Samstag 16.9.23

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Kalenderblatt Samstag, 16. September 2023

 

Zitat des Tages: „Geld allein macht nicht unglücklich.“ Peter Falk (1927)


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16.9.1620: Aufbruch der „Mayflower“

Im englischen Hafen Plymouth sticht am 16. September 1620 die „Mayflower“ in See. An Bord befinden sich neben der Besatzung 102 Puritaner, die mit dem Wunsch der freieren Religionsausübung in die „Neue Welt“ auswandern. Wegen ungünstiger Witterung landen die „Pilgrim Fathers“ anstatt in Virginia, für das ihnen eine Siedlungsgenehmigung vorlag, im heutigen Bundesstaat Massachusetts. Dort gründen die Pilgerväter Plymouth, die erste Siedlung in Neuengland.

Mehr Details:
Der Auslöser, der die englischen Separatisten zur Ansiedlung auf dem neuen und von Europäern noch unberührten Kontinent Amerika bewog, war religiöser Natur. Die aus der Kirche von England ausgetretene Gläubigerschar, die Thesen wie die Trennung von Kirche und Staat befürwortete und die Bibel als einzige göttliche Instanz anerkannte, sah sich Anfang des 17. Jahrhunderts schon bald gezwungen, von Britannien in die benachbarten und für seine Religionsfreiheit bekannten Niederlande überzusiedeln. Dort (im Ort Leiden) zeigten sich für die Glaubensgruppe unter der Führung von Pastor John Robinson rasch die Schattenseiten des liberalen Lebens: Die Kinder der Puritaner gewöhnten sich an die lockere Lebensweise und verlernten zudem ihre englische Muttersprache. Hinzu kam, dass Leiden immer mehr zum Zentrum für englische Zuwanderer wurde und die Einheimischen der Kongregation nicht gerade freundlich gesinnt waren.
Der Wunsch nach einem „gelobten Land“, wo man unbeschadet von fremden Einflüssen ein neues Leben aufbauen konnte, trat für die Glaubensgemeinschaft immer mehr in den Vordergrund. Sie bewarb sich für eine Siedlungserlaubnis in Virginia, wo bereits 1607 Engländer die erste ständige Kolonie (Jamestown) gegründet hatten. Nachdem das nötige Geld aufgetrieben war, beabsichtigten die „Pilgrim Fathers“, wie sich die Gemeinschaft der Andersgläubigen jetzt nannte, sich mit zwei Schiffen, der „Speedwell“ und der „Mayflower“, auf den Weg über den Atlantik zu machen. Während sich die „Speedwell“ als nicht seetüchtig erwies und umkehren musste, setzte die „Mayflower“ mit 102 Passagieren an Bord vom Hafen Plymouth aus ihre Segel in Richtung „Neue Welt“. Die abenteuerliche Überfahrt (aus heutiger Sicht ein völlig unverantwortliches Wagnis) unter den beengten Verhältnissen und unter einem Kapitän, der noch nie den Atlantik überquert hatte, muss entbehrungsreich und mehr als beschwerlich gewesen sein.
Nach mehr als drei Monaten, am 21. November, erreichten die Pilgerväter endlich Land: Allerdings handelte es sich nicht um das angesteuerte Virginia; wegen der heftigen Winde musste Kapitän Christopher Jones an der heutigen Halbinsel Cap Code im US-Bundesstaat Massachusetts landen. Dort gründeten die Emigranten die Siedlung (New) Plymouth und feierten im Jahr darauf aus Dankbarkeit das erste Thanksgiving-Fest, das heute noch alljährlich begangen wird.
Gedenktage:
1979: Zwei Familien aus Thüringen gelingt in der Nacht eine spektakuläre Flucht: Auf einer selbstgebastelten Eisenplattform mit aufmontierten Propangasflachen, die an einem aus Regenmänteln und Nylonbahnen zusammengenähten Ballon hängt, schweben zwei Paare mit ihren vier Kindern unbemerkt über die DDR-Grenze und landen sicher in Bayern.
