Montag 15.1.24

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Kalenderblatt Montag, 15. Januar 2024


affe-0007.gif von 123gif.deZitat des Tages: „Wenn ein Mensch behauptet, mit Geld lasse sich alles erreichen, darf man sicher sein, dass er nie welches gehabt hat.“ Aristoteles Onassis (1906-1975)

 

15.1.1919: Der feige Mord an Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht
Am 15.01.1919 werden in Berlin die Spartakistenführer Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht von Offizieren des elitären Freikorps „Garde-Kavallerie-Schützen-Division“ ermordet. Die beiden Arbeiterführer und Mitbegründer der 1918 gegründeten Kommunistischen Partei waren nach der Niederschlagung des Spartakus-Aufstands gefangen genommen worden und sollten noch in der Nacht ins Untersuchungsgefängnis von Moabit überführt werden. Dort kamen sie jedoch nie an.



Mehr Details:
Der Leipziger Anwalt Dr. Karl Liebknecht, der im November 1918 in Berlin die „freie sozialistische Republik“ proklamierte, war bei einem angeblichen Fluchtversuch getötet worden; die in den Landwehrkanal geworfene Leiche der polnischstämmigen Pazifistin Rosa Luxemburg wird erst Monate später aufgefunden.
Es gehörte gewiss nicht viel dazu, einen wehrlosen Mann von hinten zu erschießen und noch weniger, eine nur 1,50 Meter große Frau mit einem Gewehrkolben derart zu peinigen, dass sie ihren schweren Körperverletzungen erlag.
Die „Schuldigen“ freilich sehen den Tathergang ganz anders und tun wirklich alles, um die wahren Umstände, die zum Tode der beiden Politiker führten, so geschickt wie möglich zu verfälschen bzw. unbekannten Tätern anzuhängen. Sie scheuen noch nicht einmal davor zurück, eine Belohnung von 10.000 Mark auszuschreiben, um die „wahren“ Mörder zu ermitteln. In einer öffentlichen Bekanntmachung des Gerichts der Garde-Kavallerie-Schützen-Division liest sich der feige Mord wie ein Ammenmärchen:
„Am Mittwoch, den 15. Januar abends, sollten die Festgenommenen Dr. Karl Liebknecht und Frau Dr. Rosa Luxemburg vom Eden-Hotel in das Moabiter Untersuchungsgefängnis mittels Auto überführt werden. Dr. Liebknecht ist unterwegs bei einem angeblichen Fluchtversuch in der Nähe des Neuen Sees im Tiergarten von den Begleitmannschaften erschossen worden. Frau Dr. Luxemburg soll schon beim Verlassen des Eden-Hotels aus einer Menschenmenge heraus von unbekannten Personen misshandelt worden sein, ferner soll auf dem Wege von einem Unbekannten, der sich auf das Trittbrett geschwungen hatte, ein Schuss auf sie abgegeben worden sein. Etwas später, in der Nähe der über den Landwehrkanal nach der Hitzigstraße führenden Brücke ist sie von Unbekannten aus dem angehaltenen Wagen herausgeholt und verschleppt worden. Näheres über ihren Verbleib ist bisher nicht bekannt geworden. Nachforschungen sind im Gange.“
Zeugen werden gesucht, obwohl es genügend Zeugen zum wirklichen Tathergang gab. Die aber stecken unter einer Decke, so dass der Mord der breiten Öffentlichkeit lange Zeit als „ungeklärt“ untergejubelt werden kann.
In einem Gerichtsprozess im Mai 1919 wurden zwar einige der Mitschuldigen zu geringfügigen Haftstrafen verurteilt; die wirklichen Täter, wie Historiker später ermittelten, aber kamen ungestraft davon.
Gedenktage:
