Dienstag 15.8.23

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Kalenderblatt Dienstag, 15. August 2023. Maria Himmelfahrt

 
Zitat des Tages: „Gelehrte und Intellektuelle sind für mich wie kokette Damen. Man sollte sie besuchen, mit ihnen parlieren, aber sie weder heiraten noch zu Ministern machen.“ Napoleon I. Bonaparte (1769-1821)


tanzen-0038.gif von 123gif.de Download & Grußkartenversand15.8.1969: Woodstock: Musikfestival und Hippiespektakel
In Bethel, 160 km nördlich von New York, beginnt heute ein dreitägiges Rockkonzert, das Musikgeschichte schreiben wird. Statt der erwarteten 100.000 Fans strömen eine halbe Million Jugendliche auf das Gelände, um Musikgrößen wie Jimi Hendrix, The Who, Joan Baez, Joe Cocker, Santana oder Jefferson Airplane live zu hören. Das Woodstock-Festival wird zum Mythos der Hippiebewegung und ist für manche Gruppe der Auftakt zu einer steilen Karriere.

Mehr Details:
„The Woodstock Art and Music Fair“ hieß das Wochenendkonzert deshalb, weil Veranstalter Mike Lang, ein junger Musikproduzent, seine Zelte im ländlichen Woodstock im US-Bundesstaat New York aufgeschlagen hatte, das in damaligen Zeiten den Ruf einer Künstlerkolonie genoss. Langs Plan, das Open-Air-Konzert dort zu veranstalten, scheiterte am Protest der Anwohner, die drohten, notfalls sogar mit Waffengewalt gegen Lang und dessen Mitorganisatoren vorzugehen. Schließlich fand sich im 80 km entfernten Bethel ein Farmer, der den Veranstaltern gegen Entgelt einen Acker drei Tage lang zur Verfügung stellte. Den Namen „Woodstock“ aber behielt man der Einfachheit halber bei.
Was niemand zu diesem Zeitpunkt ahnen konnte: dass sich statt der erwarteten 100.000 Besucher etwa die fünffache Menge auf den Weg machte, um einheimische und internationale, bekannte und unbekannte Rockgrößen wie Joan Baez, das Trio Crosby, Stills & Nash, Joe Cocker, Grateful Dead, Jimi Hendrix oder die britische Band The Who singen zu hören. Auch in dieser Hinsicht spiegelten „Woodstock“ und eine „Make-love-not-war“-Generation den Geist der 60er Jahre vorbildlich wider: Trotz der anrollenden Kolonne von rund 500.000 Menschen, die sich mit Kind und Kegel und der Vorfreude auf ein riesiges „Happening“ auf den Weg machten, ging das größte Rockkonzert aller Zeiten relativ friedlich über die Bühne. Die Besucherzahl, die den Veranstaltungsrahmen völlig sprengte, veranlasste die völlig überforderten Organisatoren zum Verzicht auf Eintrittsgelder; stattdessen halfen sie sogar noch mit, die hungrige „Meute“ zu verköstigen, da etliche der langmähnigen Blumenkinder zum Konzert ohne Proviant erschienen waren.
Dass der Ansturm zwangsläufig dazu führte, dass die Waschgelegenheiten und die wenigen Toiletten heillos verstopft waren oder dass die freie Liebe ebenso wie die Notdurft auf freiem Felde verrichtet wurde, tat der Harmonie ebenso wenig Abbruch wie die heftigen Regenfälle, die den Acker zeitweilig in ein Schlammloch verwandelten. Über Woodstock schwebte ein alles verklärender Flower-power-Geist, ein Jimi Hendrix, der mit seiner Gitarre die Zuhörer in Trance versetzte und Musiker wie Joan Baez und Janis Joplin, deren Lieder von Freiheit und Frieden handelten und die Jugendlichen Amerikas eine Zeit lang Missstände im Land und Vietnamkrieg vergessen ließen.

