Mittwoch 9.8.23

Mittwoch 9.8.23

Kalenderblatt Mittwoch, 9. August 2023


blume-0461.gif von 123gif.deZitat des Tages: „Das Paradies pflegt sich erst dann als Paradies zu erkennen zu geben, wenn wir daraus vertrieben wurden.“ Hermann Hesse (1877-1962)

9.8.1900: Auftakt zum Davis Cup
Im Longwood Cricket-Club von New York wird am 9. August 1900 zum ersten Mal das Endspiel um den Davis Cup ausgetragen. Diesen Silberpokal, gestiftet im Februar des gleichen Jahres vom amerikanischen Tennisspieler Dwight Filley Davis, erhält der Gewinner des Mannschaftswettbewerbs Großbritannien – USA. Nach zwei Einzeln und einem Doppel geht die 18 kg schwere Trophäe an das US-Team, das den Gegner England mit 3:0 besiegt.



Mehr Details:
Während der Davis Cup heute – mehr als ein Jahrhundert nach der Gründung – zu den bekanntesten internationalen Wettkämpfen im Tennis zählt, nahmen sich seine Anfänge hingegen recht bescheiden aus. Bei einem Tennisturnier an Amerikas Ostküste war dem 20-jährigen Harvard-Studenten Dwight Filley Davis im Februar 1900 der Gedanke zu einer internationalen Kraftprobe gekommen. Der talentierte Tennisspieler und „Landesmeister“ der Ostküste verspürte den Wunsch, sich mit Größen aus anderen Landesteilen zu messen und nicht ausschließlich gegen Spieler aus den eigenen Reihen anzutreten. Um diesem Ziel ein Stück näher zu kommen, reiste der ambitionierte junge Mann zunächst nach Kalifornien. Dort lernte er nicht nur zahlreiche Gleichgesinnte kennen, sondern stellte fest, dass Tennis im Westen weit mehr Ansehen genoss als zu Hause im Osten. Derart beflügelt beschloss er, diesem Sport auch international zur Popularität zu verhelfen.
Der begüterte Davis stiftete zunächst einen nach ihm benannten Silberpokal, den er in einer Bostoner Edelschmiede anfertigen ließ. Der Davis Cup sollte künftig als jährlicher Wanderpreis zwischen den besten Länderteams der Welt ausgespielt werden. Zunächst bedurfte es zahlreicher Briefe an Vereine in aller Welt, um Begeisterung für die Teilnahme an dem internationalen Match zu wecken. Schließlich konnte der ehrgeizige Tennisfreak die britische Lawn Tennis Association für sein Vorhaben gewinnen. Diese entsandte jedoch nicht wie angenommen die „Hoffnungsträger“, die beiden Brüder und Wimbledon-Gewinner Doherty, sondern ihren „Ausschuss“ in die USA.
Die drei Briten, die schließlich die weite Reise über den Ozean angetreten hatten, fühlten sich nach ihrer Ankunft in der „Neuen Welt“ nicht bemüßigt zum Training, lieber unternahmen sie eine Sight-Seeing-Tour. So war es nicht weiter verwunderlich, dass die erste Davis-Cup-Austragung zwischen den USA und Großbritannien nur wenig spektakulär verlief. Der Sieg im Doppel ging ebenso an die amerikanischen Spieler wie im Einzel. Das zwischen Stifter Davis und seinem englischen Kontrahenten Babe Gore ausgetragene Einzel wurde von „höherer“ Stelle entschieden: Ein heftiges Gewitter beendete das Spiel nach zwei Sätzen zugunsten Davis.