1977: Im Alter von nur 53 Jahren stirbt in Paris die gefeierte Opernsängerin Maria Callas. Schon zu Lebzeiten eine Legende, verkörperte „die Callas“ die klassische Diva. Dirigent Leonard Bernstein bezeichnete die „primadonna assoluta“, die viele Jahre mit dem griechischen Reeder Onassis liiert war, sogar als „größte Künstlerin der Welt“.
1964: Die „Stiftung Warentest“ wird von der Bundesregierung ins Leben gerufen. Ihre Aufgabe wird es sein, Deutschlands Konsumenten künftig mit objektiven Informationen und Richtwerten zum Preis-Leistungsverhältnis von Waren zu versorgen. Sitz der Stiftung ist Berlin.
1955: In Argentinien probt das Militär drei Monate nach einem gescheiterten Putsch erneut den Aufstand gegen Staatspräsident Juan Domingo Perón. Diesmal gibt der diktatorische Staatschef nach neunjähriger Herrschaft – unterstützt von seiner 1952 verstorbenen Frau Evita – auf und flieht ins Exil nach Spanien.
1924: In Kopenhagen kehrt der dänische Polarforscher Knud Rasmussen von seiner dreijährigen Arktisexpedition zurück. Die Forschungsreise, auf der der Ethnologe wertvolle geografische und völkerkundliche Erkenntnisse sammeln konnte, führte ihn von Grönland über Kanada bis nach Alaska.
Geburtstage:
1956: Mickey Rourke; US-amerikanischer Schauspieler, um den es die letzten Jahre still geworden ist. International bekannt wurde er mit Filmrollen, in denen er sich von einer erotisch-sanften und zugleich einer Macho-Seite zeigen konnte: z.B. an der Seite der schönen Kim Basinger im Erotikthriller „9 ½ Wochen“ oder im nicht minder erotischen US-Streifen „Wilde Orchidee“.
1943: Oskar Lafontaine; deutscher Politiker. Nach Stationen als Ministerpräsident des Saarlandes und SPD-Vorsitzender trat er im Herbst 1998 in der rot-grünen Regierung Schröders als Finanzminister an. Nach nur fünf Monaten gab er überraschend seinen Rücktritt bekannt und legte alle Parteiämter nieder. Seit Juni 2007 ist er zusammen mit Lothar Bisky Vorsitzender der von Linkspartei und WASG neu gegründeten Partei Die Linke.
1927: Peter Falk; US-amerikanischer Schauspieler. Zwar sieht man ihn gelegentlich auch auf der Kinoleinwand (Oscar-Preisträger 1960 und 1961); zu Kultstatus gelangte Falk aber mit der Rolle des verknitterten und penetranten „Lieutenant Columbo“ in der gleichnamigen TV-Serie. Regisseur Wim Wenders holte den New Yorker für eine Gastrolle in seinem Film „Der Himmel über Berlin“ vor die Kamera.
1889: Mercédés Jellinek († 23.2.1929); deutsche Unternehmerstochter. Der elfjährige Spross des deutsch-österreichischen Kaufmanns Emil Jellinek fungierte auf Wunsch des Herrn Papa als Namengeberin für die Automarke Mercedes, die von den Daimler-Automobilwerken auf Anregung ihres Vaters konstruiert wurde. Die Produktmarke Mercedes (spanisch für „Gnade“) wurde im April 1900 geboren.
1887: Hans (Jean) Arp († 7.6.1966); deutsch-französischer Maler, Grafiker und Bildhauer. Der zunächst den „Blauen Reitern“ angehörende Künstler leitete 1916 die Epoche des Dadaismus mit ein und wechselte später ins Lager der Surrealisten über. Er fertigte auch Holzschnitte und Collagen und verwirklichte sich in Lyrik und Prosa (u.a. „Die Wolkenpumpe“, 1920).
Copyright Rosmarie Elsner

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