Mittwoch 13.12.23

Mittwoch 13.12.23

Kalenderblatt Dienstag, 13. Dezember 2022

Zitat des Tages: „Ein Kluger bemerkt alles, ein Dummer macht über alles eine Bemerkung.“ Heinrich Heine (1797-1856)

13.12.1913: Mona Lisa: Diebstahl aus Patriotismus
Die Mona Lisa, das „berühmteste Lächeln der Welt“, kehrt heute nach zweieinhalbjähriger unfreiwilliger Abwesenheit wohlbehalten an seinen angestammten Platz im Pariser Louvre zurück. Dort war das kostbare Gemälde des italienischen Malers Leonardo da Vinci am 22. August 1911, als im Museum Reparaturarbeiten vorgenommen wurden, gestohlen worden. Bis Dezember 1913 war das Porträt spurlos verschwunden, dann tauchte es plötzlich in Florenz wieder auf.
kunst-0001.gif von 123gif.de

Mehr Details:
Da staunte der Florentiner Antiquitätenhändler nicht schlecht, als ihm eines der bekanntesten und kostbarsten Gemälde der Welt von einem erfolglosen Dekorationsmaler namens Vincenzo Perugia zum Kauf angeboten wurde. Gewiss dachte der Kunsträuber, dass nach über zwei Jahren nach dem rätselhaften Verschwinden der Schönen genügend Gras über die ganze Sache gewachsen sei. Doch weit gefehlt; der Kunsthändler verständigte unverzüglich die Polizei, und die nahm den dreisten Dieb an Ort und Stelle fest. Da halfen auch die patriotischen Beteuerungen des Angeklagten nichts, „er habe den Kunstschatz, den sich Napoleon bei seinen Eroberungsfeldzügen unrechtmäßig angeeignet habe, lediglich in seine Heimat Italien zurückführen wollen“. Bevor das unbeschädigte Bild jedoch seinen Heimweg in den Kunsttempel Louvre antreten konnte, wurde das Bildnis Leonardo da Vincis, das die Gemahlin des florentinischen Edelmannes Francesco del Giocondo zeigt (daher auch die Bezeichnung „La Giaconda“), eine Woche lang in Florenz gezeigt.
Der freche Diebstahl hatte sich an einem Montag im August 1911 ereignet. Wie jeden Montag blieb das Museum an diesem Tag geschlossen. Weil man vollauf damit beschäftigt war, diverse Bilder umzuhängen und Renovierungs- und Reinigungsmaßnahmen vorzunehmen, blieb der Diebstahl im Salle Carré zunächst einen Tag lang unbemerkt. Zunächst dachten sich die Museumswächter auch nichts dabei, als sie den leeren Platz an der Wand, an dem normalerweise das Bild hing, entdeckten. Einige von ihnen dachten sogar, es handele sich um einen Scherz. Erst als der leere Rahmen des kostbaren Gemäldes in einem Winkel der Gemäldegalerie aufgefunden wurde, ging dem nachlässigen Wachpersonal allmählich ein Licht auf.
Trotz einer unverzüglich eingeleiteten Großfahndung der französischen Polizei nach dem wertvollen Kunstschatz blieb das um 1503 entstandene Bild wie vom Erdboden verschwunden. Bis zu jenem Tag Anfang Dezember 1913, als der Dieb in Florenz beim Versuch, das Gemälde zu Geld zu machen, überführt und verhaftet wurde.
Nachdem sich die Bürger der Stadt Florenz eine Woche lang an der italienischstämmigen Schönen erfreuen konnten, wurde die Mona Lisa wieder zurück in den Pariser Louvre gebracht. Dort lächelt sie wieder ihr hintergründiges Lächeln, auf das die Wächter seither ein besonderes Augenmerk haben.
Gedenktage:
1981: Tiefe Besorgnis herrscht in Europa, als Polens kommunistischer Staats- und Parteichef Jaruzelski über das Land den Kriegszustand verhängt, die freie Gewerkschaft „Solidarität“ verbieten und ihren Führer Lech Walesa verhaften lässt. General Jaruzelski begründet die Handlungsweise später damit, er habe Polen ein Schicksal wie den Einmarsch der Sowjetunion in Ungarn und in der Tschechoslowakei ersparen wollen.
