Samstag 10.6.23

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Zitat des Tages: „Es ist unmöglich, Staub wegzublasen, ohne dass eine Menge Leute anfangen zu husten.“ Prinz Philip, Herzog von Edinburgh (1921)

10.6.1935: Gründungstag der Anonymen Alkoholiker
Die Begegnung zweier Menschen, die unter Alkoholismus leiden, führt am 10. Juni 1935 im US-Bundesstaat Ohio zur Gründung einer zunächst kleinen Selbsthilfegruppe, die sich den Namen „Alcoholics Anonymous“ gibt. Ihre Erfahrungen mit der Krankheit, die Stationen ihrer Genesung, aber auch die Irrtümer und Rückschläge geben die Betroffenen an andere Alkoholkranke weiter.



Mehr Details:
In der Industriestadt Akron im Nordosten Ohios entsteht die Gemeinschaft der Anonymen Alkoholiker (AA), als sich zwei angesehene Bürger der Stadt in einem Gespräch erstmals offen zu ihrem Alkoholproblem bekannten. Der 55-jährige Chirurg Bob S. und der 39-jährige New Yorker Börsenmakler Bill W. stellten dabei mit Erleichterung fest, wie wohltuend es war, nichts voreinander verheimlichen zu müssen und sich offen über ihre Ängste und Nöte aussprechen zu können. Durch den gegenseitigen Austausch verschwand im zunehmenden Maße der Zwang, zur Flasche greifen zu müssen. Die beiden Amerikaner erkannten in dieser Gesprächstherapie ein Genesungsprinzip, das sie an andere Betroffene weitergeben wollten.
Schon im Jahr darauf hatten sich in Akron, New York und Cleveland drei Gruppen gebildet, denen zu diesem Zeitpunkt inzwischen rund 40 „trockene“ Alkoholiker angehörten. Der Wunsch, ihre Erfahrungen an weitere alkoholabhängige Menschen weiterzugeben, wurde schließlich in einem Buch mit dem Titel „Alcoholics Anonymous“ realisiert, der zugleich der Vereinigung ihren Namen gab. Das so genannte „Blaue Buch“ enthielt neben zwölf Schritten zur Überwindung der Krankheit auch die Lebensgeschichten der einzelnen Betroffenen, in denen diese über ihre Erfahrungen bei der Genesung, dem Umgang mit Rückfällen und ihre Beziehung zur Umwelt ausführlich und ehrlich berichteten. Das Selbsthilfebuch mit seinen „12 Traditionen“ bildete fortan die Grundlage der Gemeinschaft, deren Mitgliederzahl auch im Ausland von Jahr zu Jahr wuchs. Gegen Ende des Jahres 1941 konnte die Organisation melden, dass inzwischen mehr als 8.000 alkoholkranke Mitglieder ihre Krankheit besiegt hätten.
In Deutschland waren es amerikanische Soldaten, die 1953 über ein Inserat in einer Münchner Zeitung zur ersten Versammlung der Anonymen Alkoholiker im Schwabinger Hotel Leopold einluden. Auch hier war es zunächst nur ein kleines Häuflein Betroffener, das sich offen zu ihrer von der Gesellschaft gerne tot geschwiegenen Krankheit bekannte. Doch ähnlich wie in den USA wuchs die Gemeinde mit jedem Jahr, und die positiven Resultate ermutigten auch jene, die ihr Trinkproblem zunächst weit von sich gewiesen hatten.
1996 zählte die Gemeinschaft der Anonymen Alkoholiker in 146 Ländern 90.000 Gruppen mit rund 1,8 Millionen Mitgliedern. Und die Zahl der Mitglieder, aber auch der Genesenden, nimmt ständig zu.
Gedenktage:
1969: An Deutschlands Schulen wird auf Initiative des Bundesgesundheitsministeriums der „Sexualkunde-Atlas“ eingeführt. Das Standardwerk in Sachen Aufklärung, das in der Bevölkerung zunächst hohe Wellen schlägt, stellt sich bei näherer Betrachtung als ziemlich asexuell heraus.
