Samstag 9.12.23

Samstag 9.12.23

Kalenderblatt Samstag, 9. Dezember 2023

Zitat des Tages: „Eigentlich bin ich ganz anders, nur komm‘ ich so selten dazu.“ Ödön von Horváth (1901-1938)

9.12.1982: E.T.: Ein Außerirdischer verzaubert die Erdlinge
Wie bereits in den USA, wird Steven Spielbergs heute in den deutschen Kinos anlaufender Märchenfilm „E.T. – Der Außerirdische“ auch hierzulande vom Publikum begeistert aufgenommen. Die rührende Geschichte eines Außerirdischen, der von seinen Kameraden auf dem Planeten Erde versehentlich zurückgelassen wird, wird binnen kürzester Zeit einer der größten Filmerfolge aller Zeiten. „Nach Hause telefonieren“ wird zum geflügelten Wort einer ganzen Kinogeneration.

Mehr Details:
frosch-0003.gif von 123gif.deUS-Regisseur Steven Spielberg gelingt mit dem Spielfilm „E.T.“ (Abkürzung für extra terrestrial = außerirdisch) endgültig der Durchbruch zum Megastar der Traumfabrik Hollywood. Er setzt damit eine Idee, die ihm schon während der Dreharbeiten zum Sciencefiction-Film „Unheimliche Begegnung der dritten Art“ (1977) gekommen war, in „E.T. – Der Außerirdische“ erfolgreich um: Ein kleiner, schrumpeliger Außerirdischer mit übergroßem Kopf wird bei einer Erkundungsmission auf der Erde von seinen Kameraden unabsichtlich zurückgelassen. In dem zehnjährigen amerikanischen Jungen Elliot findet E.T. zwar einen Freund, aber das ändert nichts an seinem Wunsch, schnellstens wieder nach Hause zu kommen. Heimweh ist eben manchmal stärker als Freundschaft. Als skrupellose Wissenschaftler das knuddelige Wesen aus einer fernen Galaxie in ihre Finger bekommen, befürchten die Zuschauer schon fast das Schlimmste.
Mit dem rührseligen Märchenfilm, der mit einem Einspielergebnis von 650 Mio. US-Dollar die Kinokassen mächtig zum Klingeln bringt, erobert der populäre Filmemacher die Herzen von Jung und Alt im Sturm. Die Spezialeffekte, an denen Spielbergs Filme häufig gemessen werden, sind bei „E.T.“ bewusst in den Hintergrund gedrängt und der durchgängigen Kindersicht (die Kameraführung stets auf Hüfthöhe der Erwachsenen) angepasst worden. Im Grunde genommen habe er nur seine eigene Kindheitsvision verfilmt, sagt der Starregisseur in einem Interview. Als Kind habe er kaum Freunde gehabt und immer von so einem „E.T.“ geträumt. Die riesige Schar der Spielberg-Anhänger liebt den „Meister“ gerade für diese Einblicke in seine Gefühlswelt.
1983 wurde „E.T.“ für neun Oskars nominiert und gewann vier von ihnen. Der Regisseur selbst wurde in den folgenden Jahren mehrfach für die begehrte Trophäe nominiert, musste aber bis 1994 auf seinen ersten Oscar für die beste Regie warten; den erhielt er dann schließlich für „Schindlers Liste“. Nachdem „E.T.“ gut ein Jahrzehnt lang in der Gunst des Kinopublikums an oberster Stelle stand, wird der Film 1993 schließlich von einem neuen Phantasie-Produkt aus der Spielberg-„Schmiede“ abgelöst: Die Zeit ist reif für die ausgestorbenen Urzeitbewohner, die Dinosaurier, die der Regisseur in „Jurassic Park“ wirkungsvoll und technisch brillant auferstehen lässt.
Gedenktage:
1992: Die Gerüchte um die zerrüttete Ehe von Prinz Charles und seiner Frau Lady Diana werden heute von offizieller Seite bestätigt. Premierminister John Major gibt im Londoner Unterhaus die Trennung des einstigen „Traumpaares“ aus der Windsor-Dynastie bekannt.
1981: Der sowjetische Atomphysiker, Bürgerrechtskämpfer und Nobelpreisträger Andrej Sacharow und seine Ehefrau Jelena Bonner brechen nach 18 Tagen ihren Hungerstreik am Verbannungsort Gorki ab. Mit dieser Aktion hatte das Ehepaar erreicht, dass Schwiegertochter Lisa Alexejewa die Genehmigung zur Ausreise aus der Sowjetunion erhält. Michail Gorbatschow setzt der Verbannung der Sacharows im Dezember 1986 ein Ende.
