12.6.13 Silbergibbon-Baby wird flügge

12.6.13 Silbergibbon-Baby wird flügge

Silbergibbon-Baby Mia mit Mutter PangrangoSeltenes Silbergibbon-Baby wird flügge Münchner Tierpark Hellabrunn,
Bei der stark bedrohten Affenart, die es in Deutschland nur im Münchner Tierpark zu sehen gibt, begeistert das kleinste Familienmitglied mit übermütigen Akrobatikdemonstrationen. Der jüngste, knapp zehn Monate alte Münchner Silbergibbon-Nachwuchs zählt ganz klar zu den Stars von Hellabrunn. Als der Münchner Tierpark, der die stark gefährdete Tierart als einziger Zoo in Deutschland zeigt, das Kleine vergangenen September im Alter von drei Wochen vorstellte, suchte es noch Schutz bei Mama. Nur ab und zu gab es einen Blick auf den zierlichen Kopf und die großen Kulleraugen frei. Das ist nun anders: Übermütig turnt Hellabrunns Mini-Silbergibbon auf der Außenanlage herum. Und gerade weil das noch nicht so einwandfrei klappt wie bei den Geschwistern und Eltern, ist es für alle Zuschauer ein besonderer Genuss, dem Nachwuchs-Turner beim Training zuzusehen.

Endlich steht auch fest, ob das Kleine weiblich oder männlich ist. Das entscheidende Indiz hatte es vor den Tierpflegern lange Zeit gut versteckt. Zoodirektor Dr. Andreas Knieriem lüftet nun das Geheimnis: „Es ist ein Mädchen, das den schönen Namen Mia trägt! Die Hellabrunner Silbergibbon-Familie besteht momentan aus Mutter, Vater und drei Töchtern. Es macht uns stolz, dass wir der einzige deutsche Zoo sind, der diese stark bedrohte Primatenart zeigt, und noch dazu eine so große und harmonische Familie haben.“
Das jüngste Silbergibbon-Baby kam am 19.8.2012 nach einer Tragzeit von sieben Monaten zur Welt. Mittlerweile turnt das quicklebendige Affenmädchen begeistert mit Mutter Pangrango (16 Jahre), Silbergibbon-Papa Peter (24) und den beiden Schwestern Isabell (5) und Kim (2) durchs Hellabrunner Außengehege. Menschentrauben vorm Gehege sind keine Seltenheit. Die kleine Mia, die noch einen Paten sucht, weiß, wie sie auf sich aufmerksam machen kann! Wenn sie und die anderen sich von Seil zu Seil schwingen, halten die Zuschauer die Luft an, so spektakulär ist der Moment, in dem die Affen in der Luft schweben! Die Besonderheit von Silbergibbons sind ihre Arme, die zweieinhalbmal so lang werden können wie der Rumpf. Ihre Arme und die sogenannte Schwinghangel-Technik erlauben es ihnen, mit traumhafter Sicherheit Entfernungen im Geäst von bis zu zehn Metern zu überwinden.
Silbergibbons leben in freier Wildbahn nur auf der indonesischen Insel Java. Sie gehören zu den bedrohtesten Primaten und werden als stark gefährdete Tierart auf der Roten Liste des IUCN (International Union for Conservation of Nature) geführt. Ihre Zahl wird auf unter 2.000 weltweit geschätzt. Charakteristisch für die Silbergibbons ist auch, wie für alle Gibbon-Arten, ihr recht lautstarker Gesang, der zur Markierung ihres Territoriums dient.
Hat sich ein Silbergibbon-Paar einmal gefunden, bleibt es ein Leben lang zusammen und lebt monogam in einer Familiengruppe mit den noch nicht geschlechtsreifen Nachkommen. Vorbildlich zeigen sich Peter und Pangrango, wenn es um die „Kinderbetreuung“ geht. Beide Elternteile kümmern sich gleichberechtigt um den Nachwuchs. Silbergibbons sind vorwiegend Vegetarier und fressen vor allem Obst, Gemüse, Salat oder Laubwerk. Auch Hellabrunns Mini-Silbergibbon Mia ernährt sich bereits wie die Großen.
Pressekontakt: Verena Wiemann

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