Donnerstag 14.12.23

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Kalenderblatt Donnerstag, 14. Dezember 2023

Zitat des Tages: „Nur wer sich sicher fühlt, ist tolerant.“ K. Carstens (1914-92)
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14.12.1911: Amundsen und Scott: Erbitterter Wettlauf zum Südpol
Der norwegische Polarforscher Roald Amundsen, der seit 1897 an diversen Expeditionen zur Erkundung des südpolaren Raums teilgenommen hat, dessen eigentliches Interesse aber der Erforschung des Nordpols gilt, dringt im Jahr 1911 zum Südpol vor. Als erste Menschen der Welt erreichen er und seine vier Begleiter am 14. Dezember 1911 – nur vier Wochen vor seinem englischen Kontrahenten Robert Falcon Scott – auf Hundeschlitten ihr Ziel in der Eiswüste Antarktis.

Mehr Details:
Das norwegische Team war zu diesem Zeitpunkt nicht das einzige, das sich aufgemacht hatte, den Südpol zu erobern. Auch der Engländer Robert Falcon Scott hatte sich seit langem dieses Ziel gesetzt. Der britische Polarforscher hatte bereits in den Jahren 1901-04 die Südpolarexpedition „Discovery“ geleitet. Für die beiden Kontrahenten begann nun ein Wettlauf mit der Zeit, den der Norweger Amundsen aufgrund der besseren Ausrüstung und einer kürzeren Wegstrecke für sich entscheiden konnte. Amundsen und sein Team landeten im Januar 1911 am „Ross-Barrier“ und setzten von dort den Weg zur Walfisch-Bai fort. Am 28. Oktober starteten die fünf Forscher mit über 50 grönländischen Schlittenhunden zum „Endspurt“.
Scott, der sich auf der sicheren Seite wähnte, da er mit seinen Begleitern eine bekannte und somit ungefährlichere Route gewählt hatte, erreichte den Südpol erst am 17. Januar 1912. Von der grenzenlosen Enttäuschung zeugt sein Tagebucheintrag: „All die Mühsal, Entbehrung, Qual – wofür? Mir graut vor dem Rückweg.“
Er sollte von dieser Expedition nie zurückkehren: Ende März 1912 fanden er und seine vierköpfige Begleitmannschaft auf dem Rückweg in Schneestürmen den Tod. Zum Verhängnis wurde ihnen, dass sie statt auf die witterungserprobten Schlittenhunde auf Motorschlitten und auf Ponys setzten, die den Extremtemperaturen nicht gewachsen waren.
Roald Amundsen hatte zunächst mehr Glück. Wohlbehalten kehrten er und sein Team in die Heimat zurück. Danach wandte sich der renommierte Forscher wieder seinem ursprünglichen Ziel, der Erforschung des Nordpols, zu. Gemeinsam mit dem italienischen Luftfahrtingenieur Umberto Nobile und dem US-Flieger Lincoln Ellsworth gelang ihm am 6. Mai 1926 im Luftschiff „Norge“ die Überfliegung des Nordpols. Doch diesmal war den Pionieren ein anderer zuvorgekommen: Nur zwei Tage zuvor hatte der US-Forschungspilot Richard Evelyn Byrd als erster Mensch der Welt den Nordpol überflogen und das „Sternenbanner“ abgeworfen.
Zwei Jahre später, im Mai 1928, machte sich Amundsen mit einem Wasserflugzeug auf, um seinen als vermisst gemeldeten italienischen Freund Nobile zu suchen. Während Nobile und einige seiner Begleiter, die mit der „Italia“ über dem Eismeer abgestürzt waren, in einer dramatischen Aktion gerettet werden konnten, kehrte der 55-jährige norwegische Held nicht zurück und gilt seit dem Suchflug über Spitzbergen als verschollen.
Gedenktage:
