Dünenboden sicher starten und landen konnte.
Angeregt wurden die aus Dayton/Ohio stammenden Mechaniker, die sich zunächst der Konstruktion eines Fahrrades gewidmet hatten, durch die Veröffentlichungen des deutschen Flugpioniers Otto Lilienthal und die ersten Motorflugversuche des Deutsch-Amerikaners Gustave Whitehead. Die beim Fahrradbau erworbenen technischen Kenntnisse kamen den beiden Tüftlern auch bei ihren aerodynamischen Experimenten zugute. Darüber hinaus erwiesen sich die Söhne eines protestantischen Bischofs auch als geschickte Piloten.
Dem Erstflug am Vormittag des 17. Dezember wohnten lediglich ein paar zufällig vorbeigekommene Spaziergänger bei. Wilbur Wright, der noch nicht über das nötige Feingefühl für die Maschine verfügte, gelang es zunächst nicht, den „Flyer“ in die Luft zu bringen. Sein jüngerer Bruder Orville, der als nächster an die Reihe kam, hingegen hob ab, konnte das Flugzeug 12 Sekunden lang in einer Höhe von 36 m halten und wieder heil landen. Jeder weitere Flugversuch an diesem windigen Tag brachte neue Erkenntnisse, und schon im vierten Anlauf gelang Wilbur ein Flug von der Dauer von knapp einer Minute und einer Strecke, die etwa 800 m Luftlinie entsprach.
Da das Interesse an der bemannten Fliegerei zunächst noch recht mäßig war, sollte ein weiteres Jahr vergehen, bis diese Pionierleistung wiederholt werden konnte.
Gedenktage:
1993: Die Reichsbahn der ehemaligen DDR und die Deutsche Bundesbahn geben sich heute ihr „Jawort“ und bilden miteinander die Deutsche Bahn AG. Der vom Bundesrat gebilligte Zusammenschluss tritt am Neujahrstag 1994 offiziell in Kraft.
1989: Aus SED wird PDS: Die Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED) benennt sich in Partei des Demokratischen Sozialismus (PDS) um. Zwei Wochen zuvor hatte die Volkskammer der DDR den Führungsanspruch der SED aus Artikel 1 ihrer Verfassung gelöscht und anschließend Politbüro und Zentralkomitee aufgelöst.
1961: In West-Berlin nimmt der evangelische Landesbischof Otto Dibelius die feierliche Einweihung des Neubaus der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche vor. Wie viele andere Gebäude war auch das vom Architekten Egon Eiermann neu gestaltete Gotteshaus während des Zweiten Weltkriegs nahezu restlos zerbombt worden.
1960: In München ereignet sich die bisher schwerste Flugkatastrophe der deutschen Nachkriegsgeschichte: Beim Absturz einer amerikanischen Militärmaschine kurz nach dem Start am Flughafen Riem auf die Münchner Innenstadt kommen neben den 20 Passagieren der „Conair“ auch 33 Insassen einer voll besetzten Straßenbahn ums Leben.
1847: Im Alter von 56 Jahren stirbt die französische Kaiserin Marie Louise in ihrer Heimatstadt Wien. Die Tochter des österreichischen Monarchen Franz II., die 1810 die zweite Gemahlin Napoleons I. wurde und ihm 1811 einen Sohn gebar, hatte sich nach dem Tod des berühmten Korsen noch zweimal wiederverheiratet.
Geburtstage:
1936: Klaus Kinkel; deutscher Politiker (FDP). Der promovierte Jurist und ehemalige Bundesjustizminister (1991-92) wurde im Mai 1992 als Nachfolger Hans Dietrich Genschers zum Außenminister und Vizekanzler gewählt und im Herbst 1998 in diesen Ämtern vom Grünen-Politiker Joschka Fischer abgelöst. Heute ist Kinkel Vorsitzender der Deutschen Telekom Stiftung in Bonn.
1930: Armin Mueller-Stahl; deutscher Schauspieler. Wegen des Boykotts in der DDR aufgrund seines Engagements für den in Misskredit geratenen Liedermacher Wolf Biermann übersiedelte der Künstler 1980 in die Bundesrepublik. Beeindruckend ist seine Darstellung in der Romanverfilmung „Jakob der Lügner“, in diversen US-Produktionen („Night On Earth“, „Shine“) und als Thomas Mann in der mehrfach preisgekrönten TV-Dokumentation „Die Manns“.
1903: Erskine Caldwell († 11.4.1987); US-amerikanischer Schriftsteller. In seinen sozialkritischen Romanen schilderte der Autor anschaulich das Leben der Menschen in den Südstaaten mit all seinen Begleiterscheinungen wie Elend, Rassismus und Alkoholismus („Die Tabakstraße“, 1932 und „Mississippi-Insel“, 1968).
1893: Erwin Piscator († 30.3.1966); deutscher Regisseur/Theaterleiter. Nach dem Versuch, in Berlin ein proletarisches Theater als politisches Machtinstrument zu etablieren (Piscator-Bühne), lebte er nach 1931 in der UdSSR, Frankreich und den USA. In New York, wo u.a. Marlon Brando zum Kreis seiner Schüler gehörte, gründete er das Institut „Dramatic Workshop“. Nach der Rückkehr nach Deutschland in den 50er Jahren war er als Intendant der „Freien Volksbühne“ in West-Berlin tätig.
1770: Ludwig van Beethoven († 26.3.1827); deutscher Komponist der Wiener Klassik. Deutschlands berühmter Sohn, ein Schüler Haydns, Salieris und Schenks, schrieb neben der Oper „Fidelio“ und der „Missa Solemnis“ neun Sinfonien, fünf Klavierkonzerte, zahlreiche Streichquartette und Sonaten. Ein 1795 einsetzendes Gehörleiden führte 1819 zur völligen Taubheit des begnadeten Künstlers, der seine Werke selbst nicht mehr hören konnte und im Alter von 56 Jahren vereinsamt in Wien starb.
Copyright Rosmarie Elsner

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