Kalenderblatt Montag, 13. Mai 2024
Zitat des Tages: „Die Menschen werden alt, aber selten reif.“ Alphonse Daudet (1840-1897)
13.5.1923: Erster Muttertag in Deutschland
Auf Betreiben des Verbandes Deutscher Blumengeschäftsinhaber wird am 13. Mai 1923 in Deutschland erstmals der Muttertag eingeführt. In anderen europäischen Ländern und in den USA ist dieser Tag bereits seit einigen Jahren ein Anlass zum Feiern. In Deutschland soll der Muttertag fortan jedes Jahr am zweiten Sonntag des Wonnemonats Mai stattfinden.
Mehr Details:
Woher die Idee zum Muttertag stammt, der 1933 von den Nationalsozialisten zum offiziellen Feiertag erklärt wurde? – Darauf gibt es mehrere Antworten. So hörte man beispielsweise bereits im 17. Jahrhundert in England von einem „Mothering Day“, bei dem sich die ganze Familie versammelte, um die Mutter einmal im Jahr gebührend zu feiern. Eine große Rolle bei der Entstehung des Muttertags kommt auch der Amerikanerin Ann Jarvis zu. Für die Tochter eines Methodistenpredigers aus Philadelphia waren eher persönliche Motive ausschlaggebend, diesen Tag zu würdigen: Sie wollte ihrer verstorbenen Mutter ein ganz besonderes Andenken setzen und propagierte deren zweiten Todestag, den 9. Mai 1907, zu einem ganz speziellen Feiertag, an dem sie alle Menschen aufforderte, ebenfalls ihre Mütter zu ehren.
Der Gedanke wurde rasch aufgegriffen und bald darauf in mehreren amerikanischen Städten am zweiten Sonntag im Mai gefeiert. 1914 erklärte der US-Senat schließlich den „Mothers‘ Day Bill“ zum nationalen Feiertag. Ähnlich verhielt es sich in Großbritannien, wo man sich unter dem Namen „Mothering Sunday Movement“ für diesen Ehrentag einsetzte. Auch Frankreich, Skandinavien und die Schweiz schlossen sich in den Folgejahren dieser zunächst durchaus löblichen Tradition an. Während Ann Jarvis sich jedoch bereits 1907 dafür aussprach, dass mit diesem Tag keinerlei kommerzielle Ansprüche verbunden sein sollten, verkehrte sich der Muttertag mit den Jahren ins genaue Gegenteil. Bald witterten einschlägige Industriezweige hinter dem Anlass ein lukratives Geschäft und „schlachteten“ diesen Sonntag, ähnlich wie bei dem aus den USA stammenden Valentinstag, für ihre Zwecke aus. In Deutschland machte sich insbesondere der Verband Deutscher Blumengeschäftsinhaber 1922 für die „ideelle“ Seite stark: Auf seine Initiative ging schließlich auch der erste Muttertag in Deutschland zurück. Die Nationalsozialisten wiederum hatten einen völlig anderen Beweggrund, das „Muttertum“ geschickt in ihren Dienst zu stellen: Ihnen ging es weniger darum, die tägliche Leistung der Mutter für die Familie zu honorieren; sie waren vielmehr an Faktoren wie Erbtüchtigkeit und Gebärfreudigkeit interessiert. In diesem Sinne stiftete auch Adolf Hitler 1938 das Ehrenkreuz für deutsche kinderreiche Mütter: „als sichtbares Zeichen des Dankes des deutschen Volkes“.
Gedenktage:
1981: In Rom entgeht der Heilige Vater nur knapp dem Tod: Ein rechtsradikaler türkischer Attentäter, der später zu einer lebenslänglichen Strafe verurteilt wird, feuert auf Papst Johannes Paul II. mehrere Schüsse ab. Das Kirchenoberhaupt wird dabei schwer verletzt.
1944: Der „Berliner Rundfunk“ geht als erster Radiosender der Nachkriegszeit wieder auf Sendebetrieb. Zwei Tage später halten Berlins Leser mit der „Täglichen Rundschau“ auch wieder die erste regelmäßige Zeitung in Händen.
1937: Die Bauarbeiten zur „Schatzkammer Amerikas“, dem Militärstandort Fort Knox im US-Staat Kentucky, werden heute beendet. Bald schlummert in den einbruchssicheren Stahlkammern der Großteil der amerikanischen Goldreserve.
1710: In Berlin entsteht auf Initiative des Preußenkönigs Friedrich I. das Hospital „Charité“ (Barmherzigkeit). In seinen Anfängen diente die Krankenanstalt als Pesthaus, danach war sie im Krieg verwundeten Soldaten vorbehalten. Erst in späteren Jahren wurde sie zum Bürgerhospital umfunktioniert.
1572: Der Italiener Ugo Buoncompagni wird in Rom zum neuen Kirchenoberhaupt gekrönt. Der Nachfolger Papst Pius V. erhält den Namen Gregor XIII. und wird mit der Einführung einer korrigierten Zeitrechnung, dem nach ihm benannten Gregorianischen Kalender, in die „Zeit“-Geschichte eingehen.
Geburtstage:
1950: Stevie Wonder, US-amerikanischer Musiker. Das blinde Gesangstalent stand bereits im Alter von 11 Jahren als „Little Stevie Wonder“ auf der Bühne und schreibt seither Musikgeschichte. Egal ob „For Once In My Life“ oder „I Just Called To Say I Love You“ – fast jeder seiner Songs wurde ein echter Hit.
1914: Joe Louis, eigentlich Joseph Louis Barrow († 12.4.1981); US-amerikanischer Boxer. Der „braune Bomber aus Detroit“ war ab 1937 zwölf Jahre lang Weltmeister im Schwergewicht und musste sich nur dreimal geschlagen geben. Die spektakulärste Niederlage erlitt er 1936 im WM-Ausscheidungskampf gegen Max Schmeling durch ein K.o. in der 12. Runde.
1907: Daphne du Maurier († 19.4.1989); britische Schriftstellerin. Einer ihrer spannenden Romane „Rebecca“ wurde 1940 verfilmt und brachte ihrem Landsmann, dem Regisseur Alfred Hitchcock, in Hollywood die ersten Lorbeeren ein.
1840: Alphonse Daudet († 16.12.1897); französischer Schriftsteller. Kennzeichnend für seine Romane und Geschichten ist die heitere Betrachtungsweise von Mensch und Natur in seiner provencalischen Heimat (u.a. „Briefe aus meiner Mühle“).
1717: Maria Theresia († 29.11.1780); Erzherzogin von Österreich, Königin von Böhmen und Ungarn (ab 1740), römisch-deutsche Kaiserin (1745-65). Sie herrschte 40 Jahre über Österreich und zählte zu den bedeutendsten Monarchen des 18. Jahrhunderts. Ihre größte Niederlage erlitt sie im Siebenjährigen Krieg, als sie Schlesien an Preußen verlor.
Copyright Rosmarie Elsner