Samstag 14.9.24

Samstag 14.9.24

Kalenderblatt Samstag, 14. September 2024
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Zitat des Tages: „Am Ende pflegen die Idealisten doch Recht zu behalten, wenn auch mitunter vielleicht hundert Jahre, nachdem sie begraben sind.“ Theodor Storm (1817-1888)

14.9.1960: Gründung der OPEC: Öl als Machtinstrument
Um dem Preisverfall für Rohöl auf dem Weltmarkt entgegenzuwirken, gründen Iran, Irak, Kuwait, Saudi-Arabien und Venezuela am 14. September 1960 in Bagdad die Organization of Petroleum Exporting Countries (OPEC). Seit die ursprünglich als Schutzorganisation etablierte OPEC im israelisch-arabischen Krieg 1973 ihre Macht entdeckt hat, ist der Preis pro Barrel Rohöl trotz sinkender Förderpreise kontinuierlich gestiegen.



Mehr Details:
Venezuelas Regierung sah sich 1959 vor ein wirtschaftliches Debakel gestellt: Der durch die Preisdiktate der international führenden Mineralölkonzerne drohende Verfall des Preisniveaus für Rohöl, das wichtigste Exportgut des Landes, gefährdete die Volkswirtschaft. Es galt, die Ölpreise zu stabilisieren. Eine einseitige Erhöhung des Preises kam dabei nicht in Frage, da die anderen Erdöl produzierenden Länder Venezuela in der Folge auf dem Weltmarkt unterboten hätten. Dies brachte Venezuelas Ölminister Juan Pablo Pérez Alfonso 1960 auf die Idee, alle Ölländer der dritten Welt zur Bildung eines Rohstoffkartells aufzufordern.
Auf einer mehrtägigen Konferenz in Bagdad, die am 14. September endete, wurde man sich rasch einig: Fünf Länder – Iran, Irak, Kuwait, Saudi-Arabien und Venezuela – gründeten die Organization of Petroleum Exporting Countries, kurz OPEC genannt. Wichtigstes Anliegen der Organisation war es, die Weltmarktpreise durch eine Kontrolle der Produktion zu stabilisieren und zu steuern. Zwischen 1960 und 1975 kamen mit den Erdöl fördernden Ländern Katar, Indonesien, Libyen, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Algerien, Nigeria, Ecuador und Gabun acht weitere Mitglieder hinzu.
Anfänglich nicht übermäßig ernst genommen, spürte die Welt erstmals 1973 im Krieg zwischen Israel und den arabischen Ländern die Macht der Organisation. Die Araber drosselten die Produktion und boykottierten Exporte nach Holland und in die Vereinigten Staaten von Amerika, um mit diesen Aktionen die anderen, Israel freundlich gesonnenen Nationen zu warnen. Über Nacht stiegen die Preise von drei auf fünf Dollar pro Barrel, was in der Konsequenz zu massiven Energiesparmaßnahmen bei den Konsumenten in der westlichen Welt führte. Auch der zweite Ölpreisschock in den Jahren 1979/80 resultierte aus einem politischen Motiv: Er wurde durch die iranische Revolution und die folgenden Auseinandersetzungen zwischen dem Iran und Irak in Gang gesetzt. Eine ähnliche, aber nicht ganz so heftige Reaktion zeigte der Erdölpreis 1989/90 auf die irakische Invasion in Kuwait und die daraus resultierenden Konflikte.
Gedenktage:
1988: In Peru wird ein kostbarer Gold- und Juwelenschatz aus einer 1500 Jahre alten Grabanlage geborgen. Der Fund der von Grabräubern unentdeckten und völlig unberührten Ruhestätte eines Kriegers der Moche-Kultur stellt einen Glücksfall der Archäologie dar, in etwa vergleichbar mit der Entdeckung der Grabkammer des ägyptischen Pharaos Tut-ench-Amun.
