Montag 11.12.23

Montag 11.12.23

Kalenderblatt Montag, 11. Dezember 2023

 

Zitat des Tages: „Wenn ein Arzt hinter dem Sarg seines Patienten geht, so folgt manchmal tatsächlich die Ursache der Wirkung.“ Robert Koch (1843-1910)

11.12.1946: Kinderhilfswerk UNICEF: Aus der Not geboren
spielzeug-0022.gif von 123gif.deAuf Initiative der Vereinten Nationen wird am 11. Dezember 1946 in New York das Weltkinderhilfswerk UNICEF (United Nations International Children’s Emergency Fund) ins Leben gerufen. Die aus der Not geborene Organisation ist zunächst als zeitweise Überbrückungshilfe gedacht, um das gröbste Elend von Kindern zu lindern, das durch den Zweiten Weltkrieg entstanden war. Seine ersten Aktivitäten startet UNICEF mit Hilfsaktionen im vom Krieg zerstörten Europa.

 

Mehr Details:
Niemand hätte an diesem Dezembertag des Jahres 1946 auch nur im Traum daran gedacht, dass für das von der Vollversammlung der Vereinten Nationen gegründete Kinderhilfswerk ein halbes Jahrhundert später immer noch eine Notwendigkeit bestehen würde. Schließlich sollte die Organisation ein „Provisorium“ darstellen und nur für einen kurzen Zeitraum bestehen bleiben.
Doch aus der Not wurde bald eine Tugend, und daraus wuchs eine Entwicklungshilfeorganisation und permanente Unterorganisation der UN, deren Schwerpunkte sich ständig verlagerten. So lässt sich inzwischen klar sagen, dass das Weltkinderhilfswerk heute noch genauso dringend benötigt wird wie in der Nachkriegszeit, wenngleich mit anderen Zielsetzungen als der damals vorrangigen Beschaffung von Grundnahrungsmitteln.
Ständig neue Kriege, Epidemien, wirtschaftliche Rückschläge und Naturkatastrophen, unter denen Kinder meist stärker als Erwachsene zu leiden haben, sorgten dafür, dass der UNICEF das Betätigungsfeld seit dem Gründungstag nie ausgegangen ist. Umfangreiche Konzeptionen für Maßnahmen wurden erforderlich, in deren Zentrum Aspekte wie Kinderrechte, Gesundheits- und Hygieneprogramme für Kinder und Mütter, Schaffung von Grundschulen, Slum-Bereinigung, Umweltschutz, Bevölkerungspolitik und Abschaffung der Kinderarbeit stehen.
„Kinder stehen über allen politischen Auseinandersetzungen“, lautet auch heute noch die oberste Prämisse der Organisation, die inzwischen mit großem Erfolg in mehr als 140 Ländern tätig ist. Dank einer 1982 gestarteten Initiative für das „Überleben von Kindern“ konnte UNICEF insbesondere in Notstandsgebieten und Entwicklungsländern, etwa in Afrika und Lateinamerika, unzählige Kinder vor dem Tod durch Hunger oder Krankheit bewahren. Ein weiterer Erfolg des Weltkinderhilfswerks ist das 1989/90 in Kraft getretene universelle Grundgesetz, die „Konvention über die Rechte des Kindes“.
Vom Sitz New York aus werden die Aktivitäten der Länderprogramme koordiniert. Jeder Normalbürger kann in der Organisation aktiv mitarbeiten, z.B. durch eine ehrenamtliche Beschäftigung in einer der zahlreichen Arbeitsgruppen, durch Informations- und Öffentlichkeitsarbeit oder durch den Verkauf von UNICEF-Gruß- und -Weihnachtskarten.
Gedenktage:
1973: Bundeskanzler Willy Brandt und der tschechoslowakische Politiker Lubomir Strougal besiegeln in Prag ein Abkommen, das auf eine normalisierte Beziehung zwischen den Nachbarstaaten abzielt. Im Vertragswerk erklären die Vertreter beider Länder auch das 1938 geschlossene „Münchner Abkommen“, in dem die von Sudetendeutschen bewohnten Gebiete an das nationalsozialistische Deutschland abgetreten wurden, für ungültig.