1962: Venus an Erde: Die von Cape Canaveral aus gestartete US-Raumsonde „Mariner 2“ schickt aus 34.830 km Höhe über der Venus die ersten Nahaufnahmen vom Nachbarplaneten zur Erde. Die „Venussonde“, die nähere Einzelheiten über die Beschaffenheit des Planeten herausfinden soll, ist das erste von Menschenhand gefertigte Objekt, das einen anderen Planeten erreicht.
1925: Georg Büchners Drama „Woyzeck“, in der musikalischen Bearbeitung des Komponisten Alban Berg, wird in der Deutschen Staatsoper „Unter den Linden“ in Berlin unter dem Titel „Wozzeck“ uraufgeführt. Bergs Debütwerk findet beim Berliner Premierenpublikum großen Anklang.
1920: Die Teilung Irlands in zwei autonome Gebiete, Nord- und Südirland, mit eigenem Parlament und Selbstverwaltung durch den „Government of Ireland Act“ der britischen Regierung führt in der Bevölkerung zu schweren Unruhen.
1906: Im Hafen von Kiel wird das erste deutsche Unterseeboot seiner Bestimmung übergeben. Die „U1“ ist 42,3 m lang, 3,6 m breit und erreicht eine maximale Tauchtiefe von 37 m. Das U-Boot und seine 10-köpfige Besatzung können bis zu 12 Stunden lang auf „Tauchstation“ gehen.
1900: Der deutsche Physiker Max Planck, der als Professor in Berlin lehrt und forscht, erarbeitet die Quantentheorie. Seine Erkenntnisse des Strahlungsgesetzes gelten als Wendepunkt von der klassischen zur modernen Physik. Dem renommierten Wissenschaftler wird für seine Verdienste 1918 der Nobelpreis für Physik verliehen.
Geburtstage:
1951: Michael „Mike“ Krüger; deutscher Sänger und Schauspieler. Er erfreute seine Fans mit Songs wie „Mein Gott, Walter“ und „Der Nippel“ und stellte seinen bemerkenswerten Riechkolben im Film „Die Supernasen“ zur Schau. Wie es ist, wenn „mann“ schwanger wird, zeigte er 1985 mit Partnerin Susanne Uhlen in der Filmkomödie „Seitenstechen“. Darüber hinaus gehört er zur Besetzung der RTL-Show „7 Tage 7 Köpfe“ und hat eine eigene Show („Krüger sieht alles“).
1919: Agnes Fink († 28.10.1994); deutsche Schauspielerin und eine der ganz großen Charakterdarstellerinnen ihres Fachs. Die ausdrucksstarke Künstlerin, die mit Regisseur Bernhard Wicki verheiratet war, brillierte in klassischen Bühnenrollen („Maria Stuart“) ebenso wie in anspruchsvollen Fernsehspielen und Kriminalfilmen.
1914: Karl Carstens († 30.5.1992); deutscher Jurist und Politiker (CDU). Von 1976-79 übte der gebürtige Bremer das Amt des Bundestagspräsidenten aus; 1979 trat der frühere Staatssekretär im Auswärtigen Amt (1961-69) und im Verteidigungsministerium (1966-67) die Nachfolger von Walter Scheel als Bundespräsident an.
1895: George VI., eigentlich Albert († 6.2.1952); Herzog von York, König von Großbritannien und bis 1948 Kaiser von Indien. Der Ehemann von „Queen Mum“ und Vater der heutigen Königin Elizabeth verdankte die Krone seinem 1936 von den königlichen Pflichten zurückgetretenen älteren Bruder Edward. Dieser zog das Eheglück mit der nicht standesgemäßen und zweifach geschiedenen Amerikanerin Wallis Simpson dem Thron vor.
1546: Tycho Brahe († 24.10.1601); dänischer Astronom. Ende des 16. Jahrhunderts war der bedeutende Naturwissenschaftler am Hofe Kaiser Rudolfs II. in Prag als Hofastronom tätig, wo ihm der in späteren Jahren zu Ruhm gelangte Johannes Kepler als Gehilfe assistierte. 1572, lange vor der Erfindung des Fernrohrs, entdeckte der Däne am Himmel einen neuen Stern: die Cassiopeia.
Copyright Rosmarie Elsner

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