1958: In Colombey-les-Deux-Églises kommt es zum historischen Treffen zwischen dem französischen Staatspräsidenten Charles de Gaulle und Bundeskanzler Konrad Adenauer. Mit ihrer Begegnung wollen beide Staatschefs das Ende der deutsch-französischen Feindschaft besiegeln und ein geeintes Europa anvisieren.
1927: Tragisches Ende einer Weltklassetänzerin in Nizza: Bei einer Probefahrt im Cabriolet verheddert sich der lange rote Seidenschal der US-Künstlerin Isidora Duncan in den Radspeichen des Bugatti, den der Star zu kaufen beabsichtigt, und erdrosselt die 49-Jährige.
1878: Hannover erlebt heute die Gründung des ersten deutschen Fußballvereins. Der Besuch der Oxforder Hochschulmannschaft im Jahr 1875 hatte auch in Deutschland das Interesse an dieser Sportart angefacht, die in Großbritannien sehr beliebt und weit verbreitet ist.
1812: Anfang vom Ende: Napoleon, der heute mit seinen Truppen in Moskau einmarschiert, erlebt eine böse Überraschung: Der französische Kaiser findet eine geräumte Stadt vor, die keinerlei Vorräte für seine geschwächten Soldaten bietet. Als auch noch ein Feuer die Stadt verwüstet und ein Winterquartier unmöglich wird, beginnt im Oktober der verlustreiche Rückzug im russischen Winter.
Geburtstage:
1947: Sam Neill; nordirischer Schauspieler und Regisseur. Bekannt wurde der in Neuseeland aufgewachsene Mime mit Rollen in Jane Campions „Das Piano“, als schrulliger Naturwissenschaftler in „Jurassic Park“ und in der Romanverfilmung „Der Pferdeflüsterer“. Zuletzt sah man ihn 2006 im Kinofilm „Angel – Ein Leben wie im Traum“ und im mit mehreren Emmys ausgezeichneten TV-Zweiteiler „Merlin“.
1944: Günter Netzer; deutscher Fußballspieler, Manager und TV-Kommentator. Der Europameister und Fußball-Weltmeister von 1974 kickte bis 1973 bei Borussia Mönchengladbach und wechselte anschließend zu Real Madrid. Mit dem spanischen Verein wurde er zweimal Pokalsieger und zweimal Spanischer Meister. Heute kommentiert und moderiert er gemeinsam mit Gerhard Delling Länder-, EM- und WM-Spiele im Fernsehen
1929: Hans Clarin († 28.8.2005); vielseitiger deutscher Schauspieler. Auch als Komödiant, Sänger und Synchronsprecher hatte sich der Künstler einen Namen gemacht, insbesondere seine Stimme, die er dem liebenswerten Kobold „Pumuckl“ verliehen hat, war dem Fernseh- und Hörfunkpublikum ein Begriff.
1849: Iwan Petrowitsch Pawlow († 27.2.1936); sowjetischer Mediziner. Der Professor für Physiologie in Leningrad wurde 1904 für seine Arbeiten über Verdauungsvorgänge mit dem Nobelpreis für Medizin ausgezeichnet: Beim Experiment mit Hunden entdeckte er, dass ein Nervenreflex für die Ausschüttung von Speichel und die Bildung von Magensäure verantwortlich ist.
1817: Theodor Storm († 4.7.1888); deutscher Dichter, dessen künstlerischen Ambitionen eine Laufbahn als Anwalt und Amtsrichter im seinerzeit von Dänemark beherrschten Husum vorausging. Maßgeblich beeinflusst wurde seine Lyrik von den Elementen der Natur, aber auch von Gefühlen wie Liebe und Treue (Werke: „Pole Poppenspäler“, 1874, „Der Schimmelreiter“, 1888).
1769: Alexander Freiherr von Humboldt († 6.5.1859); deutscher Naturforscher und Geologe. Gemeinsam mit dem französischen Botaniker Aimé Bonpland bereiste der Berliner in den Jahren 1799-1804 die Länder Lateinamerikas, um deren Kultur, Sprache, Flora und Fauna zu erkunden. Seine naturwissenschaftlichen Erkenntnisse veröffentlichte er in dem fünfbändigen Hauptwerk „Kosmos – Entwurf einer physischen Weltbeschreibung“.
Copyright Rosmarie Elsner

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