1963: Der Film „Winnetou (I)“ nach dem gleichnamigen Roman von Karl May läuft in den bundesdeutschen Kinos an. Die Hauptrollen in dem Harald-Reinl-Film, der wie sein Vorgänger „Der Schatz im Silbersee“ die Kinokassen kräftig klingeln lassen wird, ist mit Pierre Brice als Rothaut „Winnetou“ und Lex Barker als seinem weißen Freund „Old Shatterhand“ besetzt.
1941: Um die verbündete Achsenmacht Japan im Krieg gegen die Vereinigten Staaten zu unterstützen, erklärt das Deutsche Reich den Vereinigten Staaten den Krieg. Damit weitet sich der bislang auf europäisches Gebiet beschränkte „Eroberungsfeldzug“ zum Weltkrieg aus.
1931: Das vom britischen Parlament gebilligte „Westminster-Statut“ gewährt den britischen Dominions, bestehend aus Australien, Irland, Kanada, Neufundland, Neuseeland und der Südafrikanischen Union, die gleichberechtigte Mitgliedschaft innerhalb des britischen Commonwealth.
1930: Zensur total! Nur wenige Tage nach der Premiere untersagt die deutsche Filmprüfstelle alle weiteren Vorführungen des Antikriegsfilms „Im Westen nichts Neues“ nach der Romanvorlage des Schriftstellers Erich Maria Remarque. Das Verbot wird mit einer Gefährdung des Ansehens des Deutschen Reiches im Ausland gerechtfertigt.
Geburtstage:
1918: Aleksandr Solschenizyn; russischer Schriftsteller. Der Literaturnobelpreisträger (1970), zu dessen Verleihung ihn das Sowjetregime nicht ausreisen ließ, wurde 1974 überraschend ausgebürgert. Der unbequeme Dissident lebte bis 1994 in den USA und kehrte anschließend in seine Heimat zurück. Sein bekanntestes Werk ist die von 1973-75 entstandene Trilogie „Archipel Gulag“, mit ein Stein des Anstoßes für seine Abschiebung in den Westen.
1913: Jean Marais, eigentlich J. Alfred Villain-Marais († 9.11.1998); französischer Schauspieler. Auf der Kinoleinwand sah man ihn häufig als draufgängerischen „Haudegen“ in historischen Kostümfilmen. Sogar bei gefährlichen Drehaufnahmen verzichtete der risikofreudige Künstler prinzipiell auf ein Double. Unvergesslich sind seine Rollen als „Graf von Monte Christo“ und als „Fantômas“ in der gleichnamigen Filmreihe.
1882: Fiorello Henry La Guardia († 20.9.1947); US-amerikanischer Politiker (Demokrat) und Rechtsanwalt italienischer Herkunft. Der einstige Bürgermeister von New York City (1933-45) und Kongressabgeordnete, der sich engagiert für die sozialen Belange seiner Stadt einsetzte, fungierte auch als Namengeber für den Inlands-Flughafen in der Metropole New York.
1843: Robert Koch († 27.5.1910); deutscher Arzt. Der Träger des Nobelpreises (1905) gilt als Begründer der modernen Bakteriologie, da er durch die Entdeckung des „Milzbrandbazillus“ erstmals lebende Mikroorganismen nachweisen konnte. Auch dass ein Heilmittel gegen die Tuberkulose entwickelt werden konnte, die Erkenntnis, dass die Tsetsefliege der Überträger der gefürchteten Schlafkrankheit ist und dass man mit Hygienemaßnahmen den Heilerfolg sichern kann, zählt zu seinen Verdiensten.
1803: Hector Berlioz († 8.3.1869); französischer Komponist. Durch eine neuartige Behandlung des Orchesterklangs, der Instrumentationslehre und einer Verfeinerung der Klangfarben erwarb sich der lange Zeit nicht anerkannte Musiker eine besondere Stellung in der Musikgeschichte. Seine Werke umfassen Opern („Benvenuto Cellini“, 1838) und Orchesterwerke („Symphonie Fantastique“, 1830).
Copyright Rosmarie Elsner

Tags: