Marokkanische Teppiche und die Kunst der Moderne Die Neue Sammlung – The International Design Museum Munich (13.09.13–06.01.14), Pinakothek der Moderne. Wiedereröffnung ab 14. September 2013
Die Neue Sammlung zeigt zum Auftakt eine der weltweit bedeutendsten Sammlungen marokkanischer Nomadenteppiche – »ein übergreifendes Thema, das ein Zeichen zur Wiedereröffnung setzt.« (Florian Hufnagl, Direktor, Die Neue Sammlung)
Marokkanische Teppiche faszinierten im frühen 20. Jahrhundert Künstler wie Wassily Kandinsky und Le Corbusier und lassen uns heute an Mark Rothko oder Cy Twombly denken. Gerade in der Pinakothek der Moderne kann das Thema in besonders eindrücklicher Weise auch die inneren Zusammenhänge zwischen den Kunstgattungen aufzeigen, die die Basis für die Konzeption dieses weltweit einzigartigen, Disziplinen übergreifenden Hauses bilden. (Bild: Flachgewebe, 2. Viertel 20. Jahrhundert, Azilal, Mittlerer Atlas, Marokko, Sammlung Jürgen Adam, München)
Die Auseinandersetzung mit der islamisch geprägten Kultur Nordafrikas und den Teppichen aus Marokko führt somit zu den Wurzeln für die Kunst der europäischen Avantgarde. Das islamische Verbot figurativer Darstellungen führte bei den Berbern im Maghreb zu radikaler Abstraktion und einem völlig freien, in unseren Augen modern anmutenden Umgang mit Farben und Formen. In Zeiten der Globalisierung mit zunehmender Dominanz rein westlicher Vorstellungen einerseits und Radikalisierung des Islam andererseits besitzt es hohe Bedeutung, den Blick auf die geistigen Zusammenhänge und den kulturellen Austausch an einer Schnittstelle zwischen Orient und Okzident zu richten.
Die Ausstellung konzentriert sich auf die Sammlung des Münchner Architekten Professor Jürgen Adam. Über Jahrzehnte in Marokko selbst zusammengetragen, handelt es sich um eine der weltweit bedeutendsten Privatsammlungen zu diesem Thema.
Pressekontakt Dr. Corinna Rösner