Donnerstag 8.2.24

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Kalenderblatt Donnerstag, 8. Februar 2024


fernseher-0103.gif von 123gif.deZitat des Tages: „Eine Diktatur ist ein Staat, in dem das Halten von Papageien lebensgefährlich sein kann.“ Jack Lemmon (1925-2001)

8.2.1928: Fernsehbilder rücken in die Nähe
Ein schottischer Techniker leistet Pionierarbeit bei der Übermittlung bewegter Bilder, den Vorläufern der späteren Fernsehbilder. Im Auftrag des Londoner Warenhausbesitzers Selfridge gelingt dem 39-jährigen John Logie Baird die erste transatlantische TV-Übertragung nach USA. Auf eine Entfernung von rund 6.000 Kilometern können die Bewegungen am Empfangsgerät in New York einwandfrei verfolgt werden.



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Baird, der 1927 sein eigenes Unternehmen, die Baird Television Development Company, gründete, hatte bereits 1926 mit der ersten Fernseh-Vorführung eines Halbtonbildes mit einem 30-Zeilen-Raster und fünf Bildwechseln pro Sekunde für Aufsehen gesorgt. 1925 gelang ihm ein weiterer Coup, als er erstmals das Gesicht einer Puppe übertrug. Der Grund, warum Baird ausgerechnet einen leblosen Gegenstand wählte, war die extreme Temperatur im Aufnahmestudio –ein menschliches Wesen hätte die Hitze vermutlich kaum ausgehalten. Beim nächsten Experiment, mit verbesserter Beleuchtung, durfte bereits einer seiner Bürodiener „Porträt“ stehen. Bei der Transatlantik-Aktion gelingt dem Fernsehpionier mittels der Nipkow-Scheibe obendrein die Übertragung von Bildern in Farbe. Weniger spektakulär als das Resultat ist freilich der Gegenstand, den Baird über den Ozean schickt: Es sind Aufnahmen von sich selbst.
Beim Sender, den Baird und seine Mitarbeiter in London einsetzen, handelt es sich um einen so genannten „Televisor“, der die Bilder via Kurzwellen über den Atlantik transportiert; dort werden sie von einem Aufnahmegerät in passabler Qualität empfangen. Zwar gelingt es Baird, die ersten bewegten Farbfernsehbilder populär zu machen, der verwendeten elektromechanischen Methode, der Nipkow-Scheibe (benannt nach ihrem Erfinder, den Berliner Ingenieur Paul Nipkow), sind allerdings technische Grenzen gesetzt. Die Scheibe, die mit spiralförmig angeordneten Löchern versehen ist, kann maximal zwölfeinhalb Bilder je Sekunde übertragen – damit ist ihre Kapazität voll ausgeschöpft.
Der Mechaniker setzt seine ambitionierten Versuche kontinuierlich fort. Da er über keine eigenen finanziellen Mittel verfügt, ist er auf die Unterstützung von offizieller Seite angewiesen. In den Jahren 1931 bis 1933 gibt ihm die BBC den Auftrag zu einem Testprogramm, das bald darauf über die ersten Versuchsempfänger in Englands Wohnstuben flimmert. Mit der Übertragung von Pferderennen und Sportderbys hat Baird diesmal reizvollere Motive für seine bewegten Bilder gewählt.
Gedenktage:
1998: Ein Volksentscheid in Bayern führt zur Abschaffung des „Senats“, eines bei der Gesetzgebung beratenden Gremiums, das es ausschließlich im Freistaat gab. Fast 70 Prozent der Wähler halten inzwischen gemäß Volksentscheid den Senat für überflüssig.
1982: Das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ deckt mit Vorwürfen gegen Spitzenmanager des gemeinnützigen Wohnungsbaukonzerns „Neue Heimat“ einen Skandal auf. Die Enthüllungen führen zur Entlassung des Vorstandsvorsitzenden Albert Vietor und weiterer Topmanager, denen persönliche Bereicherung in Millionenhöhe nachgewiesen wird.
1950: In Ost-Berlin wird das Ministerium für Staatssicherheit, kurz „Stasi“ genannt, gegründet. Sinn und Zweck der Behörde ist es, alle „staatsfeindlichen Tätigkeiten“ in der Bevölkerung aufzudecken und im Keim zu ersticken.
1865: Der aus Mähren stammende Lehrer Gregor Johann Mendel präsentiert die Ergebnisse seiner Kreuzungsversuche an Erbsen und Bohnen. Die daraus abgeleitete Vererbungslehre, die „Mendelschen Gesetze”, finden erst Jahrzehnte später wissenschaftliche Anerkennung.
1587: Nach 19-jähriger Haft wird die der Verschwörung bezichtigte schottische Königin Maria Stuart, katholische Kontrahentin der englischen Monarchin Elisabeth I., auf Schloss Fotheringhay enthauptet.
Geburtstage:
1937: Manfred Krug; deutscher Film- und TV-Schauspieler („Liebling Kreuzberg“, „Tatort“) und rühriger Telekom-Werbeträger. Der authentische Fernsehfilm „Abgehauen“ (1998), die Geschichte seiner Flucht aus der DDR, zu der Krug die gleichnamige Buchvorlage schrieb, wurde 1999 mit dem Adolf Grimme Preis ausgezeichnet.
1931: James Dean († 30.9.1955); US-amerikanischer Filmschauspieler. Alle drei Filme, in denen der bei einem Autounfall tödlich verunglückte Leinwandheld die Hauptrolle spielte („Giganten“, „Jenseits von Eden“ und „Denn sie wissen nicht, was sie tun“) wurden Welterfolge. Für seine Rolle in „Giganten“ wurde Dean posthum für einen Oscar nominiert.
1925: Jack Lemmon, eigentlich John Uhler L. († 27.6.2001); US-amerikanischer Schauspieler, dessen filmisches Repertoire von komisch bis tragikomisch reichte. Ein Feuerwerk brillanter Situationskomik versprühte er als Musiker einer Damenband im Film „Manche mögen’s heiß“, tragikomisch hingegen sein Part in „Das Appartement“ mit Shirley McLaine, mit der Lemmon auch in „Irma La Douce“ eine hinreißende Performance gab.
1876: Paula Modersohn-Becker († 10.11.1907); deutsche Malerin. Als 22-Jährige zog die gebürtige Dresdnerin nach Worpswede, wo sie bis zu ihrem Tode lebte und arbeitete. Ihr künstlerisches Repertoire umfasst expressionistisch anmutende Landschaftsmalerei, Stillleben, Porträts und Selbstbildnisse.
1828: Jules Verne († 24.3.1905); französischer Schriftsteller. Die teils utopisch-phantastischen Abenteuerromane („Die Reise um die Erde in 80 Tagen“, „20.000 Meilen unterm Meer“) des ehemaligen Börsenmaklers, die der Autor selbst nicht als Sciencefiction verstanden sehen wollte, begeistern er auch heute noch eine breite Leserschar.
Copyright Rosmarie Elsner

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