1.-14.6.13 Onkel Präsident Gärtnerplatz Theater
Uraufführung 1. Juni 2013 im Prinzregententheater. Musikalische Farce von Friedrich Cerha und Peter Wolf
frei nach dem Bühnenstück »Eins, zwei, drei« von Ferenc Molnár
Friedrich Cerha, fraglos einer der bedeutendsten zeitgenössischen Komponisten, nähert sich in seinem neuesten Werk, das auf Ferenc Molnárs Bühnenstück »Eins, zwei drei« basiert, welches in Billy Wilders Verfilmung zu Weltruhm kam, dem komischen Sujet und reflektiert gleichzeitig auf unterhaltsame Weise die Stellung der modernen Oper. Er schuf gemeinsam mit dem Textdichter Peter Wolf eine »Musikalische Farce«, eine an Tempo und musikalischen Anspielungen reiche Komödie, die immer wieder die Kunstform Oper auf die Schippe nimmt. (Probenfoto »Onkel Präsident« Susanne Ellen Kirchesch als Melody Moneymaker Renatus Mészár als Der Präsident Paul Schweinester als Josef Powolny © Christian Zach)
Regie führt Intendant Josef E. Köpplinger, die musikalische Leitung hat Chefdirigent Marco Comin.
Cerha zeichnet die Wandlung des Fahrradboten Josef Powolny zum Spitzenmanager mit Adelsprädikat. Der »Onkel« Präsident, allmächtiger Chef eines Stahlkonzerns, zieht die Fäden, um einen präsentablen Ehemann für die Millionenerbin Melody Moneymaker zu »erfinden«.
Mit »Onkel Präsident« ist dem 87-jährigen Siemens-Musikpreisträger Cerha ein vitales Lebenszeichen nicht nur seiner Kunst, sondern der verblasst geglaubten »Komischen Oper« überhaupt gelungen. Friedrich Cerha nähert sich in seiner Musikalischen Farce dem komischen Sujet und reflektiert gleichzeitig auf unterhaltsame Weise die Stellung der modernen Oper – etwa, wenn der Tenor mit dem Kapellmeister in Streit gerät, ob er seine Arie nun singen darf, oder wenn derselbe Kapellmeister vom Präsidenten gerügt wird, er dirigiere »zu laut, man versteht ja sein eigenes Wort nicht«. Eingerahmt wird die turbulente Handlung von der Zwiesprache des Präsidenten mit einem bejahrten Komponisten. »In Ihrem Alter hatte Verdi den ›Falstaff‹ schon fertig«, meint der Präsident zu Anfang vorwurfsvoll, um schließlich zu resümieren: »Der ›Falstaff‹ ist ja doch nicht zu übertreffen.«
Pressekontakt: Gunnar Klattenhoff und Margarita Alber