1972: Als erste Frau in der Bundesrepublik Deutschland übt die SPD-Politikerin Annemarie Renger das zweithöchste Staatsamt im Land aus: Der 7. Deutsche Bundestag wählt heute die in Leipzig geborene Politikerin zu seiner neuen Präsidentin.
1918: In der Sonderausgabe seiner Zeitschrift „Die Fackel“ veröffentlicht der österreichische Schriftsteller Karl Kraus den ersten Teil seines dramatischen Hauptwerks „Die letzten Tage der Menschheit“. Diese dokumentarische „Apokalypse des Ersten Weltkrieges“ wird vier Jahre später in überarbeiteter Fassung auch in Buchform erscheinen und 80 Jahre später als Film. Dem Autor selbst erschien der Stoff als nicht verfilmbar.
1903: In den USA meldet der italienische Einwanderer Italo Marcioni die von ihm erfundene Eiswaffel zum Patent an. Den ganz großen Erfolg hat die „süße Tüte“ erst ein Jahr später, als ein syrischer Kaufmann die Waffeln zusammenrollt und mit Speiseeis füllt.
1888: Vor der Berliner Akademie der Wissenschaften berichtet der deutsche Physiker Heinrich Hertz über die von ihm entdeckten elektromagnetischen Wellen. Die „Hertzschen Wellen“ bilden die Basis zur drahtlosen Telegrafie. Dem Erfinder selbst wird darüber hinaus die Ehre zuteil, dass die Frequenzmaßeinheit nach ihm benannt wird.
Geburtstage:
1938: Heino, eigentlich Heinz Georg Kramm; deutscher Schlagersänger, der mit volkstümlicher Musik zu Ruhm gelang. Die dunkle Brille, die zu seinem Markenzeichen wurde, trägt er wegen einer Augenerkrankung. Seine markigen Schlager „Blau blüht der Enzian“ und „Karamba, Karacho, ein Whisky“ pfiffen in den 1970er-Jahren die Spatzen von den deutschen Dächern.
1915: Curd Jürgens († 18.6.1982); deutscher Schauspieler. Großer Erfolg war dem „normannischen Kleiderschrank“ mit Charakterrollen beschieden, u.a. glänzte er in der Verfilmung des Zuckmayer-Stücks „Des Teufels General“ (1955) und als Räuberhauptmann „Schinderhannes“ (1958). Die Rolle des charmanten Herzensbrechers schien ihm ebenso auf den Leib geschrieben zu sein wie die des unbeugsamen Kriegshelden („Der längste Tag“, 1961) oder die des „Jedermann“ (1973) bei den Salzburger Festspielen.
1836: Franz von Lenbach († 6.5.1904); deutscher Porträt- und Bildnismaler der Gründerzeit. Der aus dem niederbayerischen Schrobenhausen stammende Künstler, dem in München eine eigene städtische Galerie (das Lenbach-Haus) gewidmet ist, schuf zahlreiche Bildnisse bedeutender Persönlichkeiten seiner Zeit, darunter allein 80 Porträts des preußischen Ministerpräsidenten Otto von Bismarck.
1816: Werner von Siemens († 6.12.1892); deutscher Ingenieur, Erfinder und Elektrotechnik-Pionier. Auf das Konto des Mitbegründers des Berliner Unternehmens Siemens & Halske, das aus einer Telegraphenanstalt hervorging, gehen zahlreiche spektakuläre Erfindungen, darunter auch die erste elektrische Lokomotive (1879) und die erste Straßenbahn (1881, in Berlin-Lichterfelde).
1797: Heinrich Heine, eigentlich Harry H. († 17.2.1856); deutscher Dichter und Feuilletonist. Vielfach wurden seine Balladen auch vertont, wie die berühmte „Loreley“. Mit spitzer Feder, scharfem Verstand und beißendem Witz deckte der 1831 nach Paris emigrierte Künstler schonungslos die Schwachstellen seiner Zeit auf. Bestes Beispiel hierfür ist sein 1844 entstandenes Werk „Deutschland, ein Wintermärchen“, zu dem ihm die Idee auf einer Reise von Paris nach Hamburg kam.
Copyright Rosmarie Elsner

Tags: