Samstag 9.3.24

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Kalenderblatt Samstag, 9. März 2024

 

Zitat des Tages: „Gott denkt in den Genies, träumt in den Dichtern und schläft in den übrigen Menschen.“ Peter Altenberg (1859-1919)

9.3.1959: Ein Fräuleinwunder namens Barbie
spielzeug-0022.gif von 123gif.deAm 9. März 1959 erblickte die langbeinige Blondine „Barbie“ das Licht der (Spielzeug)Welt. Während diejenigen, die mit der berühmtesten Anziehpuppe der Welt in ihren Anfangszeiten spielten, heute bereits an Faltencreme und Mittel zur Hautstraffung denken müssen, bleibt das glamouröse Girl aus dem Hause des Spielwarenherstellers Mattel zeitlos jung und schön.



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Was den Reiz dieses kitschigen, 29 cm großen Plastikpüppchens ausmacht, das von kleinen Mädchen heute noch genauso geliebt wird wie vor vier Jahrzehnten, ist und bleibt ein Phänomen. Für Mütter (und auch für Nichtmütter) bleibt Barbie hingegen ein personifizierter Alptraum, mit dem sich eine Frau im Jahr 2003 nur ungern identifizieren mag. Wohl aus diesem Grund hat das Autorenduo Cheryl Benard und Edith Schlaffer, zwei renommierte Sozialwissenschaftlerinnen aus den USA und Österreich, dem „blonden Gift“ in seinem Buch „Let’s kill Barbie“ den Kampf angesagt.
Doch lässt sich nicht leugnen, dass Barbie, die am 9. März 1959 ihren ersten großen Auftritt auf der New Yorker Spielwarenmesse hatte und seither in Kinderzimmer rund um den Globus Einzug hielt, einen ungebrochenen Boom erlebt. Auch im Jahr 2003 geht angeblich durchschnittlich alle zwei Minuten eines dieser Plastikgirls mit dem „Cheese“-Lächeln – und dem dazugehörigen Outfit – über die Ladentheken. Den US-Hersteller Mattel machte die Kultfigur mit rund einer Milliarde verkaufte Exemplare jedenfalls zum weltgrößten Spielunternehmen. Pate stand übrigens keineswegs eine platinblonde Schöne aus einem Vorläufer der TV-Soaps „Denver“ oder „Dallas“, sondern ein in den 50ern beliebtes deutsches Comic-Mädel der „Bildzeitung“ namens „Lilly“, die blonde Mähne meist zu einem sittsamen Pferdeschwanz gebündelt.
Natürlich versuchte man auch Barbies Image (einschließlich der wandelnden Kleider- und Frisurmoden) den Strömungen der Zeit anzupassen. So durfte sie sich mal hippielike geben, dann wieder als engagierte Ärztin, mutige Astronautin oder als brave Braut an der Seite von Schönling „Ken“. Einschneidende Veränderungen an ihrem Äußeren, zum Beispiel Sommersprossen à la Pippi Langstrumpf, bestanden der gestrengen Zensur ihrer kleinen Verehrerinnen nicht.
Die Firmengründerin von Mattel und „Mutter“ von Barbie, die Amerikanerin Ruth Handler, starb im April 2002 im Alter von 85 Jahren. In ihrer Biographie schrieb sie: „Meine ganze Philosophie bestand darin, dass ein Mädchen alles in die Puppe hineinlegen konnte, was sie selbst sein wollte. Barbie hat stets die Tatsache repräsentiert, dass eine Frau Wahlmöglichkeiten hat.“
Gedenktage:
1997: Zum ersten Mal seit dem Grand-Prix-Sieg des Argentiniers Juan Manuel Fangio (1955) gelingt Mercedes wieder ein Formel-1-Triumph. Zu diesem Erfolg verhilft der Stuttgarter Nobelmarke der schottische Rennfahrer David Coulthard beim Großen Preis von Australien.
1956: Die britische Kolonialmacht verbannt den zypriotischen politischen Führer und Erzbischof Makarios auf die Inselgruppe Seychellen. Drei Jahre nach seiner Rückkehr und der Entlassung Zyperns in die Unabhängigkeit steigt der orthodoxe Würdenträger zum Staatspräsidenten des Landes auf.
1842: Mit seiner Oper „Nabucco“ gelingt dem italienischen Komponisten Guiseppe Verdi bereits bei der Erstaufführung in Mailand ein triumphaler Publikumserfolg. Die Premierengäste sind insbesondere vom Gefangenenchor angetan, dessen „Va pensiero“ bald darauf zur heimlichen Nationalhymne avanciert.
1796: Der Korse Napoleon Bonaparte heiratet seine Verlobte Joséphine de Beauharnais. Der ehemaligen Geliebten des Grafen von Barras war es auch zu verdanken, dass dem späteren Imperator der Italienfeldzug übertragen wurde. Statt einer Hochzeitsreise zieht der frischgebackene Ehemann zwei Tage nach der Trauung in den Kampf.
1452: Ein letztes Mal nimmt ein Papst eine Kaiserkrönung in der Heiligen Stadt Rom vor. Gekrönt wird Friedrich III., König der Habsburger. In späteren Jahren ist mit der Wahl zum König zugleich der Kaisertitel mit inbegriffen.
Geburtstage:
1964: Juliette Binoche; französische, vielseitige Schauspielerin, wie sie in ihrer Rolle als warmherzige Krankenschwester im Melodram „Der englische Patient“ oder im romantischen Märchenfilm „Chocolat“ bewies. Dass sie auch in andere Rollen schlüpfen kann, zeigte sie in den Filmen „Die Liebenden von Pont Neuf“ oder als „femme fatale“ in Louis Malles „Verhängnis“.
1943: Robert James „Bobby“ Fischer; US-amerikanischer Schachspieler. In Zeiten, in denen Partien zwischen Großmeistern zum Großteil durch Remis endeten, deklassierte der Weltmeister von 1972 ein ums andere Mal seine Gegner. Über sein Genie urteilen die Schachkenner ebenso einhellig wie über seine problematische Persönlichkeit.
1934: Juri Alexejewitsch Gagarin († 27.3.1968); sowjetischer Kosmonaut, der als erster Mensch ins Weltall flog. Mit der Raumkapsel „Wostock I“ umrundete er am 12.4.1961 die Erde, was für die Amerikaner beim Wettlauf ins All eine schwere Niederlage bedeutete. Der sowjetische Fliegeroffizier kam 34-jährig bei einem Flugzeugabsturz ums Leben.
1859: Peter Altenberg, eigentlich Richard Engländer († 8.1.1919); österreichischer Schriftsteller. Seine impressionistische Prosakleinkunst übte der Bohemien überwiegend in Wiener Caféhäusern aus. Werke: „Was der Tag mir zuträgt“ (1901), „Bilderbögen des kleinen Lebens“ (1909).
1451: Amerigo Vespucci († 22.2.1512); italienischer Seefahrer. Nach dem Florentiner wurde Amerika benannt, im Glauben daran, dass er – ein Jahr vor Columbus – der Entdecker des neuen Kontinents war. Dies trifft zwar nicht zu, wohl aber sein Verdienst, als Erster erkannt zu haben, dass Nord- und Südamerika zu einem Kontinent gehören.
Copyright Rosmarie Elsner

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