Kalenderblatt Dienstag, 14. Mai 2024
Zitat des Tages: „Jedesmal, wenn ich eine freie Stelle vergebe, mache ich hundert Unzufriedene und einen Undankbaren.“ Ludwig XIV., König von Frankreich (1638-1715)
14.5.1948: Geburtsstunde des Staates Israel
Für die heimatlose jüdische Bevölkerung, die seit ihrer Vertreibung aus dem Heiligen Land über die ganze Welt verteilt ist, erfüllt sich heute ein Jahrhunderte alter Traum: David Ben Gurion, der Führer der Zionistenbewegung, unterzeichnet in Tel Aviv die Unabhängigkeitserklärung; nach dem Ende des 25-jährigen britischen Mandats in Palästina ruft er einen eigenen, nach dem Propheten Israel benannten Staat aus.
Mehr Details:
Seit der Vertreibung der Juden aus Palästina im Jahr 70 n. Chr. ist die Bevölkerung in alle Winde verstreut. Der verständliche Wunsch der diskriminierten Minderheit nach der Errichtung eines jüdischen Staates – insbesondere nach der Schreckensherrschaft des Dritten Reichs – nimmt, gestützt durch einen Beschluss der Vollversammlung der Vereinten Nationen vom November 1947, konkrete Formen an. Ein besonderer Verdienst bei der Wiedererrichtung einer nationalen Heimstätte kommt dabei dem Führer der Zionistenbewegung und späterem Ministerpräsidenten David Ben Gurion zu. Der 1906 von Polen nach Palästina ausgewanderte und mehrfach ausgewiesene sozialistische Politiker begründete die jüdische Gewerkschaftsbewegung „Histradut“; als Leiter der „Jewish Agency For Palestine“ setzte er sich gegenüber den Briten energisch für die Rechte seines Volkes ein und organisierte die illegale Einwanderung jüdischer Flüchtlinge.
Der Staat Israel wird mit der Verkündung der Unabhängigkeitserklärung allen jüdischen Einwanderern ohne Unterschiede von Religion, Rasse und Geschlecht offen stehen und sich der Entwicklung des Landes zum Wohle aller seiner Bewohner widmen. Ben Gurion, erster Ministerpräsident seines Landes (bis 1953), erklärt am 14. Mai, dem Vorabend des Sabbat, in Tel Aviv: „Wir bieten allen unseren Nachbarstaaten und ihren Völkern die Hand zum Frieden und guter Nachbarschaft und rufen zur Zusammenarbeit und gegenseitigen Hilfe auf. Der Staat Israel ist bereit, seinen Beitrag bei gemeinsamen Bemühungen um den Fortschritt des gesamten Nahen Ostens zu leisten.“ Auch an die Vereinten Nationen wendet sich der „Vater des modernen Israel“ mit der Bitte, dem jüdischen Volk beim Aufbau seines Staates Hilfe zu leisten und ihn in die Völkerfamilie aufzunehmen.
Während der junge, nach dem Propheten Israel benannte Staat noch am Gründungstag von den USA und anderen Nationen anerkannt wird, ist er den arabischen Nachbarn von Anfang an ein Dorn im Auge. Bereits einen Tag nach der Verkündung der Unabhängigkeitserklärung in Tel Aviv überfallen Truppen der Arabischen Liga das kleine Land und lösen den ersten israelisch-arabischen Krieg aus.
Gedenktage:
1993: Auf dem Vereinigungsparteitag in Leipzig wird der Zusammenschluss der westdeutschen Grünen und dem aus der ostdeutschen Bürgerbewegung hervorgegangenen Bündnis 90 besiegelt. Zu den Sprechern von Bündnis 90/Die Grünen werden Marianne Birthler und Ludger Vollmer ernannt.
1973: „Mission Possible“: Heute starten die USA ihre Raummission Skylab: Bei dem himmlischen Labor handelt es sich um eine 100 Tonnen schwere und 36 Meter lange Raumstation in 435 km Höhe, die ab 25. Mai Arbeitsplatz von drei Astronauten sein wird.
1962: Mit der Hochzeit des spanischen Thronfolgers Juan Carlos (24) und der griechischen Prinzessin Sophia (23) schließen nicht nur zwei Menschen den Bund fürs Leben, sondern auch zwei Königshäuser. Ort der Trauungszeremonie, die aus Konfessionsgründen gleich zweimal abgehalten wird, ist die griechische Hauptstadt Athen.
1796: Zum Schutz gegen die gefürchteten Blattern (Pocken) nimmt der englische Landarzt Edward Jenner heute erstmals eine wirksame Pockenschutzimpfung (aus Kuhpockenflüssigkeit) an Menschen vor.
1643: Der vierjährige Ludwig XIV., der in späteren Jahren den Beinamen „Sonnenkönig“ (Roi Du Soleil) erhält, wird zum König von Frankreich gekrönt. Bis er alt genug ist, die Regierungsgeschäfte selbst in die Hand zu nehmen, fungiert Kardinal Mazarin als sein Vertreter.
Geburtstage:
1944: George Lucas; US-amerikanischer Regisseur und Filmproduzent. Mit innovativer Filmtechnik setzte er im Genre Sciencefiction neue Akzente. Weltweiten Bekanntheitsgrad erlangte das Regie-Ass mit seiner „Star-Wars“-Trilogie („Krieg der Sterne“ etc.). Neben Starregisseur Steven Spielberg zählt der Kalifornier zu den Topverdienern seiner Zunft.
1897: Sidney Bechet († 14.5.1959); US-amerikanischer Jazzmusiker und Vertreter des New-Orleans-Stils. Der weltbekannte Klarinettist und Sopransaxophonist, der seine Musikkarriere bereits als Achtjähriger begann, starb an seinem 62. Geburtstag in der Nähe von Paris. Zu seinen schönsten und bekanntesten Stücken gehört „Summertime“.
1884: Claudius (Claude) Dornier († 5.12.1969); deutscher Flugzeugpionier. Der Maschinenbauer, der seine ersten Sporen im Zeppelinwerk in Friedrichshafen verdiente, konstruierte 1928 die „Do X“, das seinerzeit größte Flugzeug der Welt, sowie das Flugboot „D-Wal“ (1922), mit dem der norwegische Polarforscher Roald Amundsen bei seinen Arktisexpeditionen unterwegs war.
1867: Kurt Eisner († 21.2.1919); deutscher Politiker und Journalist. Zuerst war er Redakteur der SPD-Zeitung „Vorwärts“, 1918 wurde er Ministerpräsident des von ihm ausgerufenen republikanischen Freistaates Bayern. Knapp ein halbes Jahr später wurde er in München von dem nationalsozialistischen Offizier Anton von Arco auf Valley (besser bekannt als Graf von Arco) ermordet.
1553: Margarete von Valois († 27.3.1615); Königin von Navarra und Frankreich. Ihre Vermählung mit Führer der Hugenotten, Heinrich von Navarra, führte zur berüchtigten „Bartholomäusnacht“, bei der Tausende von Hugenotten-Anhängern in den Hinterhalt gelockt und grausam niedergemetzelt wurden.
Copyright Rosmarie Elsner