1934: Im heutigen Endspiel der 2. Fußball-Weltmeisterschaft trifft Italien in Rom auf den Gegner Tschechoslowakei. Trotz zahlreicher Fouls und der spielerischen Überlegenheit des Gegners holen sich die „Azzuri“ in der Verlängerung den WM-Titel. 50.000 Zuschauer, unter ihnen der fußballbegeisterte „Duce“ Benito Mussolini, jubeln den Siegern zu.
1902: Die deutsche Frauenbewegung erhält eine neue Galionsfigur: Der Allgemeine Deutsche Frauenverein wählt die 54-jährige Lehrerin Helene Lange zu seiner neuen Vorsitzenden.
1886: Aufgrund eines psychiatrischen Gutachtens, dessen Diagnose auf Geistesgestörtheit lautet, wird der bayerische König Ludwig II. entmündigt. Anstelle des Herrschers soll sein Onkel, Prinzregent Luitpold, die Regierungsgeschäfte im Königreich Bayern übernehmen.
1190: Kaiser Friedrich I., wegen seines roten Bartes „Barbarossa“ genannt, stirbt während seines dritten Kreuzzuges, der ihn von Regensburg ins Heilige Land bringen sollte. Der römisch-deutsche Herrscher ertrinkt beim Baden in den reißenden Fluten des Gebirgsflusses Saleph im südlichen Anatolien.
Geburtstage:
1965: Veronica Ferres; deutsche Schauspielerin. Starregisseur Helmut Dietl, mit dem die Blondine jahrelang liiert war, verhalf ihr im Spielfilm „Schtonk“ zum ersten Starruhm. Es folgten zahlreiche Kinohits (u.a. „Rossini“ und „Das Superweib“) und TV-Rollen (Bayerischer Filmpreis für ihre Rolle in „Die Manns“). Nach der Trennung von Dietl heiratete sie im Mai 2001 den Werbemanager Martin Krug und brachte kurz darauf Töchterchen Lilly Katharina zur Welt.
1929: Harald Juhnke († 1.4.2005); deutscher Schauspieler, der mit seinen Alkoholexzessen der deutschen Nation „Stoff“ für Schlagzeilen lieferte. Man verzieh dem begnadeten Schauspieler (u.a. „Der Trinker“) und Entertainer seine Abstürze immer wieder. Ende 2001 wurde der geistig verwirrte Juhnke in eine Demenz-Klinik in Berlin eingewiesen, wo er im April 2005 an den Folgen seiner Krankheit verstarb.
1922: Judy Garland, († 22.6.1969); US-amerikanische Sängerin und Schauspielerin. Die Künstlerin, Frau des Regisseurs Vincente Minelli und Mutter von Liza M., wurde 1939 mit dem Song „Somewhere Over The Rainbow“ weltberühmt. Ihr Leben – von Ruhm ebenso geprägt wie von Depressionen, Alkohol- und Tablettenmissbrauch – endete in einem Londoner Hotelzimmer durch eine Überdosis Schlaftabletten.
1921: Philip Mountbatten; Herzog von Edinburgh (seit 1947) und Prinz von Großbritannien und Nordirland (seit 1957). Der auf der griechischen Insel Korfu geborene Gatte von Königin Elisabeth II. und Vater der Prinzen Charles, Edward, Andrew und von Prinzessin Anne gilt als Pferdeliebhaber und bleibt ansonsten gerne im Hintergrund.
1901: Frederic Loewe, eigentlich Friedrich Löwe († 14.2.1988); US-amerikanischer Komponist österreichischer Herkunft. Der 1924 in die USA ausgewanderte Musiker schrieb gemeinsam mit dem Librettisten Alan J. Lerner eine Reihe weltberühmter Musicals, darunter „My Fair Lady“ und „Gigi“.
Copyright Rosmarie Elsner

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