Die Staatlichen Antikensammlungen und die Glyptothek in München gehören zu den
international führenden Museen für antike Kunst.
15. 10. 2023 bis 14. 4. 2024
Sonderausstellung im Innenhof der Glyptothek
(Eröffnung im Rahmen der Langen Nacht der Münchner Museen mit einer Matinee um 14h)
Öffnungszeiten: tgl. außer Mo 10-17h, Do 10-20h
Raum O
Rasthofer/Neumaier
Als Künstlerduo arbeiten Hildegard Rasthofer (*1967) und Christian Neumaier (*1965) unter dem Label Rasthofer/Neumaier interdisziplinär in den Feldern experimentelle Architektur und plastisch-skulpturale Gestaltung.
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog.
Am 12. Oktober 2023, wurde RAUM O, im Rahmen einer Pressekonferenz im Innenhof der Glyptothek, vorgestellt.
Das Podium (Foto), bestehend aus Elisabeth Katharina Maier, dem Künstler Christian Neumaier, Pressesprecher R. Drechsel und Dr. Florian Knauß, Direktor der Staatlichen Antikensammlungen und Glyptothek) vermittelte theoretische und praktische (Begehung) Einblicke in die beeindruckende, begehbare Skulptur. Hildegard Rasthofer war nicht auf der PK anwesend).
‚Man sollte sie ohne Mobiltelefon auf sich wirken lassen sollte‘, merkte Elisabeth Katharina Maier an, von der u.a. der Essay zur Ausstellung im Katalog stammt.
Da kann ich ihr nur zustimmen! Der Eindruck dessen, was da von außen, und vor allen Dingen bei der Begehung im Inneren, spiegelhaft auf den Besucher einströmt ist phänomenal und man sollte sich durch nichts davon ablenken lassen. Ich persönlich hätte mich eigentlich am liebsten in irgendeine Ecke (die es nicht gibt!) gesetzt und mich mindestens ein paar Minuten nur reflektieren lassen, mit allen Gedanken, die da aufkommen mögen. Der leichte Schwindel, der sich dabei einstellt, liegt nicht zwangsläufig am Kunstwerk… (Rena Sutor)
Die Staatlichen Antikensammlungen und die Glyptothek in München gehören zu den international führenden Museen für antike Kunst. Immer wieder zeigen die Institutionen temporär in Sonderausstellungen auch künstlerische Positionen der Gegenwart, die sich in Bezug zur eigenen Sammlung setzen.
Beispielhaft dafür stehen etwa die berühmt gewordenen »Glyptotek Drawings« –
Schreibweise im Original – des US-amerikanischen Künstlers Jim Dine (*1935) oder die im
vergangenen Jahr unter dem Titel »Jenseits von Hellas« gezeigten vierzehn großformatigen
Skulpturen aus Schmiedeeisen sowie eine Auswahl von Zeichnungen und Aquarellen des
spanisch-schweizerischen Architekten und Künstlers Santiago Calatrava (*1951).
Vom 15. Oktober 2023 bis zum 14. April 2024 wird zentral im Innenhof der Glyptothek
eine begehbare Großskulptur von Hildegard Rasthofer (*1967) und Christian Neumaier
(*1965) zu sehen sein. Als Künstlerduo arbeiten beide unter dem Label Rasthofer/Neumaier
interdisziplinär in den Feldern experimentelle Architektur und plastisch-skulpturale
Gestaltung.
Ihr Objekt mit dem Titel »Raum O« besteht aus sechs gebogenen Elementen aus
spiegelpoliertem Edelstahl, die einen von allen Seiten betretbaren Raum in Form einer
Rotunde von neun Metern Durchmesser bilden. Die sanft beweglichen Flügel geben einen
Zugang in das leere Innere frei.
Eines der großen Themen der antiken griechischen Kunst ist die Darstellung des
menschlichen Körpers. Während den Arbeiten von Dine oder Calatrava in der Glyptothek
eine künstlerische Reinterpretation historischer Darstellungen zu Grunde liegt, verfolgen
Rasthofer/Neumaier einen anderen Ansatz. Zwar schaffen sie mit ihrem »Raum O« ebenfalls
eine Begegnung mit Körpern. Doch erst in der Konfrontation mit den Betrachtenden enthüllt
sich das skulpturale Ereignis.
Ihre dreidimensionale Konstruktion definiert einen räumlichen Körper, dessen Grenzflächen
verschwimmen. Auf der polierten Hülle bilden sich sodann schemenhaft umgebende Körper
ab. Durch Bewegung im Raum geraten die Spiegelbilder in Auflösung, formieren sich wie in
einem Kaleidoskop immer wieder neu zu Zerrbildern, die in Widerspruch zu idealisierten
Abbildungen stehen.