Samstag 16.3.24

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Kalenderblatt Samstag, 16. März 2024


liebe-0227.gif von 123gif.deZitat des Tages: „Der Traum der Männer wäre es, den Frauen in die Arme zu sinken, ohne ihnen gleichzeitig in die Hände fallen zu müssen.“ Jerry Lewis (1926)

16.3.1968: Massaker im Dorf My Lai
Amerikanische Soldaten verüben am 16. März 1968 im südvietnamesischen Dorf My Lai ein Massaker, dem Hunderte wehrloser Zivilisten – größtenteils Frauen, Kinder und alte Menschen – zum Opfer fallen. Angeblich hatte die US-Einheit im Dorf versteckte Vietcong-Kämpfer und Waffen vermutet. Erst im darauf folgenden Jahr erfährt die Welt von diesem Blutbad.



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Entsetzen macht sich breit, als die Weltöffentlichkeit von dem eineinhalb Jahre vertuschten Kriegsverbrechen gegen unbewaffnete Dorfbewohner in Südvietnam erfährt. Bei der amerikanischen Bevölkerung hinterlässt der Vietnamkrieg, in den die USA Anfang 1965 mit der Landung von Bodentruppen eingegriffen hatten, ein tief sitzendes Trauma, dessen Bewältigung Jahre in Anspruch nimmt. Dem Blutzoll, den auch die Großmacht für ihren Kriegseinsatz bezahlen muss, steht das unermessliche Leid der Bevölkerung Vietnams gegenüber.
Das Blutbad, das die Einheit unter der Leitung von US-Leutnant William Calley anrichtet, lässt sich gewiss nicht damit rechtfertigen, dass die Soldaten im Dorf My Lai den Vietcong und versteckte Waffen vermuteten. Dabei wurden die wehrlosen Zivilisten wie eine Viehherde zusammengetrieben und brutal niedergemetzelt. Ein kreisender US-Militärhubschrauber, der die Vorgänge aus der Luft beobachtete, konnte dem sinnlosen Morden Einhalt gebieten. Und selbst dies gelang den Helfern nur mit Waffengewalt. Erst als sich der Armeehubschrauber zwischen die fliehenden Dorfbewohner und die Soldaten aus den eigenen Reihen drängte und der verantwortliche US-Offizier von der dreiköpfigen Besatzung unter vorgehaltener Pistole zum Aufgeben gezwungen wurde, wurde das Massakrieren eingestellt. Waffen oder Angehörige des Vietkong wurden in My Lai übrigens nicht gefunden.
Drei Jahre nach dem sinnlosen Gemetzel in My Lai stand der verantwortliche Oberleutnant William Calley im US-Bundesstaat Georgia vor einem Militärgericht und wurde wegen 22fachen Mordes an unschuldigen Zivilisten schuldig gesprochen. Zu der Bluttat sei es aus „grob missverständlichen Befehlen“ gekommen, hieß es im Protokoll des Untersuchungsausschusses. Unter Protestkundgebungen von altgedienten Veteranen wurde Calley zu lebenslänglicher Haft verurteilt. Bereits 1974 wurde er begnadigt und in die Freiheit entlassen. Erst 30 Jahre nach dem Geschehen wurden die drei Flieger für ihren mutigen Einsatz von der Regierung in Washington ausgezeichnet.
Gedenktage:
1978: Aldo Moro, Ex-Ministerpräsident Italiens, wird von Mitgliedern der Terrorgruppe „Rote Brigaden“ entführt; die fünf Leibwächter des Parteivorsitzenden der Christdemokraten werden dabei erschossen. Mit der Aktion sollen inhaftierte Mitstreiter freigepresst werden, worauf sich die Regierung jedoch nicht einlässt. Im Mai desselben Jahres wird Moro tot in einem Auto in Rom aufgefunden.
1960: In New York sorgt bei der Filmpremiere des Hitchcock-Thrillers „Psycho“ erstmals Norman Bates, der erdnusskauende Psychopath mit Mutter-Komplex (überzeugend dargestellt von Anthony Perkins), für eine Gänsehaut bei den Zuschauern.
1935: Adolf Hitler gibt im Radio bekannt, dass die allgemeine Wehrpflicht wiedereingeführt wird, und verstößt damit klar gegen den Vertrag von Versailles.
1914: In Frankreich erschießt die Frau des Finanzministers Joseph Caillaux den Chefredakteur der Pariser Tageszeitung „Le Figaro“, Gaston Galmette. Dieser war im Begriff, in seiner Zeitschrift kompromittierende Korrespondenz des Ministers zu veröffentlichen.
1521: Der portugiesische Seefahrer Magellan („Fernão de Magalhães“) landet bei seiner Weltumsegelung als erster Europäer auf den Philippinen, wo er noch im selben Jahr beim Kampf mit Eingeborenen getötet wird.
Geburtstage:
1955: Isabelle Huppert; französische Schauspielerin. Zu Beginn ihrer Karriere auf die Rolle des sensiblen jungen Mädchens festgelegt („Die Spitzenklöpplerin“) durfte sie später unter der Regie von Claude Chabrol nach Herzenslust morden („Violette Nozière“). Die mit vielen Preisen ausgezeichnete Pariserin war auch in der Romanverfilmung „Die Klavierspielerin“ und in der Komödie „8 Frauen“ zu sehen.
1929: Nadja Tiller; österreichische Schauspielerin und Ehefrau des Komödianten Walter Giller. Die einstige „Miss Austria“ (1949/51) und mit dem Filmband in Gold für ihr langjähriges Schaffen ausgezeichnete Darstellerin wurde in den 1960er-Jahren bekannt durch die Rolle der Lebedame Rosemarie Nitribitt („Das Mädchen Rosemarie“).
1926: Jerry Lewis, eigentlich Joseph Levitch; US-amerikanischer Schauspieler und „König der Komödianten“. Der berühmte Leinwand-Tollpatsch, der mit Filmen wie „Wo bitte, geht’s zur Front?“ und „Der Bürotrottel“ alle Lacher auf seiner Seite hatte, zog sich in den 1970er-Jahren aus dem Filmgeschäft zurück. 2005 wurde er in Berlin mit dem Ehrenpreis der „Goldenen Kamera“ für sein Lebenswerk geehrt.
1907: Alexander Solomon Wiener († 8.11.1976); US-amerikanischer Hämatologe. Gemeinsam mit dem österreichischen Bakteriologen Karl Landsteiner fand er 1940 heraus, dass es nicht nur Blutgruppen gibt, sondern auch Rhesus- und weitere Blutfaktoren.
1789: Georg Simon Ohm († 6.7.1854); deutscher Physiker, der 1824 das Gesetz der elektrischen Leitung entdeckte. Danach gilt bei Strom durchflossenen elektrischen Leitern: Spannung, dividiert durch Strom, ist konstant und heißt Ohmscher Widerstand.
Copyright Rosmarie Elsner

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