1990: Rund 2.000 Bürger stürmen in Ost-Berlin das „Stasi“-Gebäude. Auslöser der Protestbewegung ist die vorangegangene „Aktion Reißwolf“, bei der Stasi-Mitarbeiter belastendes Material vernichtet hatten.
1971: In einem feierlichen Akt weihen der ägyptische Staatschef Anwar as-Sadat und der sowjetische Präsident Nikolai Podgorny den nach elf Jahren fertiggestellten Assuan-Staudamm ein. Das gigantische Bauwerk, an dem 35.000 Arbeiter und Ingenieure beteiligt waren, ist 111 m hoch und 3,8 km lang.
1896: Rent-A-Car: Der Automobilclub Paris offeriert erstmals Leihautos. Die angebotenen Fahrzeuge können inklusive Fahrer stundenweise oder für einen Tag gemietet werden. Damit soll ein Anreiz für das damals noch wenig verbreitete Autofahren geschaffen werden.
1776: Gegen ein Entgelt von 450.000 Talern verpflichtet sich Friedrich II., Landgraf von Hessen-Kassel, dem britischen Monarchen Georg III. 17.000 Söldner zur Verfügung zu stellen. Sie sollen England im Kampf gegen Rebellionen in den britischen Kolonien Nordamerikas tatkräftig unterstützen.
1559: Die 25-jährige Elisabeth I., Tochter Heinrichs VIII. und der hingerichteten Anna Boleyn, wird nach dem Tod ihrer älteren Halbschwester, Maria der Katholischen (auch „Bloody Mary“ genannt), zur Königin von England gekrönt. Sie wird das Land 45 Jahre lang regieren.
Geburtstage:
1943: Günther Maria Halmer; deutscher Bühnen- und Fernsehschauspieler. Bekanntheitsgrad erlangte er mit der Rolle des TV-Anwalts „Abel“ sowie als Darsteller in Filmen der Krimireihen „Der Alte“ und „Tatort“. Seine Glanzrolle aber hatte er eindeutig in Helmut Dietls Kultserie „Münchner G’schichten“ als liebenswert-lässig-tiefgründige Figur „Tscharlie“.
1926: Maria Schell; deutsche Schauspielerin († 26.4.2005). Wie ihre Geschwister Carl, Maximilian und Immy war sie nahezu ihr ganzes Leben im Filmbusiness tätig. In den 50er-Jahren wegen ihres tränenfeuchten Augenaufschlags „Seelchen“ genannt, sah man sie häufig als Filmpartnerin von O.W. Fischer („Bis wir uns wiedersehen“, 1952). Im Fernsehen wirkte sie bis 1991 in der TV-Serie „Eine glückliche Familie“ mit, danach schrieb sie mit einem missglückten Suizidversuch Schlagzeilen.
1906: Aristoteles („Ari“) Sokrates Onassis († 15.3.1975); griechischer Reeder und Unternehmer. Der mächtige Milliardär machte nicht nur als Tankerkönig und Inselbesitzer, sondern auch wegen seiner Affären (Maria Callas) und Hochzeiten (Jacqueline Kennedy) mit schönen, berühmten Frauen von sich reden.
1791: Franz Grillparzer († 21.1.1872); österreichischer Dichter, dessen Dramen sich häufig an die Antike anlehnen („Sappho“), der aber in seinen Theaterstücken auch Elemente des Barock und der Romantik zu einem eigenen klassischen Stil verbindet und eine Verbindung Österreichs zur Weimarer Klassik herstellt („Ein treuer Diener seines Herrn“).
1622: Molière, eigentlich Jean-Baptiste Poquelin († 17.2.1673); französischer Komödien- und Lustspieldichter und sicherlich der bedeutendste seiner Zeit. Zahlreiche unterhaltsame Stücke und Possen gehen auf sein Konto – „Der Menschenfeind“, „Der eingebildete Kranke“ (beide 1666), „Der Geizige“ (1668) – in denen er häufig selbst als Hauptdarsteller auftrat.
Copyright Rosmarie Elsner

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