Donnerstag Fronleichnam 8.6.23

Donnerstag Fronleichnam 8.6.23

Kalenderblatt Donnerstag, 8. Juni 2023 Fronleichnam

badewannen-0001.gif von 123gif.deZitat des Tages: „Wenn in tausend Jahren künftige Generationen die Reste unserer Kultur ausgraben – was werden sie dann finden? Badewannen und Spülmaschinen.“ Frank Lloyd Wright (1869-1959)

8.6.1815: Der Wiener Kongress: Er tagt und tanzt
Am vorletzten Tag des Wiener Kongresses, zu dem sich die Herrscher und Staatsmänner Europas eingefunden haben, um nach dem Sturz Napoleons eine politische Neuordnung festzulegen, wird der so genannte „Deutsche Bund“ begründet; er tritt an die Stelle des aufgelösten Heiligen Römischen Reiches. Die heutige Bundesakte wird Bestandteil der tags darauf abschließend unterzeichneten Wiener Kongressakte.



Mehr Details:
Napoleon I., der sich 1814 den Bedingungen des Pariser Friedensvertrages unterwerfen musste, war der Auslöser dafür, dass sich Europas Könige, Fürsten und Staatsoberhäupter im Herbst 1814 an einem Tisch trafen. Beim Wiener Kongress, unter Vorsitz des österreichischen Fürsten Metternich, sollten nach dem Ende der napoleonischen Kriege die territorialen Verhältnisse in Europa neu geregelt werden.
Zar Alexander I. von Russland reiste ebenso in die Donaumetropole wie der französische Repräsentant Charles Maurice de Talleyrand, der britische Viscount Castlereagh und der Vertreter Preußens, Karl August Fürst von Hardenberg. Auch die deutschen Mittelstaaten – so bezeichnet wurden die 16 Mitglieder des ehemaligen „Rheinbundes“, mit dem sich Buonaparte (der Imperator wurde nach dem Sturz nur noch bei seinem Geburtsnamen genannt) seinen Einfluss in Mitteleuropa sichern wollte – waren mit von der Partie.
Dabei wurden Frankreichs Grenzen wieder auf den alten Stand von 1792 gebracht, Österreichs Kaiser Franz I. verzichtete auf den Anteil an den Niederlanden, beharrte jedoch auf seiner Position in Italien. Für Zündstoff sorgte die sächsisch-polnische Frage, die schließlich so geregelt wurde, dass ein Teil des Herzogtums Warschau an Russland ging und der andere Teil an Preußen, das zudem Sachsen ganz für sich beanspruchte. Am vorletzten Tag des „Friedenskongresses“, der wegen diverser Gebietsstreitigkeiten im Januar 1815 beinahe in einen neuen Krieg gemündet wäre, wandten sich die Staatsoberhäupter den deutschen Mittelstaaten zu, die sich fortan (bis 1866) zum „Deutschen Bund“ zusammenschlossen.
Etliche Historiker sind der Auffassung, dass der „Wiener Kongress“ nur unwesentlich zur Ordnung in Europa beigetragen habe und in den Geschichtsbüchern übermäßig aufgebauscht wird. Vielleicht waren sogar die Randerscheinungen des Kongresses weitaus interessanter: Während man sich tagsüber die Köpfe über die Neugestaltung der Landkarte heiß redete, wurden abends rauschende Feste gefeiert. Im Kinofilm von 1931 „Der Kongress tanzt“ – mit Willy Fritsch als Zar Alexander I. und Conrad Veith als Fürst Metternich sowie Lillian Harvey und Lil Dagover – lässt sich nachvollziehen, was in Wien außer dem Neuzeichnen der Landkarte noch alles geschah.
Gedenktage:
1986: 53,9 Prozent der österreichischen Bevölkerung wählen den ehemaligen UN-Generalsekretär Kurt Waldheim zum neuen Bundespräsidenten. Die Wahl des wegen seiner Nazi-Vergangenheit umstrittenen Politikers, der als erstes Staatsoberhaupt nicht der SPÖ angehört, führt zum Rücktritt von Bundeskanzler Fred Sinowatz und zum Abzug des israelischen Botschafters in Wien.
1952: Schlagfertig! Ein ungewöhnlicher Ausgang ist der deutschen Boxmeisterschaft im Mittelgewicht beschieden: In der 8. Runde geht nicht der Gegner, sondern der Ringrichter mit einem K.o.-Schlag zu Boden. Herausforderer Peter Müller hatte sich vom Schiedsrichter provoziert gefühlt und zum Gegenschlag ausgeholt. Müller wird daraufhin lebenslang vom Boxsport gesperrt.
1937: Carl Orffs szenische Kantate „Carmina Burana“ feiert in Frankfurt am Main Premiere. Das musikalische Chorwerk, das sich aus deutschen und lateinischen Texten zusammensetzt und auf einer mittelalterlichen Liedersammlung aufbaut, stößt beim Publikum auf große Resonanz.
1794: In Frankreich wird auf Initiative des Revolutionsführers Maximilien de Robespierre der Kult zu Ehren des „Höchsten Wesens“ eingeführt. Der Schüler Rousseaus, der den Atheismus ablehnte, führte damit eine staatliche Ersatzreligion ein.
632: Bei einer Wallfahrt nach Medina stirbt der Prophet Mohammed („der Gepriesene“). Der weltliche wie auch religiöse Führer der arabischen Welt (Stifter des Islam) empfing in der Abgeschiedenheit göttliche Offenbarungen, die im Koran verankert sind.
Geburtstage:
1948: Jürgen von der Lippe, eigentlich Hans-Jürgen Dohrenkamp; deutscher Showmaster mit flotten Sprüchen und kesser Lippe. Der Ex-Ehemann von Margarete Schreinemakers singt („Guten Morgen, liebe Sorgen“) und moderiert diverse TV-Shows (ehemals „Geld oder Liebe“, „Wat is?“ und „Blind Dinner“).
1940: Nancy Sinatra; US-amerikanische Sängerin. Gemeinsam mit Papa Frank Sinatra nahm sie in den 60er-Jahren das Duett „Something Stupid“ auf, 2002 neu aufgelegt von Nicole Kidman und Robbie Williams. Im Duo mit Produzent Lee Hazlewood sang die langmähnige Blondine „Jackson“ und als Solistin „These boots are made for walking“.
1916: Francis Harry Compton Crick († 28.7.2004); britischer Biochemiker. Gemeinsam mit dem amerikanischen Molekularbiologen James Dewey Watson und dessen Kollegin Rosalind Franklyn entdeckte er 1953, dass die Erbsubstanz DNS als Doppelhelix (auch „Watson-Crick-Spirale“ genannt) aufgebaut ist. Für die Aufschlüsselung der Gene wurde den Wissenschaftlern 1962 der Nobelpreis für Medizin zuteil.
1869: Frank Lloyd Wright († 9.4.1959); US-amerikanischer Architekt, dessen Anliegen eine harmonische Verbindung von Natur und Gebäude war. Mit seinen „Präriehäusern“ wurde er zu einem bedeutenden Repräsentanten moderner US-Architektur; sein bekanntestes Großprojekt ist das Solomon Guggenheim Museum in New York.
1810: Robert Schumann († 29.7.1856); deutscher Komponist und Chorleiter, der sich in seinen Klavierwerken und Liedern darum bemühte, Empfindungen poetisch umzusetzen. Der Hauptvertreter der musikalischen Hochromantik in Deutschland widmete viele seiner Klavierstücke („Carnaval“, „Kinderszenen“) seiner Frau Clara, einer hochbegabten Pianistin.
Copyright Rosmarie Elsner

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