Gedenktage:
1969: In der Nacht vom 8. auf den 9. August dringen Mitglieder der Sekte um Charles Manson („Manson Family“) im Drogenrausch in eine Villa in Los Angeles ein und bringen fünf Menschen auf bestialische Weise um: Unter den Toten ist auch die hochschwangere Schauspielerin Sharon Tate, Ehefrau von Starregisseur Roman Polanski.
1962: In Montagnola nahe Lugano stirbt der deutsch-schweizerische Schriftsteller Hermann Hesse im Alter von 85 Jahren. Der Autor des zu Kultstatus gelangten Romans „Der Steppenwolf“ war nach dem Ersten Weltkrieg ins Tessin ausgewandert und hatte 1923 die Schweizer Staatsbürgerschaft angenommen.
1945: Drei Tage nach der Zerstörung Hiroshimas durch den ersten Einsatz einer Atombombe wirft ein Flugzeug der amerikanischen Luftwaffe auch auf die japanische Stadt Nagasaki die neue Bombe mit verheerender Zerstörungskraft ab. Zehntausende Menschen sterben sofort, weitere Zehntausende werden verletzt; die Stadt liegt in Trümmern.
1902: Lange musste der Sohn der mit 63 Jahren Regierungszeit am längsten amtierenden britischen Königin Viktoria warten, bis er den Thron besteigen konnte: Der inzwischen 60-Jährige wird heute in London als Eduard VII. zum König von Großbritannien und Irland gekrönt; Kaiser von Indien wurde er bereits 1901.
1896: In Berlin-Lichterfelde stürzt der deutsche Ingenieur Otto Lilienthal bei einem Gleitflug ab und erliegt einen Tag später seinen schweren Verletzungen. Bekannt wurde der Flugpionier mit seinen aerodynamischen Untersuchungen zur Erforschung des Vogelflugs; seit 1891 hatte er zahlreiche Gleitflüge zusammen mit seinem Bruder Gustav unternommen.

Geburtstage:
1963: Whitney Houston; US-amerikanische Pop-Queen, die auch schauspielert (u.a. in „Bodyguard“ an der Seite Kevin Costners). Die farbige Schönheit begann ihre Karriere als Fotomodell und stieg 1985 ins Musikgeschäft ein. Ingesamt sieben ihrer Singles gelangten an die Spitze der internationalen Charts (u.a. „My Love Is Your Love“, „I Will Always Love You“). Die 1992 mit dem Sänger Bobby Brown geschlossene Ehe ging 2006 endgültig in die Brüche.
1940: Marie-Luise Marjan, eigentlich Marlies Lause; deutsche Schauspielerin und der deutschen Fernsehnation seit 17 Jahren als „Mutter Beimer“ aus dem TV-Dauerbrenner „Lindenstraße“ bekannt. Die rührige Mutterrolle – ihre 25te! – mag ihr zwar auf den Leib geschneidert scheinen, im wirklichen Leben ist die TV-Mimin und Trägerin des Bundesverdienstkreuzes (1998) kinderlos.
1939: Otto Rehhagel; deutscher Fußballtrainer. 14 Jahre steuerte der derzeitige Trainer der griechischen Nationalmannschaft die Geschicke des SV Werder Bremen und führte den Verein zweimal zur deutschen Meisterschaft (1988 und 1993). Nach einem kurzen Intermezzo beim FC Bayern München erfolgte der Wechsel zum 1. FC Kaiserslautern, wo er sich 1998 zur Überraschung der Sportwelt erneut den Meistertitel holte. Sein griechisches Team führte „Rehakles“ 2004 erfolgreich zur Europameisterschaft, 2008 hat es für eine Trophäe leider nicht gericht.
1819: William Morton († 15.7.1868); US-amerikanischer Zahnarzt, der seinen Patienten keine Schmerzen mehr zumuten wollte. Er setzte 1846 erstmals Äther als lokales Narkosemittel bei Zahnbehandlungen ein, wenig später operierte er erfolgreich einen Tumor bei einem Patienten, den er unter Vollnarkose setzte.
1776: Amedeo Avogadro, Graf von Quaregna und Ceretto († 9.7.1856); italienischer Physiker und Chemiker. Die von dem Turiner Wissenschaftler entwickelte und nach ihm benannte Avogadro-Konstante besagt, dass in einem mit Gas gefüllten Behälter die Anzahl der Atome und Moleküle unabhängig von der Art des Gases sind, solange nur die Temperatur und der Druck gleich bleiben.
Copyright Rosmarie Elsner

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