Samstag 14.10.23

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raketen-0096.gif von 123gif.deKalenderblatt Freitag, 14. Oktober 2022

Zitat des Tages: „Jeder Tag hat zwei Henkel. Wir können ihn entweder an dem der Zaghaftigkeit anpacken oder an dem der Zuversicht.“ Dwight D. Eisenhower (1890-1969)

14.10.1947: Charles Yeager und die Bell X-1: Schneller als der Schall
Als erster Mensch der Welt durchbricht US-Pilot Captain Charles „Chuck“ Yeager am 14. Oktober 1947 mit dem Raketenflugzeug „Bell X-1“ die Schallmauer. Mit 1.630 km/h erreicht das raketenangetriebene Versuchsflugzeug erstmals Überschallgeschwindigkeit (Mach 1) und fliegt mit einer Höhe von 12.800 m doppelt so hoch wie die leistungsstärksten Düsenjäger.

Mehr Details:
In den Jahren ab 1940 ist der Luftraum in fester Hand von Militärbombern, Jägern und anderen Kampfflugzeugen. Bereits 1941 hatte der deutsche Versuchspilot Heini Dittmar mit dem Raketenjäger Messerschmitt „Me 163“, der von der Heeresversuchsanstalt in Peenemünde aus startete, erstmalig die Geschwindigkeitsgrenze von 1.000 km/h überschritten. Mit der Entwicklung von Raketenflugzeugen trat die Luftfahrt in eine neue Dimension ein. Mit einem solchen Flugzeug, der „Bell X-1“, die der 24-jährige Fliegerhauptmann „Chuck“ Yeager liebevoll nach seiner jungen Frau „Glamerous Glennis“ benannt hatte, stellte er in 12.800 m Höhe einen neuen Geschwindigkeitsrekord auf: 1.630 km/h.
Die „Bell X-1“ ist nicht von alleine startfähig und war daher von einem „B 29“-Bomber auf eine große Höhe gebracht und ausgeklinkt worden, bevor ihr Triebwerk zündete. Solange sich der Flugkörper im so genannten Unterschallbereich befindet, verbreitet er in der Luft kugelförmige Wellen. Wird die Schallgeschwindigkeit erreicht, können diese nicht mehr nach vorne entweichen, und es kommt zum Druckstau der einzelnen Wellen: Man spricht von der „Schallmauer“. Beim Durchbrechen dieses aerodynamischen Luftwiderstandes – vergleichbar mit der Bugwelle eines Schiffes – berührt ein Teil des nach hinten abgehenden Druckwellenkegels die Erde, was deutlich hörbar als Knall zum Ausdruck kommt. Lange Zeit stellte diese Schallmauer, bei der das Flugzeug nicht mehr den Gesetzen der Aerodynamik gehorcht, für Piloten ein unüberwindbares Hindernis dar. In Fliegerkreisen sprach man daher von einem „Dämon“, der bei Mach 1 (die Bezeichnung für die 1-fache Schallgeschwindigkeit) im Himmel hauste.
Nach Yeagers Pioniertat gehört es bald zum Fliegeralltag, Überschallgeschwindigkeit zu erreichen. Im Juli 1956 überwindet der Testpilot Frank K. Everest mit der „Bell X-2“ die 3.000-km/h-Grenze; drei Monate später dringt Captain Iven C. Kincheloe im gleichen Experimentalflugzeug in die Rekordhöhe von 38,5 km vor. Und was vor 50 Jahren der unbekümmert wirkende Sunnyboy „Chuck“ Yeager erstmals in der Luft schaffte, gelingt dem britischen Ex-Kampfflieger Andy Green im Oktober 1997 sogar am Boden: Auf einer Salzwüstenpiste in Nevada durchbricht er mit einem düsengetriebenen Auto die Schallmauer; Green erreicht dabei die Überschallgeschwindigkeit Mach 1,02.
Gedenktage:
1999: Die Daimler Chrysler Aerospace AG (Dasa) fusioniert mit dem französischen Luft- und Raumfahrtunternehmen Aérospatiale Matra. Die durch den Zusammenschluss entstehende European Aeronautic Defense and Space Company (EADS) ist damit weltweit der drittgrößte Luft- und Raumfahrtkonzern.