1954: In Köln-Rodenkirchen wird die neue Autobahnbrücke über den Rhein seiner Bestimmung übergeben. Das 567 m lange Bauwerk darf sich rühmen, die derzeit längste Hängebrücke Europas zu sein.
1925: Im Münchner „Dolchstoß-Prozess“ wird das Urteil gegen den wegen übler Nachrede und Geschichtsfälschung angeklagten Redakteur Martin Gruber verlesen. Der Beschuldigte hatte nach dem Ersten Weltkrieg die These verbreitet, dass Gruppen der sozialistischen Linken durch ihre revolutionären Aktionen das deutsche Frontheer quasi „von hinten erdolcht hätten“ und die Verantwortung für den Zusammenbruch Deutschlands trügen. Dafür wird dem Redakteur der „Münchner Post“ eine Geldstrafe von 3.000 Mark aufgebrummt.
1824: Der venezolanische Freiheits- und Unabhängigkeitskämpfer Simón Bolívar besiegt gemeinsam mit dem südamerikanischen General José Antonio de Sucre und seinen Truppen den spanischen Vizekönig von Peru. Bolivar, der in späteren Jahren Präsident von Peru wird, beendet damit die Vorherrschaft der Kolonialmacht Spanien in Lateinamerika.
Geburtstage:
1964: Hans Peter „Hape“ Kerkeling; deutscher TV-Komiker, mit vielen Preisen ausgezeichnet. Die Laufbahn des wandlungsfähigen „Comedian“ aus Düsseldorf begann mit der Rolle des Kotzbrockens „Hannilein“. Als niederländische „Königin Beatrix“ verkleidet, lachte die Nation Tränen über sein gelungenes Double. Auf SAT.1 glänzte er in der Comedysendung „Darüber lacht die Welt“, und 2006 veröffentlichte er sein zauberhaftes Buch „Ich bin dann mal weg“ mit seinen wundersamen Erfahrungen als Pilger auf dem Jakobsweg, wofür er 2007 mit einem Bambi belohnt wurde.
1964: Johannes B. (Baptist) Kerner; deutscher Fernsehmoderator und Sportkommentator. Der beliebte TV-Allrounder begann seine Karriere beim SFB, 1992 erfolgte der Wechsel zum Privatsender SAT.1 („ran“) und schließlich im Dezember 1997 zum ZDF. Dort moderierte der Vater von zwei Kindern das „ZDF Sportstudio“, agiert als Fußball-Livereporter (u.a. bei der WM) und hat mit seiner Show im ZDF „Johannes B. Kerner “ eine eigene abendliche Talkshow.
1916: Kirk Douglas, eigentlich Issur Danielovitch Demsky; US-amerikanischer Schauspieler. Sohn Michael, heute einer der best bezahlten US-Stars, stand lange Zeit im Schatten des berühmten Vaters. Der schuf sich in der Filmbranche einen Namen als untadeliger Held in unzähligen Western, Kriegs- und Abenteuerfilmen (z.B. „Stadt ohne Mitleid“). Zuletzt sah man die Hollywood-Legende 1986 an der Seite von Burt Lancaster in der Gaunerkomödie „Archie & Harry“.
1901: Ödön von Horváth († 1.6.1938); österreichischer Schriftsteller. Mit Romanen und Dramen („Geschichten aus dem Wienerwald“) schuf sich der Sohn eines österreichisch-ungarischen Diplomaten einen Ruf als zeitkritischer Autor. Im gleichen Jahr, als der Künstler nach Paris emigrierte (1938), kam er bei einem tragischen Unfall ums Leben: Bei einem Spaziergang auf den Champs-Elysées wurde er von einem umstürzenden Baum erschlagen.
1608: John Milton († 8.11.1674); englischer Dichter. Neben seinem Landsmann Shakespeare gehört er zu den bedeutendsten Dichtern seiner Epoche; darüber hinaus übte er unter Oliver Cromwell eine Tätigkeit als Diplomat aus. Zu seinen bekanntesten Werken gehört das zehnbändige Versepos vom Fall des Menschengeschlechts „Das verlorene Paradies“, 1671 fortgesetzt mit „Paradise Regained“ („Das wiedergewonnene Paradies“.)
Copyright Rosmarie Elsner

Tags: