Montag 12.2.24

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Kalenderblatt Montag, 12. Februar 2024

Zitat des Tages: „Gott hat die einfachen Menschen offenbar geliebt, denn er hat so viele von ihnen gemacht.“ Abraham Lincoln (1809-1865)

 

vogel-0169.gif von 123gif.de12.2.1951: Soraya, der Pfauenthron und die Jagd nach dem Thronfolger
Sie ist jung, schön und intelligent, und ihr ist das „Glück“ beschieden, die Frau eines mächtigen und obendrein gutaussehenden Kaisers zu werden. Dieser Traum erfüllt sich für Soraya Esfandiari Bakthiari, eine 18-jährige Fürstentochter deutsch-persischer Herkunft. Am 12. Februar 1951 gibt sie dem Schah von Persien, dem 32-jährigen Reza Pahlawi, im Elfenbeinsaal des Palastes von Teheran ihr Jawort.


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Ein Jahr zuvor hatte sich das illustre Paar, das später alle einschlägigen Illustrierten beschäftigen wird, verlobt. Kurz zuvor hatte sich der Schah nach 10-jähriger Ehe von seiner ersten Frau, der arabischen Prinzessin Fawzia, scheiden lassen, weil sie ihm keinen männlichen Thronfolger, sondern nur eine Tochter schenken konnte. Dieser Umstand hätte der jungen Kaiserin zu denken geben sollen, ihr wäre viel Kummer erspart geblieben.
Zunächst ist aber alles eitel Wonne und Sonnenschein im Kaiserreich Persien. Die Tochter eines persischen Fürsten und einer Deutschen, die die besten Mädchenpensionate der Welt besucht hat und vier Sprachen fließend spricht, trägt bei der Trauung nach muslimischem Zeremoniell ein diamantenbesetztes Traumkleid von Dior – allein die Schleppe ist 10 m lang – und hat ihre liebe Not, den 25 kg schweren und mit kostbaren Marabufedern garnierten „Traum“ in den Palast zu schleppen. Bei den anschließenden Hochzeitsfeierlichkeiten verzichtet Reza Pahlawi allerdings auf kostspielige Bankette zugunsten des notleidenden Volkes, lässt nur 21 Böllerschüsse von seiner Freude künden. Das Glück des jungen Paares ist aber erst vollkommen, wenn ein Thronfolger geboren wird. Der Traum wandelt sich zum Alptraum als Gerüchte laut werden, dass die schöne junge Frau keine Kinder gebären kann. Diese „Notlage“ zwingt den Monarchen förmlich dazu, sich eine „Zweitfrau“ zu nehmen – ein „Staats-Akt“, mit dem sich die junge Ehefrau nicht anfreunden kann. Sie zieht die Scheidung einer Rivalin vor: Im Frühjahr 1958 trennt sich das kaiserliche Paar. Frauen in der ganzen Welt leiden mit Soraya, deren Unglück ausführlich und im Detail die Regenbogenpresse aller Nationen beschäftigt.
Während die geschiedene Kaiserin durch die europäische High Society tingelt, um ihren Kummer zu bewältigen, lernt der Ex-Ehemann die nächste Anwärterin auf den Pfauenthron kennen: die in Paris lebende Kunststudentin Farah Diba. Und wieder ist sie blutjung, schön, klug und stammt aus einer angesehenen Familie – das „Kinderkarussel“ dreht sich erneut. Was keiner zu diesem Zeitpunkt ahnt: Farah Diba wird ihrem Gemahl zwar 1960 den ersehnten Thronfolger schenken, doch einen persischen Thron wird es zugunsten einer Islamischen Republik ab 1979 nicht mehr geben.
Exkaiserin Soraya stirbt im Oktober 2001, 21 Jahre nach dem Tod des Schah, ihrer großen Liebe.
Gedenktage:
1997: Eine religiöse Stiftung in Teheran erhöht das 1989 ausgesetzte Kopfgeld für die Ermordung des britischen Schriftstellers Salman Rushdie auf 2,5 Mio. US-Dollar. Stein des Anstoßes sind seine „Satanischen Verse“, die bei den islamischen Fundamentalisten als Gotteslästerung gelten.
1976: Der Bundestag reformiert den umstrittenen Paragraphen 218. Er gewährt Frauen in sozialen Notlagen Straffreiheit bei einem Schwangerschaftsabbruch innerhalb der ersten drei Monate.
1970: Die Sowjetunion weist den Schriftsteller und unbequemen Regimekritiker Alexander Solschenizyn aus. Die ersten Tage nach dem „Hinauswurf“ verbringt der nun staatenlose Literaturnobelpreisträger bei seinem deutschen Kollegen, dem Schriftsteller Heinrich Böll, in Köln.
1941: Generalleutnant Erwin Rommel und seine Heeresgruppe treffen in Tunesien ein, um die italienischen Truppen zu unterstützen. Mit geschickten strategischen Schachzügen erwirbt sich der Leiter des deutschen Afrikakorps in Nordafrika einen Ruf als „Wüstenfuchs“.
1912: Nach Ausbruch der Revolution in seinem Land muss der letzte Kaiser von China, der sechsjährige Pu-Yi, abdanken. Damit geht im „Reich der Mitte“ die fast 300-jährige Ära der Mandschu-Dynastie zu Ende.
1825: Rund 20.000 Indianer vom Stamme der Creek werden im Vertrag von Indian Springs gezwungen, ihr angestammtes Land im US-Bundesstaat Georgia den Weißen abzutreten und westwärts zu ziehen.
Geburtstage:
1904: Rudolf Platte († 18.12.1984); deutscher Bühnen- und Filmschauspieler, zeitweise auch Regisseur und Theaterdirektor. Der vielseitige Darsteller von Charakterrollen („Der Hauptmann von Köpenick“, „Herrenpartie“) wurde 1978 mit dem Filmband in Gold für sein langjähriges und exzellentes Filmschaffen geehrt.
1884: Max Beckmann († 27.12.1950); deutscher expressionistischer Maler und Grafiker. Der gebürtige Leipziger, der in Weimar studierte und Mitglied der „Berliner Secession“ war, wurden von den Nationalsozialisten als „entarteter Künstler“ diffamiert. 1937 emigrierte er zunächst nach Amsterdam und zehn Jahre später nach New York.
1881: Anna Pawlowa († 23.1.1931); russische Tänzerin. Die Primaballerina und Hauptattraktion des „Ballets Russes“, die als eine der größten Tänzerinnen des 20. Jahrhunderts gilt, wurde mit ihrer sensiblen Darbietung des „Sterbenden Schwan“ nach der Musik von Camille Saint-Saëns weltberühmt.
1809: Abraham Lincoln († 15.4.1865); US-amerikanischer Rechtsanwalt und Politiker. Der Farmersohn und Autodidakt wurde 1861 zum 16. Präsidenten der Vereinigten Staaten gewählt. Der Politiker, dessen oberstes Ziel die Einheit der Nation im Bürgerkrieg war und dem die Abschaffung der Sklaverei zu verdanken ist, kam 1865 bei einem Attentat ums Leben.
1777: Friedrich Heinrich Karl Baron de la Motte Fouqué († 23.1.1843); deutscher Dichter. Der einer französischen Hugenottenfamilie entstammende Künstler verfasste romantische Ritter- und Liebesgeschichten sowie die Märchennovelle „Undine“ (1811), die Vorlage zu Lortzings gleichnamiger Oper.
Copyright Rosmarie Elsner

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