1964: In Moskau fällt der bisherige Parteichef und sowjetische Ministerpräsident Nikita S. Chruschtschow überraschend einem Machtkampf zum Opfer: Das Zentralkomitee der KPdSU enthebt den bislang unumschränkten Staatschef seiner Ämter. Neuer Vorsitzender der KPdSU wird Leonid I. Breschnew, neuer Regierungschef Alexej N. Kossygin.
1944: Generalfeldmarschall Erwin Rommel, wegen seiner strategischen Truppenführung als Oberbefehlshaber im Deutschen Afrikakorps (1941-43) „Wüstenfuchs“ betitelt, verübt in Herrlingen bei Ulm Selbstmord. Adolf Hitler hatte ihn wegen seiner Zugehörigkeit zur Widerstandsbewegung vom Juli 1944 vor die Alternative gestellt: Hochverratsverfahren vor dem Volksgerichtshof oder Freitod.
1878: In der englischen Industriestadt Sheffield wird erstmals bei Flutlicht Fußball gespielt. Für das nötige Licht sorgen so genannte Bogenlampen des in Berlin ansässigen Elektrotechnik-Herstellers Siemens & Halske.
1875: Ein deutsches Archäologen-Team nimmt die Ausgrabungsarbeiten im griechischen Olympia auf. Sechs Jahre dauert die Aktion der Altertumsforscher an der einstigen Kultstätte des Göttervaters Zeus und seiner Gemahlin Hera; die zu Tage geförderten Funde sind im Museum von Olympia zu besichtigen.
1066: In Hastings trifft die angelsächsische Armee unter König Harold II. Godwinson von England auf die Streitmacht des normannischen Herzogs Wilhelm und wird besiegt. Die Schlacht von Hastings markiert den Beginn der Eroberung Englands durch die Normannen; Herzog Wilhelm zieht weiter nach London, wo er zum König Wilhelm I., genannt „der Eroberer“, gekrönt wird.
Geburtstage:
1927: Roger Moore; britischer Film- und Fernsehschauspieler, erfolgreich in der TV-Rolle des Ritters „Ivanhoe“, des Detektivs „Simon Templar“ und an der Seite von Tony Curtis in der Kultserie „Die Zwei“. Danach schaffte er es trotz seines berühmten Vorgängers Sean Connery in sieben Filmen, dem 007-Agenten James Bond ein eigenes, smartes Profil zu verleihen.
1911: Le Duc Tho, eigentlich Phan Din Khai († 13.10.1990); vietnamesischer Politiker. Seit 1968 setzte er sich gemeinsam mit dem damaligen Sonderbotschafter und späteren US-Außenminister Henry Kissinger für ein Waffenstillstandsabkommen im Vietnamkrieg ein; für diesen Verdienst wurde ihm 1973 der Friedensnobelpreis verliehen, den der Politiker aber mit der Begründung zurückwies, dass es noch keinen Frieden in Vietnam gebe.
1894: Heinrich Lübke († 6.4.1972); deutscher CDU-Politiker. 1959 wurde der ehemalige Ernährungs- und Landwirtschaftsminister Nordrhein-Westfalens (von 1953-59 auch Bundesminister dieses Ressorts), der als Förderer der Entwicklungshilfe gilt, als Nachfolger von Theodor Heuss zum Bundespräsidenten gewählt. 1969 löste ihn Gustav Heinemann in diesem Amt ab.
1890: Dwight David Eisenhower († 28.3.1969); US-amerikanischer Politiker mit dem Spitznamen „Ike“. Unter seinem Oberkommando standen nicht nur die Invasionen der Alliierten während des Zweiten Weltkriegs in Nordafrika, Sizilien und in der Normandie, auch über die NATO-Streitkräfte hatte er von 1950-52 den Oberbefehl. Als 34. Präsident leitete er von 1953 bis 1961 die Geschicke der Vereinigten Staaten.
1644: William Penn († 30.7.1718); britischer Quäker und Sozialphilosoph, dessen Name durch einen US-Bundesstaat in die Geschichte einging. Mit Zustimmung von König James II. gründete er in Nordamerika die Kolonie Pennsylvania und schuf dort einen Zufluchtsort für religiös und politisch Verfolgte aus ganz Europa.
Copyright: Rosemarie Elsner

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