Montag 11.3.24

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Kalenderblatt Montag, 11. März 2024


Zitat des Tages: „Ein Fußgänger ist ein glücklicher Autofahrer, der einen Parkplatz gefunden hat.“ Joachim Fuchsberger (1927)

 

flagge-1078.gif von 123gif.de11.3.1985: Michail Gorbatschow übernimmt im Kreml das Ruder
Mit dem 54-jährigen Michail Gorbatschow, der heute, einen Tag nach dem Tod des altersschwachen Regierungschefs Konstantin Tschernenko, vom Zentralkomitee der Kommunistischen Partei der Sowjetunion zum vierten und bisher jüngsten Generalsekretär gewählt wird, bläst fortan die dringend benötigte frische Brise durch den Sowjetstaat.


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In der Sowjetunion konnte bisher nur einer in die politische Führungsriege aufsteigen, wenn er das entsprechende Alter besaß. Dann winkte demjenigen zur Belohnung ein hohes Amt, das er bis ans Ende seiner Tage ausüben durfte. Auch jetzt, beim Votum des Zentralkomitees der KPdSU wartet ein solcher Anwärter, dass seine Zeit endlich gekommen sei. Nach dem Willen des Politbüros müsste eigentlich der 70-jährige Viktor Grischin Kremlchef werden, mit dem der relativ junge Jurist Michail Gorbatschow im Rennen um die sowjetische Führungsspitze liegt. Doch mit dem Ableben von Tschernenko, der als 73-Jähriger sein Amt antrat und nach einer Amtszeit von nur 13 Monaten verschied, scheint die „Alte-Herren-Ära“ im Kreml endgültig der Vergangenheit anzugehören.
Dass Michail Gorbatschow mit nur einer Stimme Mehrheit überhaupt nominiert werden konnte, verdankt er Außenminister Andrej Gromyko und KGB-Chef Viktor M. Tschebrikow, die sich für den Außenseiter und damit eine neue Linie im verstaubten Staatsapparat stark gemacht haben. Hoffnungsträger „Gorbi“ senkt nicht nur den Altersdurchschnitt beträchtlich, sondern sorgt auch sonst für frischen Wind im antiquierten Sowjetsystem. Insbesondere hinsichtlich der Wirtschaftspolitik benötigt die Sowjetunion dringend Reformen, um mit dem fortschrittlichen Westen einigermaßen mithalten zu können.
Nach den Trauerfeierlichen für seinen Vorgänger verspricht der frisch gebackene Staatschef den Bürgern in seiner Antrittsrede, zwar der bisherigen strategischen Linie treu zu bleiben, aber einen durchgreifenden Wandel der Wirtschafts-, Investitions- und Strukturpolitik durchzuführen. Der beim Volk beliebte Politiker sorgt mit Begriffen wie „Perestroika“ (Umgestaltung) und „Glasnost“ (Offenheit) für Reformen in der Wirtschafts- und Sozialpolitik und leitet schließlich einen Wandel ein, der den „Kalten Krieg“ beendet und die festgefahrenen Ost-West-Beziehungen wieder in Gang bringt.
In seiner Ära, die mit der Auflösung der Sowjetunion im Jahr 1991 endet, engagiert er sich für die soziale und wirtschaftliche Neugestaltung des Landes und behält stets die Fortführung der Abrüstungsverhandlungen mit dem Westen im Auge. Mit umfassenden Reformen legte der 1990 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnete Staatsmann darüber hinaus den Grundstein für die Wiedervereinigung Deutschlands.
Gedenktage:
1996: Mit der Fertigstellung des Rohbaus der Petronas-Zwillingstürme in Kuala Lumpur/Malaysia ist ein neuer Höhenrekord erbracht. Die 451,90 Meter hohen Bürotürme, die im kommenden Jahr bezugsfertig sind, dürfen sich nun als höchstes Gebäude der Welt bezeichnen. Sie überflügeln den bisherigen Rekordhalter, den Sears Tower in Chicago, um knapp 9 Meter.
1990: Gegen den Willen der Sowjetunion erklärt Litauen seine Unabhängigkeit. 50 Jahre zuvor hatte die UdSSR das kleine baltische Land besetzt und den völkerrechtlich unzulässigen „Beitritt“ erzwungen.
1972: Der Mafioso-Thriller „Der Pate“ des US-Regisseurs Francis Ford Coppola feiert in New York Premiere. Der Film mit hochkarätigem Staraufgebot (u.a. Robert de Niro) heimst drei Oscars ein. Von diesem Erfolg beflügelt, plant der Regisseur weitere Folgen um „Don Corleone“ und die Seinen.
1872: Kulturkampf: Um die bisherige Einflussnahme des Klerus auf das Erziehungssystem zu reduzieren, lässt Reichskanzler Otto von Bismarck alle privaten und kommunalen Schulen in Preußen verstaatlichen.
1851: Die Oper „Rigoletto“ aus der Feder des italienischen Komponisten Guiseppe Verdi feiert in Venedigs Opernhaus „La Fenice“ eine glanzvolle Premiere. Das romantische Werk ist bereits die 16. Oper des 38-jährigen Musikus.
Geburtstage:
1955: Nina Hagen; deutsche Sängerin. Ihre Karriere verdankt die schrille Punkröhre aus Ost-Berlin nicht zuletzt ihrem Ziehvater Wolf Biermann, dessen Abschiebung in den Westen auch zu ihrer Aussiedlung (1976) führte. Die Mutter von Jungstar Cosma Shiva schildert im Buch „That’s Why The Lady Is A Punk“ ihre Lebenserinnerungen.
1931: Janosch, eigentlich Horst Eckert, deutscher Schriftsteller und Illustrator. Für „Oh wie schön ist Panama“ wurde er 1991 mit dem Deutschen Jugendbuchpreis ausgezeichnet. Nicht minder erfolgreich ist das in zwölf Ländern erschienene „Apfelmännchen“. Der Autor, der einst wegen „Unbegabtheit“ die Kunstakademie verließ und sich als Autodidakt weiterbildete, lebt seit 1980 auf einer Insel im Atlantik.
1927: Joachim Fuchsberger; deutscher Schauspieler und Showmaster. Erfolge feierte er nicht nur als Darsteller etlicher Edgar-Wallace-Krimis (u.a. „Der Hexer“), sondern auch als TV-Moderator von Quiz- und Promi-Talkrunden („Auf los geht’s los“ und „Heut‘ abend“). Darüber hinaus berichtete „Blacky“ in den 1980er-Jahren in der Doku-Reihe „Terra Australis“ über seine Wahlheimat Australien.
1907: Helmuth James Graf von Moltke († 23.1.1945); deutscher Jurist und Widerstandskämpfer. Nach dem gescheiterten Attentat Graf Schenk von Stauffenbergs auf Adolf Hitler vom 20. Juli 1944 wurde das Mitglied der Widerstandsgruppe „Kreisauer Kreis“ verhaftet und im Januar 1945 in Berlin-Plötzensee hingerichtet.
1906: Zino Davidoff († 14.1.1994); Schweizer Industrieller, dessen Wiege in der Ukraine stand. Sein Imperium baute der Unternehmer auf erlesenen Zigarren auf. Auch heute steht der Name Davidoff für eine Reihe von Luxusgütern: Außer Rauchwaren und Zubehör bietet die Produktpalette Herrendüfte, hochkarätige Uhren und Schmuck.
Copyright Rosmarie Elsner

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