Schlussbericht des Münchner Stadtgründungsfestes 2014: Stadtgeburtstag mit Besucherrekord
Münchner Stadtplaner Am 14. und 15 Juni 2014 feierte die Landeshauptstadt München mit dem Stadtgründungsfest ihren 856. Geburtstag. Unter dem Motto „Geburtstagsfieber“ stieg eine heitere Geburtstagsparty mit Musik und Tanz, Sport und Spiel, Brauchtum und Handwerkskunst zum Anschauen, Zuhören und Mitmachen. Das abwechslungsreiche Programm für alle Generationen fand großen Anklang. Bei idealem Volksfestwetter besuchten nach Schätzung des veranstaltenden Referats für Arbeit und Wirtschaft der Landeshauptstadt München insgesamt rund 550.000 Gäste das große Bürgerfest in der Münchner Innenstadt. Damit wurde beim Stadtgründungsfest ein neuer Besucherrekord aufgestellt.
Das große Open-Air-Stadtfest erinnert an den „Augsburger Vergleich“ vom 14. Juni 1158, mit dem Kaiser Friedrich Barbarossa auf dem von ihm einberufenen Reichstag die Streitigkeiten zwischen Herzog Heinrich dem Löwen und dem Bischof von Freising um die Verlegung der Salzstraße beilegen konnte. Mit dem Augsburger Vergleich wurde „munichen“ erstmals urkundlich belegt.
Die Eröffnung am Marienplatz
Ab 10 Uhr stimmt die Münchner Band „The TroubleShooters“ auf die Geburtstagsfeier ein. Die 13-köpfige Formation hat sich dem Soul verschrieben und covert die heißesten Hits ab den sechziger Jahren bis hinein in die Neuzeit: Wilson Pickett, Aretha Franklin und die Blues Brothers lassen grüßen. Nach dem Elf-Uhr-Läuten des Glockenspiels am Rathausturm eröffnet Oberbürgermeister Christian Ude offiziell das Stadtgründungsfest. Hier schlägt’s 13, wenn die historischen Moriskentänzer akrobatische Volten schlagen, die Drum-Stars ihre Trommelschlägel wirbeln lassen und zum guten Schluss die Böllerschützen vom Rathausbalkon und vom Alten Peter den Beginn des Stadtfestes krachend vermelden.
Programmhöhepunkte auf der Bühne am Marienplatz
Newcomers! – Bühne frei für den musikalischen Nachwuchs, heißt es zunächst am Samstag (12.10-15 Uhr): Die „Blechquinten“, Bundespreisträger bei „Jugend musiziert“ aus Höhenkirchen- Siegertsbrunn, die „King Louis Big Band“ des Städtischen Luisengymnasiums München und das Jugendblasorchester des Musikvereins Eichenau e.V. zeigen ihr Können. Der Nachmittag und Abend stehen ganz im Zeichen des Big Band-Sounds der Swing-Ära bis heute. Das Repertoire der großen Orchesterformationen auf dem Marienplatz reicht von den Klassikern des Jazz mit „Groove Hospital“, der Münchner Ärzte-Big Band, bis zur gehobenen Tanz- und Unterhaltungsmusik mit dem „Orchester Klaus Ammann“, das die Geburtstagsgäste bis 23 Uhr swingen und grooven lässt. Mit der Monika Roscher Big Band tritt ein Shooting Star-Orchester am Stadtgründungsfest auf. Mit dem Diplomabschlusskonzert von Monika Roscher 2010 an der Münchner Musikhochschule schlug die Geburtsstunde dieser Indie-Big Band, die sich nicht dem traditionellen Swing à la Count Basie verpflichtet fühlt, sondern der zeitgenössischen Elektro- und Triphop-Szene.
Durch das Samstagsprogramm auf der Bühne am Marienplatz führt Tanja Gronde.
Das Miteinander der Christen in München zum Ausdruck zu bringen, ist Ziel des ökumenischen Gebets für die Stadt, das die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in München unter dem Motto Gegründet in Liebe“ am Sonntag, 11-12 Uhr, gestaltet. Erzpriester Apostolos Malamoussis (Griechisch-Orthodox), Pfarrer Gottfried Segnitz von Schmalfelden (Evangelisch-Lutherisch), Pfarrer David W. Theil (Römisch-Katholisch), Pastor Bernd Densky (Evangelisch-Freikirchlich) und weitere Vertreter aus 24 in München existierenden christlichen Kirchen beten gemeinsam mit den Gästen des Stadtgründungsfests um den Segen Gottes für das Leben in der Stadt. Musikalisch gestaltet wird das Gebet von der Äthiopisch-orthodoxen Tewahdo Kirchengemeinde München.
Zünftig aufgespielt wird bei Volksmusik grüßt VolXmusik am Sonntag ab 13 Uhr. Es beginnt mit den „Riadara“ aus Bad Kohlgrub, die mit Polkas, Walzer und Märschen einen musikalischen Geburtstagsgruß aus den Ammergauer Alpen überbringen. Unplugged und ohne Noten wie für echte Wirtshausmusikanten üblich, bringen „Hädidadiwari“ mit Herzblut und Temperament Bodenständiges bis Wildromantisches zu Gehör. Traditionelles bayerisches Brauchtum präsentieren die „Heimat- und Trachtvereine Isargau e.V.“. Mit der „Wastl Fanderl Schule“ gibt es eine Singstunde auf dem Marienplatz, bei der die Geburtstagsgäste zum Mitsingen lustiger Lieder und Gstanzln aufgefordert werden.
Mitten ins Herz und in die Beine treffen „Jodelfisch“, die durch die musikalischen Weltgewässer von der heimatlichen Isar bis zum Schwarzen Meer schwimmen und dabei auch mal fremdsprachig jodeln. Als eine „Stubenmusik-Jazz-Pop-Boyband mit 169 Saiten“ bezeichnet sich das „Lanzinger Trio“, das die traditionelle Saitenmusikbesetzung mit Zither, Hackbrett und Gitarre mit kompositorischem Einfallsreichtum und virtuoser Spielfreude neu belebt und Volksmusik mit modernen Rhythmen anreichert. Gemütlicher Stubenrock und groovige Landler mit Zither, Steirischer und Percussion sind Markenzeichen von „d’Housemusi“ mit einem Repertoire von traditioneller Hausmusik bis hin zu Rock-Covers mit bayerischen Texten.
Der Sonntagabend gehört den „Balkanauten“ und ihrer internationalen Tanzmusik mit bayrischen Akzent. Rumba und Reggae, Polka und Pogo gehen hier eine Synthese ein und mit Tuba, Trompeten, Trommeln, Akkordeon, Gitarre und kraftvollen Stimmen heizt die bunte Truppe zum Ende des Stadtgeburtstags noch einmal richtig ein.
In Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Rundfunk führt am Sonntag die bekannte Bayern Plus-Moderatorin und ausgewiesene Volksmusikkennerin Evi Strehl durch das Programm.