Donnerstag 11.5.23

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Kalenderblatt Donnerstag, 11. Mai 2023


Zitat des Tages: „Man braucht nur ein wenig Phantasie und alle Schlösser öffnen sich.“ Karl Friedrich Freiherr von Münchhausen (1720-1797)


liebe-0373.gif von 123gif.de11.5.1997: Schachmatt! Künstliche Intelligenz besiegt Superhirn
Den heutigen Tag wird das sowjetische Schachgenie Garri Kasparow gewiss sein Leben lang nicht vergessen: Es war der Tag, an dem die künstliche Intelligenz eines Computers über ein menschliches Superhirn triumphierte. Der „größte Schachspieler aller Zeiten“ unterliegt nach 19 Zügen in der sechsten Partie dem IBM-Supercomputer „Deep Blue“; dieser besiegt den Weltmeister mit 3,5 : 2,5.



Mehr Details:
Gegen die künstliche Intelligenz des 20-Millionen-Dollar-Rechners, der laut Hersteller IBM pro Sekunde bis zu 250 Millionen verschiedene Stellungen berechnen kann, hat selbst das sowjetische Schachgenie, das es in der gleichen Zeitspanne auf drei bis vier Stellungen bringt, keine Chance.
Das „Duell der Superhirne“, ausgetragen in einem Appartement im 35. Stockwerk eines Wolkenkratzers in New York, sorgte im Mai 1997 für weltweites Aufsehen. Nach nur einer Stunde war das Match gelaufen. Der Weltmeister, der die sechste Partie verloren hatte, reagierte gereizt und fahrig und flüchtete regelrecht von der Stätte seiner Niederlage. Der Presse teilte er wenig später mit, dass er sich für seinen Anfangszug schäme, betonte aber gleichzeitig, dass mit dem Sieg der Maschine nicht bewiesen sei, dass er „Deep Blue“ beim nächsten Mal nicht doch besiegen könne.
Es war nicht das erste Mal, dass Kasparow gegen einen Computer antrat; bereits im Vorjahr saß er dem Vorgängermodell von „Deep Blue“ gegenüber – und gewann 4:2. Trotz der „Schmach“ von Manhattan ging der Schachweltmeister keineswegs leer aus: Die spektakuläre Niederlage brachte ihm immerhin noch 400.000 Dollar ein; der Löwenanteil – stattliche 700.000 Dollar – floss an die Programmierer des IBM-Großcomputers. Experten betrachteten den Ausgang des ungleichen Matchs weitaus gelassener als der geschlagene Weltmeister. Landsmann Wladimir Kramnik vertrat die Auffassung, dass Kasparow durchaus hätte gewinnen können, er sei nur in katastrophaler Form gewesen. Andere meinten, er hätte zuviel Respekt vor der Maschine gehabt und versucht, sich in die künstliche Intelligenz des Rechners hineinzuversetzen.
Die Niederlage nagte selbst zwei Jahre später noch an Kasparow. Im März 1999 erhob er schwere Manipulationsvorwürfe gegen IBM: „Der Computer war ein Fake. Nach dem Wettkampf haben sie die Maschine verschwinden lassen, ohne jemals zu belegen, was sie gemacht haben…“. Die vernünftigste Erwiderung auf dieses Kräftemessen Mensch/Maschine stammt aus einem „stern“-Interview mit dem sowjetischen Weltklassespieler Kramnik: „…aber Computer sind nur Werkzeuge, elektronische Knechte, die die Schönheit des Schachs nie kapieren werden. Sie können sich ja noch nicht mal über einen Sieg freuen.“
Gedenktage:
1992: Nördlich von München wird heute der neue Großflughafen „Franz Josef Strauß“ seiner Bestimmung übergeben. Auf dem Areal des früheren Airports in Riem soll in den kommenden Jahren ein riesiges Messe- und Ausstellungszentrum entstehen.
1981: In London sind die Katzen los! Die Uraufführung von Andrew Lloyds Webbers Musical „Cats“, das auf der Buchvorlage „Old Possom’s Book of Practical Cats“ von T. S. Eliot basiert, wird ein Riesenerfolg und tritt von der Themse aus seinen Siegeszug um die Welt an.
1955: Beim Treffen der Regierungsoberhäupter der osteuropäischen Staaten in Warschau kommt es zum Abschluss des „Warschauer Vertrags“. Ziel des auf 20 Jahre festgelegten Militärbündnisses ist es, den acht Mitgliedsnationen „Freundschaft, Zusammenarbeit und gegenseitigen Beistand“ zu sichern.
1924: Auf Betreiben des Kölner Oberbürgermeisters Konrad Adenauer findet in der Domstadt die erste Industriemesse statt. Zur Eröffnung der „Kölner Messe“, die noch in recht improvisierten Hallen vonstatten geht, sind auch Reichspräsident Friedrich Ebert und Außenminister Gustav Stresemann geladen.
1873: Dämpfer für die Kirche: Preußens Ministerpräsident Otto von Bismarck erlässt ein Gesetz, das ihm auch in Angelegenheiten des Klerus künftig ein Mitspracherecht gestattet. So kann er beispielsweise bei der Einstellung von Geistlichen sein Veto einlegen.
1860: „Zug der Tausend“: Mit dem Ziel, die Bourbonen aus dem Königreich Italien zu vertreiben, landet der italienische Freiheitskämpfers Guiseppe Garibaldi mit tausend Freiwilligen an der Westküste Siziliens.
Geburtstage:
1941: Eric Burdon; britischer Musiker und ehemaliger Leadsänger der Gruppe „Animals“, die ihre ersten Schritte im Hamburger Starclub machte. Größter Hit der wegen ihrer tierischen Bühnenshow so benannten Gruppe ist der Klassiker „The House Of The Rising Sun“ (1972). Burdon, der zeitweise große Drogenprobleme hatte, gilt als einer der besten weißen Bluessänger.
1904: Salvador Dalí († 23.1.1989); spanischer Maler, Bildhauer und Grafiker. Freunde bezeichneten den exzentrischen Künstler mit dem gezwirbelten Bärtchen selbst als ein Gesamtkunstwerk. Seine surrealistisch geprägten Bilder und seine von der Psychoanalyse angeregte Traummalerei setzte er konsequent in einem Leben voller Schlagzeilen fort.
1892: Margaret Rutherford († 22.5.1972); britische Schauspielerin, wegen ihrer Verdienste um den englischen Film 1967 von der Queen geadelt. Bekannt wurde sie mit der Rolle der schrulligen Detektivin „Miss Marple“ in Filmen der Krimiautorin Agatha Christie. Den Oscar erhielt sie allerdings für eine Nebenrolle im Film „Asquith“.
1888: Irving Berlin, eigentlich Israel Baline († 22.9.1989); US-amerikanischer Komponist. Ihm hat die Musikwelt Schlager und einfühlsame Melodien wie das von Bing Crosby gesungene Weihnachtslied „White Christmas“ oder das Musical „Annie, Get Your Gun“ zu verdanken.
1720: Karl Friedrich Freiherr von Münchhausen († 22.2.1797); deutscher Offizier, der als „Lügenbaron“ in die Geschichte einging. Schuld daran waren die 1781 erschienenen Kriegs-, Jagd- und Reisegeschichten, die den Adeligen als meisterhaften Erzähler mit Hang zu Übertreibungen auszeichnen. Schauspieler Hans Albers setzte dem auf einer Kanonenkugel reitenden Abenteurer im Ufa-Film „Münchhausen“ (1943) ein Denkmal.
Copyright Rosmarie Elsner

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