Gedenktage:
1961: In Berlin wird mit dem eigentlichen Mauerbau begonnen. Baukräne verankern die ersten Betonplatten auf der zunächst mit Stacheldraht verbarrikadierten Grenzlinie. Der 19-jährige Volkspolizist Conrad Schumann nimmt als letzter die Möglichkeit zur Flucht wahr und springt in einem unbeobachteten Moment in die Freiheit: ein Bild, das um die Welt geht.
1947: In Indien wird nach 190 Jahren britischer Kolonialherrschaft die Unabhängigkeit des Subkontinents gefeiert, der nunmehr in die vorwiegend von Hindus bewohnte Republik Indien und das muslimische West- und Ostpakistan aufgeteilt ist. Erster Ministerpräsident des unabhängigen Landes wird Jawaharlal Nehru.
1914: Das erste Schiff, die „S.S. Ancon“, durchfährt den 81,6 km langen Panamakanal, der von US-Präsident Wilson feierlich seiner Bestimmung übergeben wurde. Acht Jahre dauerten die Bauarbeiten zu dem Projekt, das den Atlantischen Ozean mit dem Pazifik verbindet und die Seereise gegenüber der Route um das Kap Hoorn künftig beträchtlich verkürzt.
1843: In der dänischen Hauptstadt Kopenhagen öffnen sich die Pforten zu dem riesigen Vergnügungspark Tivoli. Der am Alten Wall unweit des Vesterports gelegene Freizeitpark, einer der größten Nordeuropas, bietet sowohl drinnen (Konzertsaal, Varieté und Theateraufführungen) wie draußen Spaß für Groß und Klein.
1248: Heute erfolgt die Grundsteinlegung zum Kölner Dom, genauer gesagt zur Hohen Domkirche Sankt Peter und Santa Maria. Geldmangel führt jedoch im 16. Jahrhundert dazu, dass die Bauarbeiten zur fünfschiffigen gotischen Basilika „vorübergehend“ eingestellt werden. Die endgültige Fertigstellung des heutigen Wahrzeichens von Köln erfolgt erst im 19. Jahrhundert.

Geburtstage:
1927: John Cyril Cranko († 26.6.1973); britischer Tänzer, Choreograph und Ballettdirektor. Der in Südafrika geborene Künstler zeichnete sich durch brillante Inszenierungen aus: zunächst in Paris und London, bis es ihn 1961 nach Stuttgart verschlug. Dort leitete er bis zu seinem frühen Tod mit großem Erfolg das Ballett des Württembergischen Staatstheaters in Stuttgart.
1923: Shimon Peres, eigentlich S. Persky; israelischer Politiker. Der ehemalige Verteidigungsminister, Außenminister und Ministerpräsident Israels (1984-86 und 1995-96) war gemeinsam mit dem 1995 ermordeten Yitzhak Rabin und dem PLO-Führer Jasir Arafat die treibende Kraft im Friedensprozess im Nahen Osten; für diese Aussöhnungspolitik wurde den Dreien 1994 der Friedensnobelpreis überreicht.
1771: Walter Scott, ab 1820 Sir († 21.9.1832); schottischer Schriftsteller, der den historischen Roman begründete. Aus seiner Feder stammt die bekannte Ritterfigur „Ivanhoe“ (1819); den Unabhängigkeitskampf der Schotten verewigte er in den 27 Bänden der sog. „Waverley novels“ (1814). Darüber hinaus schrieb er Balladen und übersetzte die Werke Goethes, u.a. den „Erlkönig“.
1769: Napoléon I., eigentlich Napoleone Buonaparte († 5.5.1821); Kaiser der Franzosen (1804-14/15). Der legendäre Feldherr erreichte nach einer militärischen Karriere 1804 den Gipfel der Macht, als er sich selbst zum Kaiser krönte und sich anschließend aufmachte, Europa zu erobern. Sein Niedergang erfolgte in Etappen, erreichte seinen Höhepunkt in der Schlacht bei Waterloo und der Verbannung nach St. Helena.
1740: Matthias Claudius († 21.1.1815); deutscher Dichter, der auch unter dem Pseudonym Asmus schrieb. und in Hamburg-Wandsbek eine Lokalzeitung („Wandsbecker Bothe“) herausgab. Seine Lyrik (u.a. das Abendlied „Der Mond ist aufgegangen“), Erzählungen und geistlichen Schriften zeugen von einer tiefen Religiosität und von einer Vorliebe für das einfache Leben.
Copyright Rosmarie Elsner

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